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 ten  Basaltschichten,  welche  meist  ebenso  viele  besondere  
 Spielarten  des Gesteins  darstellen,  von  zahlreichen  Gängen  
 durchschnitten,  von  denen jeder  aus  der  Tiefe  aufsteigend  
 in  irgendeiner  der Schichten  zu Ende  geht,  deren Gesteinsbeschaffenheit  
 er theilt.  In  der Nähe des Priesterhofs Hvam-  
 mur  an  dem  Ufer  der  Noröurä  setzen  viele  parallele  Basaltgänge  
 durch  eine  mächtige  Tuffablagerung  und  breiten  
 sich  auf ihrer  Oberfläche  zu  einer  horizontalen  Becke1 aus.  
 Auch  die  Basaltgänge  anderer Länder  zeigen  bisweilen  ein  
 deckenartiges  Ueberfliessen  über  das  durchsetzte  Gestein,  
 so  z.  B.  über  den  Braunkohlensandstein  hei  Salesl  unweit  
 Aussig,  auf  der  Insel  Sky. 
 Der  Gangbildung  muss  allemal  eine  durch  Zerberstung  
 des  Gesteins  bewirkte  Spaltenbildung  vorhergegangen  sein,  
 denn  es  ist  fast  nie  eine Störung  in  der  horizontalen  Lage  
 der  durchsetzten  Basaltschichten  zu  bemerken.  Dieselben  
 Spalten  sehen  wir  auch jetzt  noch  in  den  verschiedensten  
 Theilen  der  Insel  vor  unsern  Augen  durch  Erdbeben  und  
 Bodeneinsenkungen  entstehen;  z.  B.  die  berühmte  Alman-  
 nagjä heim Bingvallavatn,  unzählige Spalten in der Güllbrin-  
 gusysla,  die  durch  ihre  vulkanischen  Ausbrüche  bekannte  
 Spalte  Kötlugja,  viele  in  der  Umgegend  des  Mückensees  
 und des Gehöftes  Skinnastaöir  in der  Noröur fhngeyjarsysla.  
 Alle  diese  Spalten  haben  entweder  eine  nordöstliche  oder  
 nordwestliche Richtung,  dieselbe,  welche,  wie Sartorius  von  
 Waltershausen  gezeigt  hat,  fast  allen  isländischen  Basaltgängen  
 eigen  ist.  Dieselbe  Richtung besitzen  auch  beinahe  
 sämmtliche grössere isländischen Flüsse,  z. B. Hvitä,  Pjörsä,  
 Jökulsä,  Skjälfandafljot,  deren  Betten  zweifelsohne  ehemalige  
 Spalten  sind. 
 Durch  die  öftere  Einschaltung  von  Mandelstein-,  Tuffoder  
 Conglomeratlagern  tritt  diese  Schichtenbildung  des  
 Basalts  noch  deutlicher  hervor.  An  manchen  Stellen  im 
 Westlande  z. B.im  Thale der Hvitä beim Gehöfte Fjärhüs ist  
 eine  (>/4 Fuss  mächtige) Basaltschicht  zu einem braunrothen  
 Bolus  umgeändert,  welcher im Wasser  zerfällt  und  auf eine  
 bedeutende  Erstreckung  den  Basaltschichten  wie  ein  farbiges  
 Band  eingelagert  ist.  Manche  Basaltdecken  sind  an  
 ihrer  Unterfläche  mit  1 - 3   Zoll  dicken  rothen  porösen  
 Schlackenkrusten  versehen,  die  Folge  der  Abkühlung  auf  
 der  Ablagerungsfläche.  Auf  den  Färöer  findet  man  m  
 ganz  derselben  Weise  die  obersten  Flächen  der  meisten  
 Doleritlager  vollständig  verschlackt  und  wie  Stricke  gewunDdeien  
 .Mächtigkeit  der  einzelnen  Decken  wechselt  sehr;  
 sie  sind  oft  nur  1 — 2 Fuss,  oft  über  50  Fuss  mächtig;  sie  
 erstrecken  sich  mitunter  mehrere  Quadratmeilen  weit  und  
 an  der  Bildung  dieser  mächtigen  und  ausgedehnten  Lager  
 haben  ohne  Zweifel  mehrere  Gänge  theilgenommen. 
 Die  meisten  Ablagerungen  des  Basalts  sind  mit  einer  
 Absonderung  in  Säulen  oder  Pfeiler  versehen,  welche,  da  
 es  ein  allgemeines  Gesetz  ist,  dass  dieselben  auf  der  Abkühlungsfläche  
 senkrecht  stehen,  in  einer  horizontalen  
 Ablagerung,  wo  das  liegende  Gestein  die  Contactfläche  
 darbot,  eine  senkrechte,  in  einem  Gange  aber,  wo  die  
 Erkaltung  von  den  Wänden  des  Nebengesteins  ausgehen  
 musste,  eine  horizontale  Stellung  besitzen. 
 Diese  bald  mehr  bald  weniger  scharf  ausgebildete  Zerklüftung  
 in  senkrechte  Säulen  lässt  sich  an  fast  allen  Basaltlagern  
 wahrnehmen  und  wo  viele  solcher  mächtigen  
 Lager  übereinander  gethürmt  sind,  zeigen  oft  die  entblöss-  
 ten  Querschnitte  die  herrlichsten Colonnaden.  So  an  manchen  
 Stellen  in  der  Kluft  Almannagjä  bei  kingvellir,  an  
 den  Ufern  der  Noröurä  bei  Dalsmynni;  die  schönste  Ausbildung  
 dieser  Art  in  Island  ist  zu  Stapi  an  der  Südseite  
 des  Sngefellsjökull,  wo  die  Küsten  und  zahlreiche  Inseln  m  
 der  Se§ Gruppen  von  hohen,  schlanken  und  scharfkantigen