
 
        
         
		(siehe  Seite  131),  sieht  man  sie  doch  auch  oft  selbst  
 auf Raub  ausgehen,  Enteneier  aussaugen,  Fische  fangfen,  ja  
 Beeren  verzehren  u.  dgl.  m. 
 Die  Aehnlichkeit  des  Eies  der  Schmarotzermöve  und  
 des  kleinen  Brachvogels  ist  so  gross,  dass  man  sie  nicht  
 leicht  voneinander  unterscheiden  kann. 
 Die  Länge  beider  beträgt  58mm,  die  Breite  40mm.  Die  
 Färbung  ist  olivengrün  mit  vielen  grössern  und  kleinern  
 braunen  und  grauen  Flecken,  namentlich  am' dicken  Ende. 
 Syn.:  Larus  parasiticus  L. 
 Kjoi  der  Isländer. 
 69)  Lestris  thuliaca  mihi,  die  isländische  Raubmöve. 
 Ich  erhielt  im  Juni  1860  in  Reykjavik  den  Balg  einer  
 Lestris,  wie ich,sie bisjetzt  (Februar  1862)  in  keiner Sammlung  
 gesehen.  Lebend  aber  traf  ich  denselben  Vogel  im  
 Juli  am Myvatn  an,  ohne dass  es  mir  geglückt  wäre,  seiner  
 habhaft  zu  werden.  Am  nächsten  ist  diese  Lestris  mit  
 L.  parasitica  L.  verwandt,  und  es  ist  wohl  möglich,  
 dass  sie  nur  eine  Varietät  dieser  letztem  ist,  in  welchem  
 Falle  und  wenn  desselben  Vogels  in  irgendeinem  Werke,  
 das  mir  unzugänglich  ist,  bereits  unter  anderm  Namen  erwähnt  
 wird,  obige  Bezeichnung  (Lestris  thuliaca)  natürlich  
 wegfällt.  Ich glaube  indess,  dass  die Artintegrität  bestätigt  
 werden  wird,  sobald  mehr  Exemplare  dieses  offenbar  sehr  
 seltenen  Vogels,  nebst  Eiern  und  Jungen  zur  Beobachtung  
 vorliegen.  Beschreibung: 
 Schnabel, Beine mit Zehen und Schwimmhaut kohlschwarz.  
 Das  ganze  Gefieder  ist  einfarbig  graubraun  (Kopf,  Hals,  
 Flügel,  Schwanz —  oben  und  unten —  kaum  dunkler  gefärbt  
 als  die  übrigen  Theile),  mit Ausnahme von  drei Stellen: 
   1)  Die  meisten  Tectrices  minores  sind  reinweiss,  die  
 ganze Flexura ebenso die Humeri  zum  grössten Theile,  doch  
 beginnt  da  schon  die  graubraune  Farbe  wieder  vorzuherrschen. 
   Auch  auf  der  Innenseite  des  Flügels  sind  viele 
 weisse  Federn  und  den  ganzen  Flügelrand  entlang  bis  zu  
 den  Tectrices  maiores  finden  sich  viele  weisse  und  weissgefleckte  
 Federn an beiden Flügeln vollkommen symmetrisch. 
 2)  Die  zweite  weisse  Stelle  ist  am  Bauche  zwischen  den  
 Beinen  gelegen  und hat  eine V-Gestalt  mit  der Spitze  nach  
 dem  Kopfe  zu.  3)  Die  dritte  Stelle  ist  das  Kinn,  welches  
 ebenfalls  ganz  weiss  ist.  Die  Schäfte  sämmtlicher  Remi-  
 ges  primarise  sind  gelblichweiss,  die  Schäfte  sämmtlicher  
 Schwanzfedern mit Ausnahme ihrer Spitzen  sind unten weiss;  
 die  Spitzen  sind  wie  die  Oberseite  graubraun;  die  Schäfte  
 aller  übrigen  Federn,  mit Ausnahme  derer  an  den  erwähnten  
 weissen  Stellen,  graubraun.  Die  von  den  Deckfedern  
 bedeckten Ursprünge der Remiges sind grau, bräunlich, weiss-  
 lich,  bedeutend heller als der übrige Theil,  ebenso verhält  es  
 sich  mit  den  verdeckten Anfängen  der  Schwanzfedern. 
 Längenmasse  in  Millimetern.  
 Länge  des  Schnabels  (der  ganzen  Oeffnung  49)  . .  29 
 Länge  der  B eine.........................  42 
 Länge  der  Mittelzehe  (incl.  Nagel  von  7) . . . .   41 
 Länge  der  Innenzehe  (incl.  Nagel  von  7)  .  .  .  .  35 
 Länge  der  Aussenzehe  (incl.  Nagel  von  ö1/^)  . .  .  3&1/4 
 Länge  der  Hinterzehe  (incl.  Nagel  von  5)  . .  .  .  10 
 Entfernung  der  Augen  (oben) voneinander . . . .   25 
 Die  längste  der  12  Rectrices  ist  .  .  14 
 länger  als  die  zweitlängste,  welche  .  .  56 
 länger  als  die  drittlängste  ist. 
 Grösste  Breite  des  weissen  Fleckens  an den  Flügeln  63 
 Grösste  Höhe  desselben    .................... .....  35 
 Länge  des  Schenkels  des  weissen  V  am  Bauch  (ungefähr) 
   .  .  .  . . . . .   .  .  :  .  .  .  42 
 Totallänge von der Schnabelspitze bis zum Schwänzen de  448. 
 Aufenthalt:  Island  (im  Sommer),  scheint  sehr  selten  
 zu  seih.  Fortpflanzung:  unbekannt.  Nahrung:  unbekannt. 
 Kjoi  der  Isländer.