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 basischen Spaltungsflächen erkennbare Zwillingsstreifung  
 sich  als  triklinoedrisch  ergibt  (wohl Oligoklas),  in  
 ihm  auf,  und  dennoch  muss  der Analyse  zufolge  noch  ein  
 Ueberschuss von  freier Kieselsäure in ihm vorausgesetzt werden. 
   Wir  haben  also  hier  Sanidin,  Oligoklas  und  Quarz  
 zusammen vorkommend.  Eine graulichweisse Varietät  wechselt  
 mit einer dunkelgrünen,  in welcher  Delessit,  Grünerde,  
 die  färbende  Beimengung  ist.  Ganz  auf  dieselbe  Weise  
 gefärbter  Trachyt  kommt  im  Siebengebirge  beim  Margarethenkreuz  
 vor. 
 Die  sogenannten  Mühlsteinporphyre  und  Trachytpor-  
 phyre  hauptsächlich  Ungarns,  die  normal  erstarrten  Rhyo-  
 lithe  von  Richthofen’s,  sind  ebenfalls  sehr  reich  an  Quarz,  
 aber  in  grössern  deutlichen,  durchsichtigen,  krystallini-  
 schen  Körnern,  welche  einen  Hauptbestandteil  des  Gesteins  
 ausmachen;  die quarzführenden isländischen Trachyte  
 besitzen  aber  einen  ganz  ändern Habitus;  sie enthalten  den  
 Quarz,  welcher  auch  einen  wesentlichen  Theil  der  Grundmasse  
 bildet,  so  fein  eingesprengt,  dass  man  ihn  in  den  
 meisten  Fällen  gar  nicht  mit  blossem  Auge  unterscheiden  
 kann;  in  dem  gepulverten  Gestein  vermag  man  ihn  aber  
 mit  der Lupe  meist deutlich wahrzunehmen.  Dadurch,  dass  
 der  Quarz  sich  auf  diese  Weise  der  Beobachtung  entzieht,  
 gewinnen  diese  Gesteine  vollständig  das  Ansehen  der  gewöhnlichen  
 Sanidin-  oder  Sanidin - Oligoklastrachyte,  z.  B.  
 derer  vom Westerwald,  von  Kelberg  in  der  Eifel,  mancher  
 Varietäten  aus  Böhmen  und  Mähren. 
 Unter  denjenigen  glasigen  Gesteinen,  welche  dieser  alten  
 Trachytformation  angehören,  ist  der Pechstein  das häufigste; 
   er  ist  bei  weitem  mehr  verbreitet  als  der  Obsidian,  
 welcher  meist  nur  als  Product  wirklicher  Vulkane  auftritt.  
 Die  meisten  isländischen  Pechsteine  besitzen  grünlichschwarze  
 bis  schwarze  Farbe  und  Wachsglanz,  und  sind 
 sehr  häufig  durch  ausgeschiedene  Feldspathkrystalle  porphyrartig. 
   An  der  Baula  durchsetzt  der  Pechstein  den  
 Basalt  und  quarzführenden  Trachyt,  und  er ist hier ebenso  
 eng  mit  diesem  Gestein  verbunden,  wie  in  der  Umgegend  
 von  Meissen  mit  dem  quarzführenden  Porphyr. 
 Bei  Hüsafell  am  BorgarfjörÖur  tritt  ein  ausgezeichneter  
 schieferiger  Pechsteinporphyr  auf,  wie  dunkelschwarze  
 anthracitische  Kohle  mit  parallel  gelagerten,  ziemlich  
 scharfen  weissen  Feldspathkrystallen. 
 Wenn  man  die  isländischen  Pechsteine,  auch  die  Feldspath  
 enthaltenden  pulvert  und  unter  dem Mikroskop  betrachtet, 
   so  sieht  man,  bei  starker  Vergrösserung,  dass  in  
 der  Glassubstanz  zahllose  Nädelchen  eines  schwarzen  Minerals  
 ,  wahrscheinlich  Hornblende,  vertheilt  liegen.  Der  
 echte  Obsidian  zeigt  nichts  Derartiges,  sondern ist ein vollständig  
 homogenes  Glas.  Der  Pechstein  entfärbt  sich  sehr  
 rasch vor  dem Löthrohr,  wird weiss und schmilzt sehr leicht  
 zu  einem  weissen  oder  grauen  Glase,  in  welchem  man  die  
 schwarzen  Nädelchen  desto  deutlicher  sieht,  der  Obsidian  
 schmilzt sehr  schwierig  und  nur  in feinen  Splittern zu einer 
 schaumigen Masse. 
 Der  Pechsfein  ist  in  petrographischer  Hinsicht  das Mittelglied  
 zwischen  Obsidian  einerseits  und  quarzführendem  
 Trachyt oder Porphyr andererseits:  die Gemengtheile, Quarz,  
 Feldspath oder Hornblende, welche der Obsidian im Zustande  
 eines vollständig amorphen glasartigen Magmas zeigt,  welche  
 der Trachyt und die Porphyre bereits krvstallinisch gesondert  
 enthalten, befinden sich im Pechstein theilweise,  bisweilen in  
 mikroskopischer Feinheit ausgeschieden, während ein anderer  
 Theil noch das Glas bildet,  welches jene umschliesst. 
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 Die  meisten  Lehrbücher  der  Mineralogie  führen  einen  
 Feldspath  auf,  den  Krablit  oder  Baulit,.  dessen  Sauerstoff