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 zeigen im Innern nur Feldspath und Augit und sind auf ihrer  
 Oberfläche  mit  einer  %  Linien  dicken  Olivinhülle  bedeckt.  
 Die  röthlichen  Laven  beim  Gehöfte  Hellnar  auf der  Halbinsel  
 des  Snsefellsjökull  enthalten  zahlreiche  Glimmertafeln,  
 ein  in  Island  fast  gänzlich  fehlendes  Mineral. 
 In  mineralogischer  Rücksicht  kann  man  nach  der  Art  
 des  Feldspaths  die  Basaltlaven  in  trachydoleritische,  basaltische  
 und  anorthitische  eintheilen,  wenngleich  die  eigentliche  
 Feststellung  ihres  Charakters  bei  den  einzelnen  Vorkommnissen  
 noch  schwieriger  ausfällt,  als  bei  den  alten  
 Gesteinen.  Am  verbreitetsten  sind  jedenfalls  die  eigentlichen  
 basaltischen  Laven  mit  Labrador,  Augit,  Olivin  und  
 Magneteisenerz.  Analysen  davon  wurden  früher  mit  denen  
 der  alten  Basalte  zusammen  aufgeführt. 
 Aus  Anorthitlava  besteht  der  Strom,  welcher  sich  westnordwestlich  
 von  der  Hekla  bis  an  das  Ufer  der  fyörsa  
 hinzieht.  Folgendes  ist  nach Genth1) die Zusammensetzung  
 des  grauschwarzen,  feinkörnigen  bis  dichten Gemenges,  von  
 Anorthit  und  Augit,  in  dem  krystallinische  Partien  von  
 Anorthit  liegen: 
 Si  .:=  49,60  
 A I  J |   16,89  
 Fe  =   11,92  
 Mg  ==  7,56  
 Ca  =   13,07  
 Na  =   1,24 
 K  =   0,20  
 Co u. Ni Spur. 
 Genth hielt den Feldspath dieser Lava (Si 48,75; Al 30,59;  
 Fe 1,50;  Ca 17,22;  Mg 0,97;  Na 1,13;  K 0,62)  für eine neue 
 *)  «Annalen  der  Chemie  und  Pharmacie»  (1848),  LXVI,  17. 
 Species,  die  er  Thjorsait  nannte;  es  ist  aber  nur  Anorthit.  
 Auch  näher  der Hekla  z. B. bei  dem Hofe  Naefurholt  finden  
 sich  Laven  mit  Anorthit  (Si  45,14;  AI  32,11;  Fe  2,03;  Ca  
 18,32;  Na  1,06;  K  0,22;  Co  und  Ni 0,77; H  0,31;  S.  von 
 Waltershausen). *) 
 Eine  andere  Anorthitlava  kommt  im  Norden  Islands  
 an  den  Ufern  des  Skjälfandafljöt  nordwärts  von  der Kirche 
 Lundarbrekka  vor. 
 Auch  von  den  in  abnormer  Weise  zu  glasiger  oder  
 schaumiger Masse  erstarrten Lavagesteinen  gehören  manche  
 der  basischen  Basaltfamilie  an.  Von  den  Bimssteinen  tritt  
 weniger  der  seidenglänzende,  faserig-haarförmige,  als  der  
 schmuzigweisse  schaumige  auf,  welcher  auf  kieselsäureärmeres  
 Material  von  der  Zusammensetzung  der  Trachydo-  
 lerite  und Basalte' schliessen  lässt.  Sehr  selten  enthält  der  
 Bimsstein  Feldspathkrystalle,  bisweilen  hier  und  da  ein  
 Magneteisenkörnchen oder Eisenglanzschüppchen.  Auch zahlreiche  
 Obsidiane  erweisen  sich durch  ihren  geringen Kieselsäuregehalt  
 als  basaltisches-Material. 
 Ebenso  wie  die Trachyte  selbst,  haben  auch  die  trachy-  
 tischen  Laven  auf Island  bei  weitem  nicht  die Verbreitung,  
 wie  die  Basaltlaven.  Am  häufigsten  sind  die  Andesitlaven,  
 aus  weissem Oligoklas  und  bräunlichem  Augit  mit  Magneteisen  
 bestehend.  Dazu gehören  der  chemischen Zusammensetzung  
 und  auch  dem  Ansehen  zufolge  mehrere  von  den  
 weiter  unten  angeführten  Laven  der  Hekla. 
 Eigentliche  Trachytlaven  werden  zu  den Seltenheiten zu  
 rechnen  sein.  Dagegen  ist  die  Reihe  der  kieselsäurereichsten  
 Trachytlaven  wieder  in  ausgezeichneter  Weise  entwickelt, 
   wenn  auch  sämmtliche  hierher  gehörige  Glieder  
 keine  krystallinische  Ausbildung  der  aus  ihrer  Masse  ausl) 
   «Vulkanische  Gesteine»,  S.  22.