verhältniss der Kieselsäure zu den Basen doppelt so gross
sein soll, als es der Orthoklas, Sanidin oder Albit zeigt.
Der erste, welcher von dem Dasein eines Feldspaths
Kunde gab, der mehr Kieselsäure enthält als die bisher
bekannten, war Forchhammer; er theilt Sf zuerst eine
Analyse von dem graulichweissen Gestein des Baulabergs
mit (I) und folgert daraus, dass es das Hydrat einer bisher
unbekannten Feldspathspecies sei, in welcher die Sauerstoffmengen
von R : R : Si sich verhalten wie 1 : 3 : 18, welche
aber auch wasserfrei auf Island vorkomme; es habe nämlich
der Vulkan Viöi, zum Kraflasystem gehörig, in alten Zeiten
eine weisse körnige Substanz ausgeworfen, welche aus drei Mineralien
bestehe, aus Hornblende in sehr langen schwarzen Nadeln,
aus einem weissen Mineral, welches gewiss neun Zehntel
des Ganzen ausmache, und aus einzelnen Quarzkrystallen.
Die ganze Masse aus Hornblende, Quarz und jenem
weissen Mineral, welches auch in Krystallen vorkommt,
wurde von ihm einer Analyse unterworfen (II):
I. II. III.
Si 74,381 75,065 78,32
Al == 13,778 10,179 12,64
Fe = 1,938 - 4,714 1,57
Mn = 0,189 — —
Ca = 0,855 1,785 1,29
Mg = _ 0,586 0,460 0,96
K = 2,628 i 7,797 2,35
Na = 3,572 ) 3,59
H = . 2,085 — —
CI = 0,127 — ‘ —
100,139 100,000 100,72.
3) «Journal für praktische Chemie», von Erdmann und Marchand
(Leipzig 1843), XXX, 385; übersetzt aus Oversigt over det kgl. danske
Videnskabernes Selskab’s Forhandlinger etc., i Aaret 1842, S. 43 fg.
Nun findet Forchhammer, dass wenn man diese Analyse
mit jener des Baulagesteins vergleicht, es klar wird, dass
dieses dasselbe Mineral ist, welchem nur das Wasser fehlt
und in welchem etwas Thonerde durch Eisenoxyd ersetzt
wird; wie man eine in solcher Weise gemengte Masse mit
einem Gestein, welches ein einfaches Mineral darstellen soll,
überhaupt vergleichen kann, ist kaum einzusehen. Um die
Masse eisenfrei zu erhalten, zog er sie mit Salzsäure aus
und findet nun die Zusammensetzung der gereinigten
Masse (III); daraus ergibt sich das Sauerstoffverhältniss
R :R :S i .= 113:20.
Nun macht Forchhammer es wahrscheinlich, dass trotzdem
das richtige Sauerstoffverhältniss 1 :3 :1 8 sei, weil
eine kleine Menge Quarz, welcher auch in Krystallen ausgeschieden
vorkommt, sich dem eigentlichen Mineral beimischt.
Ferner theilt er noch'zwei Analysen mit, eine von einem
Gestein, welches die Jökulsa anschwemmte (IV, mit dem
Verhältniss 1:3:21); die andere von den concentrisch
strahligen Kügelchen, welche in dem Obsidianstrom Hrafn-
tinnuhryggur liegen (V, mit dem Verhältniss 1: 3 :19).
IV. V.
Si .= 79,65 74,83
Al = 11,57 13,49
CO
O il <X>
4,40
Ca = 0,05 1,98
Mg = 0,20 0,17
K . = 3,26 )
Na = 3,73 1 5,56
99,09 100,43.
Forchhammer kommt nun zu dem Schluss, dass, da
das Sauerstoffverhältniss der Kieselsäure in den Analysen
I, III, IV, V 18, 20, 21, 19 ergab, und da die Möglich