Säulen darstellen, welche die Gewalt der Wogen zu den
wunderbarsten Grotten ausgehöhlt hat, die nur mit denen
der berühmten Fingalshöhle auf der schottischen Insel Staffa
verglichen werden können. Eine plattenförmige Absonderung
der Basaltlager ist in Island nur sehr selten beobachtet
worden.
. In der Nähe der Meierei Rauöuberg am Hornafjöröiir
an der Ostküste sind nach Ebenezer Henderson die Basaltsäulen
in Glieder getheilt, welche an ihrem obern Ende
concav, an ihrem untern convex sind, södass eine Wölbung
<jes einen Gliedes in eine Vertiefung des ändern hineinpasst.
In den Gängen liegen, wie dies an unzähligen Stellen
zu bemerken ist, die Säulen oft mit grösser Regelmässig-
keit wie Holzscheite übereinander. In der Wildniss Hol-
tavöröuheiöi unweit des Ufers der Hrütafjaröarä ist eine 150
Fuss hohe senkrechte Felswand in die regelmässigsten, bienenzellenartigen
fünf- und sechseckigen Figuren getheilt:
die Wand bildet die Begrenzungsfläche eines Basaltganges;
nachdem das den Gang umgebende Tuffgebirge an der
einen Seite weggewaschen ist, kommen die Köpfe der horizontal
liegenden Säulen zum Vorschein. An einigen Gängen
(in der Nähe von Fornihvammur an den Ufern der
NorÖurä, und nach Sartorius von Waltershausen1) sehr
deutlich am Fusse des Vindfjailbjarg beim VopnafjörÖur)
ist die Erscheiüung wahrzunehmen, dass an der Stelle,
wo der Gang sich umbiegt und seine Masse sich zum horizontalen
Lager ausbreitet, die Säulen, mit einer vollkommen
radienartigen Stellung der Curve des Ganges folgend,
aus der horizontalen Lage in die verticale übergehen.
Ferner ist es, wie dies auch schon von Krüg von Nidda
angeführt wird, an zahlreichen Gängen zu beobachten, dass
J) «Physisch-geographische Skizze von Island», S. 54. /
dieselben meist aus zwei nebeneinander liegenden Säulenreihen
bestehen, welche von den beiden Saalbändern aus,
von denen die Erkaltung ausging, nach dem Innern des
Ganges zulaüfen und sich in der Mitte treffen; weün der
Gang etwas verwittert ist, so gewahrt man in der Mitte
desselben eine leere schmale Kluft, auf deren beiden Seiten
die Säulen nicht miteinander correspondiren. Auf der
Insel Viöey in der Bai von Reykjavik sind manche Säulen
in zolldicke Platten abgesondert.
Die Basaltgänge ragen oft, wie z. B. besonders schön
auf der nordwestlichen Halbinsel, wenn das Gestein, in
welchem sie aufsetzten, durch Verwitterung weggeführt wurde,
wie lange, aus einzelnen zubehauenen Steinen bestehende
Mauern bis zu ziemlicher Höhe über dem Erdboden auf.
Eine bei sehr vielen Basaltgängen, in den verschiedensten
Theilen der Insel vörkommende Erscheinung ist es,
dass unmittelbar an der Berührungsfläche des Ganges mit
dem Nebengestein sich eine Glaskruste von schwarzglänzender
Farbe zeigt, welche nach innen zu in die eigentliche
Gesteinsmasse übergeht. Durch die sehr rasch vor sich
gehende Abgabe der Wärme an das umgebende kalte Gestein
wurde die Gangmässe an den Seiten fest, ehe den einzelnen
in dem Magma prädisponirten Mineralien zur Ausscheidung
Zeit gelassen ward. Oft ist die Gangmasse dann
noch in der Weise verschiedenartig ausgebildet, dass auf
die hyaline Rinde ein kryptokrystallinisches dichtes Gestein
folgt, und erst in der Mitte des Ganges die einzelnen mineralogischen
Bestandtheile des Dolerits wahrzunehmen sind.
Ja man kann so weit gehen, zu behaupten, dass die Basaltgänge
um so feinkörniger sind, je geringere Mächtigkeit
sie haben. Jenes Glas ist dasjenige für den Basalt, was
der Obsidian für den kieselsäurereichen Trachyt ist, das
Product der raschen Erkaltung; dieselbe Masse, welche
durch Salzsäure vollständig zersetzt wird, wird in den