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 beobachtet  werden. 
 Die ausgezeichnet  lamellare  Anordnung  der ungarischen  
 Rhyolithe *),  in  denen  dünne wellig  verlaufende  Lagen  von  
 glasartiger,  emailartiger  und  perlitiseher Masse  tausendfach  
 miteinander  abwechseln,  scheint  bei  den  entsprechenden  
 isländischen  Gesteinen  nicht  vorzukommen. 
 Manche  Vulkane  haben  abwechselnd  basaltische  und  
 trachytische  Laven  ergossen,  so  die  Krafla  und  die  Hekla.  
 Die  neuesten  Producte  der  isländischen  Vulkane  scheinen  
 sämmtlich  basischer  Natur  zu  sein.  Interessant  mag  in  
 dieser  Beziehung  eine Zusammenstellung  von Analysen  desjenigen  
 Materials  sein,  welches  die  Hekla  im  Laufe  der  
 Zeit  zu  Tage  förderte,  woraus  dessen  abwechselnde  Beschaffenheit  
 erhellt. 
 I.  Obsidianstrom  Hrafntinnuhraun  am  Nordostabhang  
 der  Hekla,  uralt.  (Bunsen,  Poggendorff’s  «Annalen» 
 *  LXXXHI,  213.) 
 II.  Lava vom Efravolshraun. (Genth, «Annalen der Chemie  
 und  Pharmacie»,  LXVI,  17  fg.) 
 III.  Lava  von Hals.  (Genth,  a.  a.  0.) 
 IV.  Lavastrom westnordwestlich von  der Hekla  nach  der  
 tjorsa  zu.  (Genth,  a.  a.  0.) 
 V.  Heklaasche,  1845  gesammelt  oberhalb  Nsefurholt.  
 (Genth,  a.  a.  0.) 
 VI.  Heklaasche,  1845  gesammelt  auf den Orkneys.  (Con-  
 nell,  Edinburgh,  New  philos.  Journal,  LX,  218.) 
 VII.  Heklalava 1845. (Damour, Bull, gêol., 2me série,VH, 85.) 
 *)  Ferdinand  von  Richthofen,  «Studien aus  den  ungarisch - sieben-  
 bürgischen Trachytgebirgen» im «Jahrbuch d.geol. Reichsanst.» (1860), H,  
 185.  In  vollkommenster  Weise  findet  sich  diese  Ausbildung  in  
 unendlich  feinen  Lagen  bei  den  Rhyolithen  von  Neuseeland,  welche  
 Professor  Ferdinand  von  Hochstetter  von  dort  mitbrachte. 
 I. H. HI. IV. V. VI. VII. 
 m 71,35, 60,06, 55,92, 49,60, 56,68, 59,20, 54,76 
 17,33, 16,59, 15,08, 16,89, 14,93, 15,20, 13,61 
 Fel 11,37, 15,18, 11,92, 13,93, 9,60, 15,60 
 Ca 1,24, 5,56, 6,54, 13,07, 6,41, 4,82, 6,44 
 Mg 0,19, 2,40, 4,21, 7,56, 4,10, 0,60, 1,35 
 K 4,23, 1,45, 0,95, 0,20, 1,07, !  6,74, l,2i 
 Na 5,66, 3,60, 2,51, 1,24, 3,46,] 3,41 
 H 3,03, 1,72,  Ti. 
 Bei den  Analysen  der Heklalaven  von  Genth,  Damour 
 und  Connell  ist  der  sehr  geringe  Gehalt  an  Thonerde  auffallend, 
   welcher  zwischen  11  und  15  schwankt;  andere  isländische  
 Gesteine,  welche  einen  8 - 1 0  Proc.  niedrigem  
 Kieselsäuregehalt  haben,  zeigen  eine  ebenso  grosse  Thonerdemenge. 
   Da  der  Oligoklas  durchschnittlich 23 Proc.,  der  
 Labrador gar 29—30 Proc. Al  besitzt,  so  muss der mit einem  
 von  diesen  Feldspathen  oder  mit  beiden  zugleich  vorkommende  
 Augit  sehr  wenig  Thonerde  enthalten,  um  den  Ge-  
 sammtgehalt so herabzudrücken.  Nicht weniger auffallend ist  
 der geringe Kalkgehalt,  der zwischen 4 und 6 Proc.  schwankt;  
 da  die  Kalkmengen  der  Analysen  wahrscheinlich  ganz  von  
 dem  Augit  herrühren,  welcher  je  weniger  Thonerde  desto  
 mehr  Kalkerde  besitzen  wird,  so  kann  man  als  feldspathi-  
 gen Gemengtheil nicht den 11—12 Proc. Ca haltenden Labrador  
 vermuthen,  auch keinen  kalkhaltigen,  sondern gewöhnlichen  
 Oligoklas,  obschon  dieser  nie  ganz  kalkfrei  ist.  
 Man  ist  versucht,  den  augitischen  Gemengtheil  sich  als  
 Bronzit  oder  Hypersthen  zu  denken,  welche  beide  sowohl  
 an  Thonerde  wie  an  Kalk  sehr  arm  sind. 
 Ueber  den  einfachen  Aufbau  der  isländischen  Vulkane  
 wurde  früher  in  der  Reisebeschreibung  das  Interessanteste  
 mitgetheilt;  der Darstellung  ihrer  gewaltigen Eruptionen  ist  
 ein  eigener  Anhang  gewidmet.  Auch  die  Erscheinungen,