welche das Nachspiel der vulkanischen Ausbrüche bilden,
die Solfataren, Schlammvulkane, Geysir und Kohlensäurequellen,
sowie deren gegenseitige Verhältnisse und Beziehungen
sind Gegenstand früherer Beschreibungen gewesen.
XIII.
Die vulkanischen Ausbrüche, welche sich in der vorhistorischen
und historischen Zeit ereigneten, finden sich im
Bereich der Tuffgebirge auf eine von Südwest nach Nordost
laufende Mittelzone beschränkt, zu deren beiden Seiten,
auf der nordwestlichen und südöstlichen, sich das Basaltgebirge
befindet, welches die entschiedenen Kennzeichen
submariner Bildung an sich trägt; und es ist im höchsten
Grade wahrscheinlich, dass diese beiden grossen Basaltregionen,
ein Theil der ausgedehnten, auf dem Meeresboden
befindlichen Basaltdecke, durch vulkanische Action in die
Höhe gehoben wurden, sodass sie als zwei gesonderte Inseln
aus dem Meere hervorragten und später durch die
fortdauernde Vulkanthätigkeit, welche in der Meerenge
zwischen ihnen stattfand, zu einem Ganzen vereinigt worden
sind. Aus dem Tuffgebirge, dem Producte dieser Thätig-
keit, ragen noch einzelne davon unbedeckte Ueberreste
basaltischer Massen hervor, z. B. der Büöarhals, welche
man als in jener Meerenge gelegene Inseln betrachten kann.
Mit, dieser Ansicht steht das Auftreten und die Richtung
der Fjorde im Zusammenhang, auf welche zuerst Krug
von Nidda die Aufmerksamkeit gelenkt hat.
An der Südküste von Island, wo die ursprünglichen
Basaltgebirge nicht erscheinen, sondern die jüngern vulkanischen
Tuffgebirge die Begrenzung gegen das Meer hin
ausmachen, fehlen die Fjorde gänzlich; dagegen sind sie
an der Ost- und Nordküste charakteristisch1, wo das Basaltgebirge
auftritt. An der Ostküste sind sie überaus zahlreich
und tief eingerissen, sehr schmal und mit steilen
Wänden, deren Zinnen, mit ewigen Schneemassen bedeckt,
in graue Nebel eingehüllt sind (Hamarsfjöröur, Berufjöröur,
FaskruÖsfjörÖur, Reyöarfjöröur, Mjöfifjöröur); sie haben oft
eine senkrechte Höhe von 4000 Fuss. An der Nordküste
(Hrütafjöröur, Miöfjöröur, HünafjörÖur, SkagafjörÖur, Eyja-
fjöröur) sind sie sehr lang und erstrecken sich manchmal
9 Meilen weit in das Innere. Die Richtung fast aller dieser
Fjorde steht auf der Wirkungslinie der Vulkane senkrecht,
welche wir als eine der nordöstlichen Richtung folgende
bezeichnet haben. Als natürlich stellt sich diese Erscheinung
dar, wenn man bedenkt, dass die in der.*Mitte wirkenden
Vulkane von unten einen gewaltigen Druck auf
die Basaltinseln ausgeübt haben, sodass sie nach oben
rundlich gebogen, an ihren Rändern nothwendig in zahlreiche
Spalten zerreissen mussten und zwar in einer auf
die hebende Kraft senkrechten Richtung.
Die beiden Halbinseln, deren eigenthümliche Erstreckung
in das Meer hinaus beim ersten Blick auf die Karte
äuffällt, die, welche den Snsefellsjökull trägt und die, in
deren Mitte sich der Glämu- und Drängajökull erheben,
sind jedenfalls späterer Entstehung und haben sich mit dem
Haupttheile der Insel zu einem Ganzen vereinigt; sie verdanken
den genannten Bergen ihr Hervortreten aus dem
Meeresgründe; die Basalt- und Tuffmassen, welche jene
Vulkane mit hervorbrachten und stellenweise mit Lavaströmen
und Aschenschichten bedeckten, sind ebenfalls an
den Rändern in unzählige Risse zerspaltet (ArnarfjörÖur,
tyrafjöröur, Önundarfjöröur, Skutilsfjöröur, Skötufjöröur,
Isafjöröur), und nirgends wohl sieht man in so ausgezeichneter
Weise, wie an den Küsten um den Glämujökull,
dass die Fjordeinschnitte wie Radien eines Kreises auf ein
gemeinsames Centrum, den Vulkan, zulaufen.