eine Linie von schnurgeradem Verlauf darstellen, deren Richtung
von Südsüdosten nach Nordnordwesten geht; ferner dass,
wo ein Streichen der Gänge oder eine Längserstreckung der
stockförmigen Massen erkannt werden kann, diese Richtung
ebenfalls mit der jener Haupteruptionslinie übereinstimmt;
dass ausserdem die Linie, welche die Trachyteruptionen
von Arnarhnipa und Kvigyndisfell miteinander verbindet,
einen mit jener gänzlich parallelen Verlauf hat.
11) In der Nähe von Hnausar am Vatnsdalfjall.
12) Eine Kuppe beim Gehöfte Fagranes im Öxnadalur
(Eyjafjaröarsysla), die aus dem Basalt aufragt. Auf dem
ganzen Wege längs der Nordküste von Löroddsstaöir am
Hrütafjöröur nach Akureyri und dem Myvatn sind diese
beiden Stellen die einzigen, wo Gesteine der Trachytfamilie
anstehend gefunden wurden.
Kjerulf hat an den Bergen Tröllakirkja und Illviörah-
nükur Trachyt beobachtet, sowie am Weg von Fagranes
am Skagafjöröur durch das Viöidalur nach Grimstünga.1)
Sartorius von Waltershausen erwähnt Trachyt vom
Ljösadalur an der Ostküste Islands (Süöurmülasysla), an
dem Wege vom Berufjöröur nach dem ReyÖarijöröur, wo
er das ältere Basaltgebirge durchhricht und selbst von mehreren
mächtigen Basaltgängen (h. 9 streichend) durchsetzt
wird, welche wie zahlreiche schwarze Bänder in dem grünlich
und röthlichweissen Gestein erscheinen.2) Krug von
Nidda fand deutlichen Trachyt auf den Höhen des Smjör-
fjall.3) Nach Olafsson und Pälsson4) ist das BreiÖdalur
zwischen dem Berufjöröur und Reyöarfjöröur sehr reich an
9 Bidrag til Islands geognostiske Fremstilling efter Opteg-
nelser fra Sommeren 1850, in Nyt Magazin for Naturvidenskaberne,
VH, 1; auch Edinb. phil. jour., LIV, 367.
2) «Physisch-geographische Skizze von Island», S. 99.
3) Karsten’s «Archiv», VII, 1884.
4) Reise igjennem Island, §§. 440, 569, 796.
Trachyt; aus den Beschreibungen dieser alten Reisenden
lässt sich auch annehmen, dass der Berg DrapuhliÖa ja
auf der Halbinsel des Snsefellsjökull aus Trachyt besteht.
Derselben Gesteinsfamilie werden die «Weissen Berge» von
Saelingsdalur in der Dalassysla angehören.
Ausserdem bemerkten wir auf unserer Reise an mehreren
Stellen erratische Blöcke und Flussgeschiebe von Trachyt,
welche ohne Zweifel von zerstörten Trachytgängen berühren
so z. B. auf dem Sprengisandurvegur m der Nahe
des' Fjoröüngsaldavatn zwischen der Schlucht Kiöagil und
dem Grasplatz Eyvindarkofaver; ferner auf der Myvatns-
heiöi zwischen dem Myvatn und dem Sellandafjall. ■
Aus allem geht hervor, dass der Trachyt meist jünger
ist als die Hauptmasse des Basalts, dass aber, wie aus den
Durchsetzungen beider Gesteine ersichtlich ist, lokale Ergüsse
von basaltischem und trachytischem Material abgewechselt haben,
sodass es nicht gestattet erscheint, in Island eine m
stofflicher Hinsicht allmählich sich verändernde eruptive
Thätigkeit anzunehmen. Aehnliche Verhältnisse sind aus
den vulkanischen Regionen Böhmens und der Rhön bekannt.
Dasjenige Material, welches die jüngsten Eruptionen zu
Tage fördern, ist fast ausschliesslich basischer Natur.
Selbst wenn wir zugeben, dass noch sehr viele Gegenden
unerforscht sind und die Zahl der angeführten Trachytvor-
kommnisse sich leicht bedeutend vermehren lasse, so können
wir bei dem Aufbau der ganzen Insel doch dem Trachyt
nur eine sehr untergeordnete Rolle in Rücksicht auf
die endlosen Basalt- und Tuffgebirge' zuerkennen. Namentlich
können wir die Ansicht früherer Reisenden nicht
theilen, dass die Hebung der ganzen Insel durch den Trachyt
geschehen sei, der sie in einer breiten Zone von Sudwesten
nach Nordosten durchziehen und das Basaltgebirge,
welches sich zu beiden Seiten an ihn anlehnt, durchbrochen
haben soll. Dieser Meinung zufolge läuft die eine Linie,