Strömen und Bergfiüssen auf, daher sie die Isländer
straumönd nennen’. Sie muss ihr Nest sehr versteckt bauen,
denn ich habe es nirgends gefunden und konnte auch
käuflich das Ei nicht erhalten. Das Weibchen, welches
ich nur einmal geschossen und auch nur dieses eine mal
gesehen, ist einfarbig braun gefärbt, während das Männchen
in den prachtvollsten Farben: violett, roth, mit weissem
Querstrich um die Schulter u. s. w., prangt.
Syn.: Anas histrionica L.; £ anas minuta Gm.; clangula
histrionica FL; platypus histrionica Brehm.
Straumönd, Stromente; brimönd, Strandente; brimdüfa,
Strandtaube, der Isländer.
50) Harelda hiemaiis, die Eisente.
Die gemeinste und am weitesten über die Insel verbreitete
Ente Islands. ' Man findet sie vorzugsweise auf
hochgelegenen Seen, die selbst im Sommer nicht ganz eisfrei
sind, und in grösser Menge an dem entenreichen Myvatn,
fast immer in Scharen. Das Nest ist eine einfache flache
Vertiefung in der Erde oder im Gestrüpp. Man findet bis 18
Eier darin, welche zwar ebenso eifrig, wie die der Fuligula
marila und F uligula Jßarrovi von den Eingeborenen gesammelt
und verspeist werden, aber bei weitem nicht so wohlschmeckend
wie diese sind.
Ihre Länge beträgt 56 —58mm, ihre Breite 40—43mm.
Die Farbe ist ein grünliches Weiss.
Syn.: Anas hyemalis Mohr; anas glacialis auct.; harelda
glacialis Leach; clangula glacialis Leach.
Hävella der Isländer (aus hävella ist der lateinische
Genusname harelda entstanden).
51) (Edemia nigra, die Rabenente.
Nur am Myvatn und in dessen Umgebungen angetroffen.
Sie ist eine der schönsten, aber auch eine der scheuesten
Enten Islands. (Siehe Reisebeschreibung, S. 205.)
Die Eier (63 — 660101 lang und 46mm breit, von einer
ungemein zarten, einförmig gelblichrothen Färbung) sind
sehr wohlschmeckend.
Auf dem Arnarvatn (südwestlich vom Mückensee) waren
acht dieser Enten beisammen (am 18. Juli), von denen
jedoch nur eine geschossen wurde. Es war ein junges
Männchen mit vollständig ausgebildetem Schnabelhöcker.
Sonst habe ich die Rabenente, wie erwähnt, nur auf dem
Myvatn selbst gesehen.
Syn.: Anas nigra L.; oedemia nigra Flem.
Hrafnsönd (d. i. Rabenente, wegen der braunschwarzen
Farbe des Gefieders) der Isländer; svartand der Norweger.
52) Mergus merganser L., der grosse Sägetaucher.
In ganz Island nicht eben selten. Er fliegt ungeschickt,
taucht dagegen ausgezeichnet. Die schöne rosagelbe Farbe
des Gefieders beim Männchen verbleicht auffallend schnell
nach dem Tode.
Das Ei ist 72mm lang, 47,2mm breit und von gelblich-
weisser Farbe.
Syn.: Störa toppönd, grosse Haubenente; gülönd, gelbe
Ente; vatnsönd, Wasserente, der Isländer.
Anmerkung. Es braucht kaum bemerkt zu werden, dass der
Yogel, den Pennant (Arctic Zoology, II, 572) als unbekannt, in Island
selten und unter dem isländischen Namen gulaund anführt, nichts
als Mergus merganser ist, den er schon vorher (auf S. 537) beschrieben
und als isländisch bezeichnet hatte.
53) Mergus serrator L., der kleine Sägetäucher.
Häufiger als die vorige Art. An dem kleinen See bei
Reykjavik wurde ein Paar am 18. Juni geschossen, jedoch
sieht man diesen Vogel am Mückensee weit häufiger als
im Westlande.
Die Eier sind öS”1111 lang, 45mm breit und von genau
derselben Färbung wie die der vorigen Art.