
 
        
         
		Wiesen  in  rauhe  vulkanische  eisbedeckte  Bergklippen  verwandelt. 
 1362.  Dritte Eruption des Abhangs Knappur am Öraefa-  
 jökull.  Bei  diesem  Ausbruch  rutschte  ein  Theil  (ein  sogenannter  
 Falljökull)  des  Jökulls unter  furchtbarem  Getöse  
 nach  dem  Strande  hin  auf  die  Ebene  Knappavalla-Sandur,  
 wo er zerborst und die ganze Gegend mit Eisklumpen,  Sand-  
 und  Aschenwolken  und  Felsstücken  überschüttete.  In  diesem  
 Jahre  sollen  an  sechs  verschiedenen  Stellen,  deren  
 Namen  aber  nicht  erhalten  sind,  vulkanische  Ausbrüche-  
 stattgefunden  haben. 
 1374.  Elfte  Eruption  der  Hekla,  durch  welche  in  bedeutender  
 Entfernung  mehrere  Bauernhöfe  zerstört wurden. 
 1390.  Zwölfte Eruption der Hekla.  Der Ausbruch kündigte  
 sich  durch  ein  Krachen  und  Toben  im  Innern  des  
 Bergs  an,  sowie  durch  ein  Erdbeben,  welches  die  ganze  
 Insel in  ihren  Grundfesten  zu  erschüttern drohte.  Der glühende  
 Bimsstein  tödtete  zahlreiche  Heerden von Kühen und  
 Pferden;  aus  dem  Krater  strömte  eine  Menge  Lava,  die  
 das  wenige  Gehölz  verbrannte,  welches  sich  nochamFusse  
 des  Bergs  auf  einer  Seite  erhalten hatte.  Die  Lavamassen  
 erstarrten  am  südlichen  Abhange  der  Hekla  in  grossen  
 Schollen,  welche  sich  in  Gestalt  schroffer  Felsen  übereinander  
 thürmten. 
 1416.  Fünfte  Eruption  der  Katla  (Myrdalsjökull):  
 «Höföahlaup»  genannt,  weil  die  Wasserfluten  ihre  Richtung  
 nach  dem  an  der  Küste  gelegenen Hügel Hjörleifshöföi  
 nahmen. 
 1422.  Neunte  Eruption  im Meere bei Reykjanes.  Ueber  
 dem  Wasserspiegel  erschienen  Felsklippen  von  beträchtlichem  
 Umfang  und  ungewöhnlich  hohe  Säulen  von  glühenden  
 Aschen  wurden  ausgeschleudert. 
 1436;  Dreizehnte  Eruption  der  Hekla.  An  einem  einzigen  
 Tage  wurden  18  Bauernhöfe  durch  dieselbe verwüstet.. 
 1475»  Fünfte  Eruption  der  Trölladyngja.  Von  dieser  
 sowie  von  der  folgenden  Eruption  der  Trölladyngja  berichtet  
 die  Geschichte  nur  die  Jahreszahlen,  da diese Berge  
 in  dem  unbekanntesten  und wüstesten Landstrich des innern  
 Island  liegen. 
 1510.  Vierzehnte  Eruption  der  Hekla;  sie  begann  am  
 St.  Jakobitage;  am  ersten  Abende  wurde  die  Insel  durch  
 ein  heftiges  Erdbeben  erschüttert. 
 1510»  Zweite  Eruption  der  Heröubreiö. 
 1510»  Sechste  Eruption  der  Trölladyngja. 
 1554.  Fünfzehnte Eruption der Hekla,  nicht des Hauptkraters, 
   sondern  von  Seitenkratern  um  den  Berg ;  von Erdbeben  
 ununterbrochen  begleitet  dauerte  dieser  heftige  Ausbruch  
 sechs  Wochen. 
 1580»  'Sechste  Eruption  der  Kötlugjä  (Kesselschlacht)*  
 welcher  Name  statt  Katla  erst  um  diese  Zeit  auf kam  und  
 von  da  ab  der  gebräuchlichere  blieb.  Dieser  Ausbruch  
 war  durch  heftige  Aschenregen,  Rauchsäulen  und mächtige  
 Ströme  geschmolzenen  Eises  ausgezeichnet;  einer  davon  
 überschwemmte  das  Kloster  Pykkvibser,  ein  anderer  ergoss  
 sich  über  den  Myrdalssandur. 
 1585.  Zehnte  Eruption  im  Meere  beim  Cap  Reykjanes. 
 1583.  Sechzehnte  Eruption  der  Hekla;  sie  ist  in  den  
 isländischen  Annalen  so  gut  wie  gar  nicht  beschrieben  und  
 Bischof  Oddsen  sagt  uns  nur1  darüber,  dass  ein  bremer  
 Schiffer,  der  weit  vom  Lände  entfernt  war,  Feuersäulen  
 aus  der  Hekla  aufsteigen  sah. 
 1587.  In  der  Nähe  des  Pingvallavatn  drangen aus  dem  
 Gehölz "Rauchwolken  und  Lavaströme  hervor,  welche  den  
 Wald  in  Flammen  setzten;  die  Eruption  fand  auf dem jetzt  
 sogenannten  Pingvallahraun  statt.  Doch  scheint  ein  Theil  
 dieses  Lavafeldes  älterer  Entstehung  und  dem  Vulkan  
 Skjaldbreiö  in  vorhistorischer  Zeit  entflossen  zu  sein.