
digen Bein-Behaarung ist insofern kein allzugrosser Werth zu legen, als dieselbe
einerseits je nach den Individuen zwischen Weiss und Roth schwankt, andererseits,
auch wenn sie in Wirklichkeit weiss ist, bei gewisser Beleuchtung roth erscheint.
Jedenfalls gewähren weder die K o c h ’sehen Beschreibungen noch die in Zeichnung
und Colorit gleich rohen Abbildungen irgend welchen Anhalt zu einer sicheren
Unterscheidung seiner beiden Arten von der L in n é ’schen. — Die in Afrika, wie
es scheint, weit verbreitete, wenigstens in Guinea, Sansibar, Nubien und Aegypten
vorkommende Art ist auch in Bengalen einheimisch; ob die P a l l a s ’sche Vaterlandsangabe:
Surinam nicht auf einem Irrthum ^beruht, mag dahingestellt bleiben.
Fam. IxodidaC, L e a ch .
Ornithodoros, Koch.
Archiv f. Naturgesch. X. 1. p. 219.
2. Ornithodoros morbillosus, n. sp.
Obtuse ovatus, ferrugineus, granulosus, rostro pedibusque testaceis : tibiarum tarsorumque
antenmim appendicibus angustis, dentiformibus, posticonm fere nullis. Long. corp.
6*/S} lat. U/s mill.
Der von S a v ig n y in der Description de l’Egypte, Arachnides pl. IX. fig. .5
abgebildete und als Copie- in den Atlas von W a l c k e n a e r ’s Hist. nat. d. Ins.
Aptères, pl. 31. fig. 2 übergegangene Argas Savignyi, Aud. (Descript. de l’Egypte.
Texte, Hist. nat. I. 2. p. 183), scheint zwar bis jetzt nirgends beschrieben zu sein,
lässt sich aber nach der von ihm gegebenen bildlichen Darstellung mit Sicherheit
bestimmen. Ich beziehe auf letztere einen mir aus Aegypten vorliegenden Ornithodoros
von stumpf ovalem Körperumriss, düster schwarzbrauner Färbung, dicht
und fein granulirter, matter Körperoberfläche und pechbraunen Beinen mit licht
scherbengelb gefärbten drei Endgliedern. Derselbe weicht zwar von der S a v ig n y ’-
sehen Abbildung, welche vermuthlieh nach einem eingeschrumpften und dadurch
deformirten Exemplare angefertigt ist, durch breiter und stumpfer ovalen, der seitlichen
Einbuchtung entbehrenden Körper ab, stimmt aber in der Bildung der Beine,
besonders in der charakteristischen Form der den beiden Endgliedern eigentümlichen
Anhänge so genau mit den dieselben wiedergebenden Figuren überein, dass
an der Identität kaum zu zweifeln ist. —. Von diesem Ornithodoros Savignyi, And.,
weicht die gegenwärtige Art bei gleichem Körper-Umriss durch geringere Grösse,
lichtere Färbung, gröbere Granulation der Oberfläche und besonders durch die Form
einzelner Beinglieder und ihrer Anhänge ab. Körperhaut licht rostbraun, dicht gekörnt,
matt; die'Granulation nicht nur relativ, sondern selbst absolut etwas grösser
als bei Ornith. Savignyi und zwar auf der Bauchseite noch deutlicher als oberhalb.
Punktaugen sehr viel kleiner und undeutlicher als bei Ornith. coriaceus, K och
(Archiv f. Naturgesch. X. 1. p. 219. No. 1.), übrigens entsprechend wie dort bauch-
wärts auf dem Seitenwulst gelegen; das vordere nach aussen von den Hüften des
ersten, das hintere in der Mitte zwischen den Hüften des zweiten und dritten Beinpaares.
Gleich dem Rüssel sind sämmtliche Beinpaare mit Einschluss der Hüften
ganz licht gefärbt, an der Basis mehr röthlich gelb, die drei Endglieder fast
knochenfarbig; letztere besonders am vierten Paar merklich kräftiger als bei Ornith.
Savignyi. Wie bei dieser Art ist der Aussenrand der beiden letzten Glieder am
ersten bis dritten Beinpaare je mit drei Auswüchsen geziert; dieselben haben jedoch
nicht die Form eines gestielten Knopfes, sondern sind einfach schräg und stumpf
zahnförmig, überdies auch kürzer als bei Ornith. Scmgnyi. Am vierten Beinpaar
ist das vorletzte Glied breiter, weniger drehrund und lässt gleich dem letzten
an Stelle der — bei Ornith. Savignyi sehr deutlich ausgebildeten — Zähne des
Aussenrandes nur sehr kleine dornartige Spitzchen erkennen.
Ein einzelnes Exemplar vom See J ip e , Ende Octobers 1862 gefunden. Ueber
das Wirthsthier ist keine Angabe vorhanden.
Amhlyomma, Koch.
Archiv f. Naturgesch. X. 1. p. 223.
3. Amhlyomma variegatum, F ab.
Acarus variegatm, F a b r i c i u s , Entom. syst suppl. p. 572. No. 7—8 (¡J).
Amhlyomma vmustum, *K o c h , Archiv f. Naturgesch. X. 1. p. 224. No. 5 . Uebers. d. Arachn.
Syst. IV. tab. IX. fig. 31 ((J).
Ein einzelnes männliches Exemplar von Ar u sc h a (November 1862). Dasselbe
stimmt mit den von K o c'h beschriebenen und abgebildeten Senegalensischen in
Grösse, Form, Färbung und Punktirung genau überein und zeigt nur darin eine
leichte Abweichung, dass die beiden den vorderen hellen Rückenfleck theilenden
Striemen der Grundfarbe etwas schmaler und hinten abgekürzt sind. — Eine Anfeuchtung
getrockneter Exemplare ergiebt übrigens, dass wie bei vielen anderen
Zecken auch bei dieser Art die licht (hier orangegelb) gefärbten Stellen des
Rückenschildes im Leben einen Goldglanz zeigen. — Ueber die Identität der
K o c h ’schen Art mit dem F a b r i c i u s ’sehen Acarus variegatus kann nach der sehr
treffenden Charakteristik des letzteren kaum ein Zweifel obwalten.
4. Amhlyomma eburneum, n. sp.
Taf. XVm. Fig. 1.
Obtuse ovatum vel suborbieulare, nitidum, disperse punctulatum, eburneum, rostri basi
pedibusque rufö-brunneis, his late albo-anmdatis: souti dorsalis limbo albo-fuscoqüe
tessellato, disci signatura anteriore II-, posteriore Y-formi strigisque utrinque tribus
radiatim dispositis brunneis. Long. corp. 5—5'/ä mill. <j.
Fern. Abdomine coerulescenti-nigro, scuto dorsali testaceo, fortiter et sat dense fusco-
pu/mtato, vittis duabus anterius maculatim dilatatis rufo-brwnneis. . Long. corp.
52/,3j mill.
Dem Ambl. hebraewm, * K o c h (Arch. f. Naturgesch. X. 1. p. 225. No. 9,
Uebers. d. Arachn. Syst. IV. tab. X. fig. 36.), so nahe verwandt, dass man es last
für eine Farben-Varietät desselben anzusehen geneigt sein könnte, wenn nicht die
Unterschiede sich bei einer Reihe von Exemplaren als durchaus constant erwiesen.
Für den Rückenschild des Männchens ergeben sich bei gleicher Form, Skulptur
und Färbung folgende Differenzen in der Zeichnung: An den zur Einlenkung des
Rüssels dienenden Ausschnitt des Vorderrandes sehliesst sich ein Fleck von der
Form eines liegenden Dreiecks an; die beiden Längsstriemen des vorderen Theiles
der Scheibe sind stets durch einen Querast mit einander verbunden und stellen so
ein H dar; der Stiel der hinteren Yförmigen Zeichnung ist nach vorn gegen die
v. d. D e c k e n , Reisen III. 2. 3 0