drali templo subiectum. Paulatim namque ebulliens aquse
fervor in cratere profundissimo subsiluit; et incremento sen-
sibili intumnit donec craterem impleret ad labra prorsus.
Tum vero magno cum tumultu ingenitus fervor aquam in
sublime evomuit, preesentissimo propius astantium cum
periculo, quos nisi caverent, ignitse guttse in delapsu ad
internecionem comburerent. At vero exacto ut arbitrabar
horse spatio, pariter et sestus defervere et aqua subsidere
atque detumere. Nos autem cum primum accedere sumus
ausi, vacuefactum repente craterem animadvertimus et prorsus
iam exsiccatum: nec uspiam aquse vestigium prseter
boc ipsum exinanitum conceptaculum comparuit. Eruptio-
nem autem rusticus alteram inter viginti quatuor horas
exspectare se dictitabat. Tanto nempe spatio intermittere,
ut plurimum et recipere.»
Im Februar 1861 brachte das «Ausland» eine dem
«Atheneeum» entlehnte Notiz über die Art, das Alter des
Geysir zu berechnen; dort ist die Tiefe der Röhre zu
63 Fuss angenommen; wenn man ein Bündel Gras unter
einen kleinen Fall lege, wo die Masse des herabstürzenden
Wassers in den Fluss abfliesst, so erhalte es in 24 Stunden
eine Kieselerdebekleidung von ungefähr der Dicke eines
sehr dünnen Bogens Papier; rechne man 50 Bogen Papier
auf eine Linie und nehme man die Höhe der Röhre zu
762 Zoll an, so könne man auf ein wahrscheinliches Alter
von 1036 Jahren schliessen. Es stehe damit jenes Schweigen
der isländischen Schriftsteller der ältern Zeiten im Zusammenhänge,
indem damals die Röhre noch so niedrig
war, dass die Ausbrüche höchst unbedeutend, kaum bemerkbar
waren. Zur Zeit des Saxo Grammaticus muss sie schon
26 Fuss hoch gewesen sein.
Das Spiel dieser Springbrunnen nimmt natürlich mit dem
Höherwerden der Röhre an Grossartigkeit zu. Die Erdbeben
und Erschütterungen des Bodens durch die Eruptionen
mögen aber schon manche Störungen darin veranlasst haben;
so ist bekannt, dass im Jahre 1789 jene Quelle, welche
damals nach dem Geysir die bedeutendste war und von Sir
John Stanley noch im Juni desselben Jahres in voller Thä-
tigkeit gesehen und der brüllende Geysir genannt wurde,
durch eine Erderschütterung fast gänzlich verschwand, während
der bei seinem Besuche nur höchst unbedeutende kleine
Geysir (unser Strokkur) durch dieselbe sehr zunahm. So
brachen nach der Erzählung des Bischofs Finnson bei dem
frühem Erdbeben 1784 nicht allein die vorhandenen Quellen
mit um so grösserer Gewalt hervor, sondern es entstanden
nicht weniger als 35 neue.
Mit Unrecht hat man versucht, die wiederkehrenden
Eruptionen dieser Springquellen mit der Ebbe und Flut in
Verbindung zu bringen; auch hat man geglaubt, dass das
Spiel derselben mit den- Eruptionen der Hekla in Zusammenhäng
stehe, und irrigen Nachriöhten zufolge sollte bei
dem Ausbruch der Hekla in den Jahren 1845—46 der
Geysir seine Thätigkeit ganz eingestellt haben. Die Frage,
ob ein unterirdischer Zusammenhang zwischen den einzelnen
Kochbrunnen und insbesondere zwischen dem Geysir und
Strokkur bestehe, harrt noch ihrer Lösung; eine genaue
Analyse des Wassers der verschiedenen Quellen wird wahrscheinlich
ein verneinendes Ergebniss herbeiführen.
Die Packpferde hatten sich schon am frühen Morgen
auf den Weg gemacht, allmählich mussten auch wir an
unsern Ritt nach Fingvellir denken. Es war ein sehr heisser
Tag ; , kein Wölkchen am dunkelblauen Himmel zu sehen.
Im Laufe des Morgens versuchten wir noch zweimal den
Strokkur zu einer Eruption zu veranlassen, und hatten
die Freude ihn wenigstens ebenso hoch springen zu sehen,
als dies gewöhnlich vom Geysir berichtet wird.
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