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 ihr  gegen  Mittag  eine  Richtung  nach  den  öden  
 Wüsteneien  des  innern  Island  gegeben  hätte;  inzwischen  
 wurden  in  der  kurzen  Zeit  doch  in  der  Rängärvallasysla  
 und  Arnessysla  verschiedene  Höfe,  Gemeindeweiden  und  
 Holzungen  gänzlich  verwüstet;  der Fluss Rängä  wurde  vom  
 Bimsstein  verstopft  und  verursachte  daher  eine  grosse  
 Ueberschwemmung;  die  tjörsä  war  wie  jener  Fluss  wegen  
 der  darauf  schwimmenden  Bimssteine  gar  nicht  sichtbar  
 und  das  Meer  selbst  längs  der  Küsten  auf eine  Länge  von  
 30  Meilen  so  damit  bedeckt,  dass  die Fischerboote  in  ihrer  
 Fahrt  aufgehalten  wurden.  Im  fhngeyjarkloster,  31 Meilen  
 von der  Hekla,  war  die  Finsterniss  so  stark,  dass  man  am  
 Mittag  nicht  unterscheiden  konnte,  ob  ein  Bogen  Papier  
 weiss oder schwarz sei.  Zu Glämbser in der Skagafjaröarsysla  
 vermochte  man  dicht  vor  der  Hausthür  nur  durch  das Gefühl  
 dieselbe  zu  finden,  und  auf dem Bischofssitz  zu Hölar,  
 33 Meilen von der Hekla, glaubte  man  die  Sterne  durch  dje  
 Sandwolke  zu  sehen. — Nach  diesem  ersten  Ausbruche, der  
 innerhalb  acht  Stunden  so  viel  Schaden  verursacht  hatte,  
 brannte  die  Hekla  bis  zum  5.  Juli  desselben  Jahres  an  
 24  Tagen,  darunter  am  heftigsten  am  1.  Mai.  Alle  diese  
 Ausbrüche waren  von  starken  Erdbeben  und einem erstaunlichen  
 Donnern  und  Krachen  begleitet.  Am  9.  April  ereignete  
 sich  wieder ein Hauptausbruch;  ein Strom glühender  
 Lava  drang  aus  der  Seite  des  Bergs  und  ergoss  sich  über  
 eine  Meile  weit  gegen  Südsüdost;  am  Abend  desselben  
 Tags  stiegen  nach  heftigem  Toben  im  Innern  des  Bergs  
 zwei  ungemein  hohe  Feuersäulen  aus  den  Kratern,  welche  
 auch  zu  gleicher Zeit  glühende Felsmassen nach  allen Richtungen  
 hin  ausspien.  Die  Zahl  der  Krater,  welche  bei  
 dieser  Eruption  der  Hekla  thätig  waren,  betrug  vier;  aus  
 zweien  ergossen  sich  nur  Lavaströme,  aus  dem  dritten  
 drangen  siedende  Wasserfluten  hervor ;  aus  dem  vierten 
 endlich,  welcher  an  Heftigkeit  der  Ausbrüche  die  ändern  
 übertraf,  wurden  fast unablässig  Sand-, Aschen-  und Feuersäulen, 
   sowie  die  glühenden  Felsmassen  ausgeschleudert.  
 Am  21.  April  fand  wiederum  ein  sehr  heftiger  Ausbruch  
 statt,  die  Höhe  der  Aschensäule  ward  zu  16000  Fuss  gemessen. 
   Von  dieser  Zeit  bis  zum  1.  Mai  schien  der  Berg  
 zu  ruhen;  an  jenem  Tage  aber  gerieth  der  Vulkan  von  
 neuem  in  Aufruhr;  am  8.  Mai  wiederholte  sich  dies;  von  
 da  bis  zum  18.  Mai  herrschte  vollkommene  Stille  im  
 Vulkan,  und  schon  gaben  sich  die  Umwohnenden  der Hoffnung  
 hin,  dass  diese  schreckensvollen  Ereignisse  ihr  Ende  
 erreicht  hätten,  als  am  18.  Mai  wieder  ein  sehr  starker  
 Ausbruch  stattfand;  ja  am  23.  Mai  bildete  sich  sogar  noch  
 ein  neuer  fünfter  Krater,  welcher  Bimssteine  und  Säulen  
 feuriger Aschen  auswarf;  an  diesem Tage  spritzte  der dritte  
 Krater  grosse  Wassermassen,  Springbrunnen  gleich,  hoch  
 zu  den Wolken  empor.  Am  31.  Mai,  1.,  8.,  14.,  17.  und 
 20.  Juni  wiederholten  sich  diese Phänomene,  die  unaufhörlich  
 von  heftigem  Krachen  und  Toben  begleitet  wurden,  
 welches  dem  Innern  des  Bergs  entstammte.  Dann  beruhigte  
 sich  die  Hekla  allmählich.  Nach  diesen  Eruptionen  
 trat  für  Island  eine  sehr  traurige  und  verhängnissvolle  
 Zeit  ein.  Die  Einwohner  wurden  von  einer  skorbutartigen  
 Krankheit  heimgesucht,  welche  einen  grossen  Theil  derselben  
 wegraffte.  Vieh  aller  Art  starb  in  bedeutender  
 Menge,  weil  alle  Weiden  selbst  in  beträchtlicher  Entfernung  
 von  dem  Vulkan  verbrannt  waren;  einige  kleine  Gehölze, 
   die  sich  noch  nordöstlich  und  nordwestlich  von  der  
 Hekla erhalten hatten,  verbrannten bei dieser Eruption.  Die  
 Fische,  die  schon  zum Laichen  die  süssen Gewässer  hinaufgezogen  
 waren,  kamen  sämmtlich  um. 
 1772.  Fünfundzwanzigste  Eruption  der  Hekla,  wieder  
 sehr  heftig.  Die  Engländer  Joseph  Banks,  Dr.  Solander  
 und  der  nachmalige  Erzbischof von  Upsala, Uno  von  Troil,