Aeusserst selten (siehe Faber, «Prodr.», S. 56).
Syn.: Procellaria puffinus Temm. — Störa skrofa der
Isländer.
d. Laridse.
61) Larus rissa, die Wintermöve.
Die gemeinste Mövenart Islands; an allen Küsten der
Insel in grossen Scharen beisammen.
Syn.: Larus rissa; rissa tridactyla; larus tridactylus
Latham. — Skegla, ritur, ritsa, rytsa der Isländer.
62) Larus glaucus Brünnich, der Bürgermeister.
Im Westen Islands häufig. Er scheint sich weder so
weit in das Innere hineinzuverlieren wie Larus marinus,
noch auch wie jene an Binnenseen zu brüten. Ich habe
sie wenigstens auf dem Lande niemals fern von der Küste
angetroffen.
Isländisch: Hvitmafur, Weissmöve, und hvitfugl, Weissvogel,
die Jungen grämafur (Graumöve).
63) Larus leucopterus Faber, die Weissmöve.
Wiewohl dieser Vogel nicht in Island brütet, sondern nur
den Winter daselbst zubringt, so habe ich ihn doch in das
Verzeichniss der zur isländischen Fauna gehörenden Vögel
aufgenommen, denn er kommt jährlich in grossen Scharen zur
Winterzeit nach Island (siehe Faber, «Prodr.», S. 91—98).
Isländisch: wie vorige Art (nach Faber).
64) Larus marinus L., die Mantelmöve.
An den Küsten nicht selten. Sie brütet auf Inselchen
in den Seen des Innern oft in Gesellschaft, oft auch einzeln.
Das Ei ist ff&W01 lang und 54““ breit mit vielen grossen
und kleinen dunkelbraunen, grauen und gelbbraunen Flecken
auf grünlichweissem Grunde.
Isländisch: Svartbakur (Schwarzrücken), veiÖibjalla, und
die Jungen: kaflabringur.
65) Lestris catarrhactes, die grosse Raubmöve, Skua.
Nicht häufig. Fliegt sehr schnell.
Die Eier sind 73,5mm lang, 48,9mm breit, olivengrün mit
vielen braunen und grauen Flecken, Punkten und Strichen,
namentlich am dicken Ende..
Syn.: Lestris catarractes Temm.; *cataracta skua Brünn.
STcümur, hafskümur, häkallaskumur der Isländer; skua,
arctic skua der Schotten.
66) Lestris Buffoni, die Felsenraubmöve.
Ich sah einen wohlerhaltenen Balg dieses seltenen Vogels
in Reykjavik. Ueber sein Vorkommen in Island habe
ich nichts in Erfahrung bringen können.
Syn.: Lestris .crepidata Brehm.
Kjöi der Isländer.
67) Lestris pomarina Temm., die breitschwänzige Raubmöve.
Nicht häufig. Bei Hnausar im Nordlande geschossen.
Es scheint noch immer fraglich, ob diese Art mit der vorigen
identisch ist (siehe Temm., Manuel).
Isländisch: Kjöi.
A nm erkung. Der Temminck’sche Speciesname bedeutet nicht
etwa pommersch — aus Pommern, Pomeranus, wie Leunis («Synopsis
der drei Reiche», I, 292) angibt —, sondern ist zusammengesetzt aus
uwfjia, Deckel, und pive?, Nasenlöcher, weil die Nasenlöcher von der
Wachshaut halb überdeckt erscheinen. Richtiger wäre daher pomarhina,
Temminck aber liess regelmässig das h hinter dem $ weg, z. B. catarractes
u. a.
68) Lestris pärasitica, die Schmarotzermöve.
Häufig und fast immer da, wo die Seeschwalbe (Sterna
arctica) sich in grösserer Anzahl aufhält. Was unter den
Landvögeln der omnivore Rahe, das ist unter den Wasservögeln
die omnivore Schmarotzermöve. Denn es gibt wohl
kaum etwas halbweg Geniessbares, was sie verschmäht.
Zwar hauptsächlich von dem Futter anderer Vögel lebend,
welches sie diesen mit Staunenswerther Gewandtheit abjagt
Island. 27