
höcker und deutlichen Seitenwulsten des dritten Paares. Hüften dunkler rostfarben
als die Schenkel, diejenigen der beiden hinteren Paare mit glattem Höcker.
Schenkel des ersten und zweiten Paares mit zahlreicheren Stachelborsten und gegen
die Spitze hin dichter kurz behaart als die hinteren. Zweites Schienenglied der
beiden vorderen Paare in der Mitte lichter gelb geringelt, im Bereich der kürzeren
Endhälfte dicht bürstenartig schwarzbraun behaart, sonst mit dunkelen Stachelborsten
nur sparsam besetzt. Am vierten Paar das zweite Schienenglied fast bis
zu seiner Basis hinauf schwarzbraun bebürstet, ebenso das erste Dritttheil des
Metatarsus, welches zugleich dunkler gefärbt erscheint als der übrige Fuss. Metatarsen
der beiden vorderen Beinpaare sehr lang, diejenigen des ersten und dritten
mit besonders zahlreichen, des vierten nur mit vereinzelten Staehelborsten besetzt.
Hinterleib umbrabraun mit lichterem, mehr gelblichem Rücken und schwärzlicher
Bauchfläche; ein oberhalb hinter der Basis verlaufendes, breites Querbaud und
zwei von demselben ausgehende seitliche Längsstriemen, welche sich bald in mehrere
feine Linien auflösen, ebenso zwei Längsreihen von Punkten auf dem Mittel-
ielde des Rückens und zahlreiche am hinteren Leibesende dicht silberfarbig behaart.
Gleichfalls von der Insel S a n s ib a r und nur im weiblichen Geschlechte vorliegend.
Bei einem jugendlichen Exemplare von nur 9 mill. Körperlänge sind die
beiden Höcker des Cephalothorax noch nicht ausgebildet.
46. Nephila amoenula, n. sp.
Testacea, glabra, nitida, cephalothorace inermi, nigro-triviMato, antice cum falcibus
sanguineo, tibiis tarsisque ferrugineis, fusco-püosis: abdomine flavescenti, maeulis
duabus basalibus vittaque dorsdli media nigris, strigis duabus lateralibus pu/rpureis
signato. Long. corp. 8 ' 2, cephaloth. 3, femor. ant. 6 '/2 mill. 2.
Eine auffallend kleine, ebensowohl durch ihre zierliche Färbung und Zeichnung,
wie durch die glatte Oberfläche des Cephalothorax ausgezeichnete Art. Der
Vordertheil des letzteren gegen die Ocellenhöcker hin verschmälert und ansteigend,
kissenartig gewölbt, glänzend blutroth, mit breiter schwärzlicher, sich auf die
scherbengelbe hintere Hälfte fortsetzender mittlerer Längsstrieme; die Seitenränder
des hinteren Theiles gleichfalls, aber schmaler schwarz gebändert. Kieferfühler
licht blutroth, glänzend, mit pechbrauner Fangklaue; Maxillen und Kinnplatte pechbraun,
rostroth gesäumt. Sternum schwärzlich, beiderseits licht roth gerandet.
Hüften, Trochanteren und Sehenkel scherbengelb, Schienen und Tarsen rostroth, besonders
erstere an der Spitze deutlich gebräunt. Schenkel oberhalb mit fünf bis
sechs langen schwärzlichen Stachelborsten, nahe der Basis lang und sperrig, im
Uebrigen nur kurz und anliegend, gegen die Spitze hin übrigens allmählig dichter
behaart. Das zweite Schienenglied der beiden vorderen und des vierten Paares
gegen die Spitze hin allmählig länger und dichter, obwohl keineswegs bürstenartig,
der Metatarsus beträchtlich kürzer und dünner schwarzbraun behaart; alle
vier Schienenpaare am Ende des Basalgliedes und jenseits der Mitte des zweiten
mit je einer längeren schwarzen Stachelborste versehen. Hinterleib (nach einem
einzelnen getrockneten Exemplare) oberhalb und beiderseits licht gelb, unterhalb
blass olivengrün; zwei dreieckige Basalflecke und eine mittlere Längsbinde der
Rückenseite tief schwarz, zwei schmalere Seitenstriemen purpurroth. Das olivengrüne
mittlere Bauchfeld jederseits durch eine schwärzliche, in der Mitte roth getünchte
Längsbinde begrenzt.
Ein weibliches Exemplar von den Bura-Bergen.
47. Nephila sumptuosa, 11. sp.
Taf. XVIII. Fig. 12.
Nigra, cephalothorace swpra bituberculato, dense argenteo-piloso, palporum articido ba-
sali femoribusque sanguineis, albo-sericeis, tibiis tarsisque infra dense aculeatis: abdomine
olivaceo-fusco, supra argenteo-sericeo, fascia subbasali, vittis duabus ex üla
proäe/wdihus lateralibus macudisque decem biseriatis intermediis awrantiads. Long.
Corp. 2ö—38, cephaloth. 19—14, femor. ant. 15—=21, tars. ant. 18 1/2—27 mill. $.
Aus der Verwandtschaft der Neph. ch/rysogaster {Epeira chrysogaster, W a le k.,
Aptères. II. p. 92. No. 82. = Neph. fuscipes, *Koch, Arachnid. VI. p. 136. Fig. 528),
Neph. femoralis (Epei/ra femoralis, L u c a s , Archiv, entom. II. p. 414. pl. 12. flg. 4.
= Neph. vittata, K e y s e rl., Beschreib, neuer Arten d. Farn. Orbitelae. p. 142.
Taf. 5. Fig. 1) und Neph. inawrata (Epeira inawrata, W a le k., Aptères. II. p. 94.
No. 85. — V in so n , Aranéid. de Réunion, pl. 5. Fig. 1); von ersteren beiden schon
durch die Färbung der Beine, von allen dreien überdies durch die Fleckenzeichnung
des Hinterleibsrüekens abweichend. — Cephalothorax nur um ein Dritttheil
länger als breit, abgestumpft oval, hinter den beiden kurzen, kegelförmigen Mittelhöckern
tief doppelgrubig eingedrückt, der vordere Theil nur leicht ansteigend,
der Seitenrand des hinteren ohne Tuberkeln; die Oberseite tief schwarz,'nur bei
unaüsgefärbten Individuen röthlich pechbraun, mit weissem, silberglänzendem Filz
dicht und ziemlich gleichmässig bekleidet. Stirnrand und Kieferfühler glänzend
schwarz, letztere an der Basis kurz und sparsam, am Innenrande lang und dicht
schwarzborstig. Taster mit rostrothem Sehenkel- und rotbbraunem zweitem Gliede;
jenes unterhalb weissfllzig, die beiden Endglieder schwarzborstig. Maxillen und
Kinnplatte pechschwarz, letztere mit blutrother Mittelstrieme. Sternum schmal und
zugespitzt herzförmig, glänzend pechschwarz, der mittlere Vorderrands-Höcker, die
drei Paar Seitenwulste und die Spitze in weiterer Ausdehnung blutroth. Hüften,
Trochanteren und Schenkel licht blutroth, dicht und anliegend silberweiss behaart,'
letztere in Längsreihen schwarz gedörnelt und oberhalb, besonders gegen die Spitze
hin, mit längeren Stachelborsten besetzt. Schienen und Tarsen durchaus schwärzlich
braun, russig behaart und unterhalb dichter mit schwarzen Stachelhorsten (besonders
stark am zweiten Schienengliede) besetzt. Hinterleib von der Basis gegen
das hintere Ende hin allmählig kegelförmig verschmälert, fahl olivenbraun, oberhalb
dicht seidig, silberweiss- behaart, diese Behaarung jedoch nicht gleichmässig,
sondern vielfach von nackten Punkten und Wellenlinien unterbrochen, anderwärts
dagegen wieder verdichtet. Ein hinter der dünner befilzten und daher dunkel
schiefergrau erscheinenden Basis verlaufendes Querband, zwei von dessen Seiten
ausgehende, in Flecke aufgelöste Längsstriemen so wie fünf Paar auf dem Mittelfelde
liegende Fensterflecke, von denen diejenigen des ersten weit getrennt, die des
zweiten grösser als alle übrigen und abgerundet quadratisch sind, orangegelb gefärbt.
Bauchseite gelb gefleckt und bandirt, das Mittelfeld hinter der Geschlechtsöffnung
mit einer fast sanduhrförmigen, durch eine mittlere Längslinie getheilten
lichten Haarzeichnung auf gelbem Grunde; von gleicher Färbung zwei hinterwärts
gegabelte, vor der Geschlechtsöffnung liegende Striemen.
Von dieser prachtvollen Art liegt eine grössere Anzahl weiblicher Exemplare
aus dem Inneren des Sansibar-Gebietes und aus der Umgegend von Mombas,
ein einzelnes unausgefärbtes auch aus dem Galla-Lande (R. B r e n n e r ) vor.