
Beide Geschlechter von Mombas und Wa n g a , das Männchen in grösserer
Anzahl vorliegend. Die Art ist zugleich in Mosambik einheimisch.
36. E lis (Dielis) solenta, n. sp.
Taf. XIV. Fig. 4.
Nigra, dense flavescenti-pilosa, clypeo — niacula 'marginali excepta —, pronoti margine
antico, Ugularmn latcribus, seutelli fascia arcmta, abdominis segmcntorwm 1.— 4.
parte posteriore iibiisque anterioribus extus flavis: älis dil/uie fuscis. Long.
22 mill. <J.
Den stärksten Exemplaren der Elis mansueta, *Ge r s t . ( a . a. 0. p. 496.
Taf. XXXI. Fig. 12) au Grösse gleich, aber weniger schlank, besonders in der
breiteren und kaum abgeschnürten Hinterleibsbasis abweichend. Die Behaarung
des Kopfes, des Brustkastens, der Beine und der vier vorderen Hinterleibsringe
durchweg gelb, auf der Stirn, dem Hinterhaupt und dem sogenannten Metanotum
besonders dicht und lang, wollig, auf dem Thoraxrücken anliegend. Fühler matt
schwarz, der Schaft gelbhaarig. Clypeus licht gelb, der Vordersaum und ein mit
demselben verbundener, sphärisch dreieckiger Mittelfleck der vorderen Hälfte gleich
den Mandibeln tief schwarz. Auf dem Thoraxrücken der Vordersaum des Pronotum,
die Aussenhälfte der Tegulae und eine bogige mittlere Querbinde des Schildchens
gelb; letzteres am Hinterrande glatt, an der Basis gleich dem Mittelrücken sperrig
grob punktirt. An den schwarzen Beinen die ganze Anssenseite der Vorderschienen,
eine Längsbinde an derjenigen der Mittelschienen, ein Längsstrich an dem vorderen,
unteren Rande der Mittel- und Hinterschenkel, die Schiensporen und die Tarsen-
dornen licht gelb, die Fussklauen rostroth. Flügel gleichmässig wässrig braun
mit pechbraunem Geäder; Radialzelle der Vorderflügel breit und stumpf abgerundet.
Hinterleib mit querem, kurz gestieltem Basalsegment, bis zu den drei tief schwarzen
Endsegmenten oberhalb vorwiegend gelb; nämlich: das erste Segment im Bereich
der halbkreisförmigen Spitzenhälfte, das zweite mit Ausnahme einer sich an die
Basis anlehnenden hufeisenförmigen Zeichnung, das dritte bis auf eine breitere,
aber gleichfalls hinten bogig ausgeschnittene Basalbinde, das vierte im Bereich
des hintersten Dritttheils der Länge. Der schwarze Grund nach hinten allmählig
stärker und dichter, auf dem fünften und sechsten Ringe körnig punktirt. Die
drei Dornen des Endringes lang und kräftig. Bauchseite tief schwarz, das zweite
und dritte Segment am Hinterrande jederseits mit gelber Halbbinde, das vierte mit
ebenso gefärbtem punktförmigem Fleck.
Ein einzelnes Männchen von Wa n g a (September 1862).
Myzine, L a t r .
Hist, n a t d. Insect. XIII. p. 269.
Plesia, J u r . (fern.)
Nachdem es seit langer Zeit auf Grund direeter Beobachtung feststand, dass den
von Jur ine (Hymenopt. p. 150) als besondere Gattung Plesia bezeichneten Heterogy-
nen-Weibchen die Amerikanischen Arten, der Gattung Myzine,, L a t r. als Männchen
angehören, musste es in hohem Grade überraschen, durch Pe r r i s (Annal. de la soc.
Linnöenne de Lyon 1852. p. 191). den Nachweis geführt zu sehen, dass die
Europäische Myzine volvulus, L a tr. sich mit der von Plesia generisch weit entfernenden
Meria tripunctata, Ros s i begatte: überraschen, nicht nur deshalb, weil
die Form- und Färbungsdifferenz zwischen den beiden Geschlechtern hier einen so
hohen Grad erreicht, dass sie nur etwa durch die bekannte Methoca khneumonea
(mas: Tengyra Sanvitali, Lat r . ) und einige Neu-Holländische Thynniden-Formen
noch übertroffen wird, sondern auch weil bei den sehr auffallenden Unterschieden
im Flügelgeäder, wie sie die weiblichen Plesien und Merien erkennen lassen, zum
Mindesten doch eine merkliche Differenz auch bei den Männchen zu erwarten stand.
Wiewohl nun Letzteres nicht der Fall ist, kann weder die Richtigkeit der speciellen
Perris'sehen Beobachtung, noch die Annahme, dass die Männchen sämmtlicher
bekannter Meria- Arten unter den zahlreichen Europäischen und Afrikanischen
männlichen Myzinen zu suchen sind, irgend wie zweifelhaft sein, da nach meiner
eigenen Erfahrung auch für eine zweite inländische Art die Zugehörigkeit einer
männlichen Myzine zu einer Meria feststeht. Ich habe nämlich die kleinste
Europäische Myzine, welche von P a n z e r (Faun. Insect. German. 87. 19) unter
dem Namen Sapyga cylindrica abgebildet worden ist, ih der Umgegend Berlins
wiederholt in grösserer Individuenzahl zusammen mit der Tiphia glabrata, *Fab.
(Entom. syst, suppl. p. 254. No. 1—2 = Bethylms glabratus et dorsalis, *Fab . ,
Syst. Piezat. p. 23/. No. 2 und p. 238. Np. 8), auf Umbelliferen-Blüthen angetroffen
und beobachtet, wie die Männchen in eifriger Verfolgung der Weibchen behufs
ihrer Begattung begriffen waren : während die betreffenden Lokalitäten und Blüthen
niemals ein anderes, diesem Verwandtschaftskreise angehörendes Insekt darboten,
welches als das Männchen der Meria (Bethylus) oder als das Weibchen der Myzine
(Sapyga) hätte angesprochen werden können.
Kann es hiernach sowohl, als weil sämmtliche bekannte Meria - Arten sonst
überhaupt der Männchen entbehren würden, keinen Augenblick zweifelhaft sein,
dass die Myzinen im L a t r e i l l e ’schen Sinne, vielleicht sogar zu annähernd
gleichen Theilen, bei Plesia und Meria untergebracht werden müssen, so ist es
angesichts der so auffälligen Differenzen, welche die Weibchen beider Gattungen
zur Schau tragen, merkwürdig genug, dass die Männchen solche ganz vermissen
lassen. Zwar hat E r i c h s o n (Archiv f. Naturgesch. 1839. H. p. 357 f.) die
Ansicht geäussert, dass „zwischen den Amerikanischen Arten und denen der
alten Welt ein bemerkenswerther Unterschied, darin bestehe, dass bei jenen
der zweite rüeklaufende Nerv auf den zweiten Cubital-Quernerven, bei diesen
auf die Mitte der dritten Cubitalzelle treffe, dieser Unterschied aber unmöglich hinreichen
könne, die Amerikaner als Gattung zu trennen“. Prüft man jedoch auf
dieses Merkmal hin- eine grössere Reihe von Arten und Individuen, So gewahrt
man bald, dass dasselbe nichts weniger als stichhaltig ist. Einerseits zeigen sich
diejenigen Amerikanischen Arten, bei welchen der zweite rücklaufende Nerv con-
stant auf den dritten Cubital-Quernerven trifft, wie Myz. (Elis) sexcincta, F ab., in
der entschiedenen Minorität solchen gegenüber, bei welchen er, wie bei Myz.
maculata, Fab., obsewra, F a b . (=fuliginosa, Lepel.) u. A. in die Basis der dritten
Cubitalzelle einmündet. Andererseits stehen aber auch unter den Arten der alten
Welt solchen, bei denen der zweite rücklaufende Nerv nahe der Mitte der dritten
Cubitalzelle einmündet (Myz. sexfasciata oss i, cylindrica, P a n z., u. A.), andere
gegenüber, bei welchen die Einmündung in Uebereinstimmung mit der Mehrzahl
der Amerikanischen Arten in die Basis der dritten Cubitalzelle, dicht hinter dem
t . d. D e c k e n , Reisen III. 2. 22