
Kopf wie bei der vorhergehenden Art gestaltet, mit Einschluss der Fühler
und Taster einfarbig blassgelb. Prothorax um mehr denn das Doppelte so lang
als breit, mit leicht aufgebogenem gerundeten Vorderrande und doppelt gebuchteten
Seitenrändern, gegen die Basis hin beträchtlich verengt; Oberfläche glatt,
mit vier leichten Quereindrticken und sehr verloschener grauer Fleckung. Beide
Flügelpaare bräunlich getrübt, mit gelben Längs- und schwarzbraunen Queradern;
das schmale Bandfeld der Vorderflügel durchaus gelb geadert. Beine von Körperfarbe,
die vorderen an der Aussenseite des Schenkels und der Schiene verloschen
graufleckig, die Tarsenglieder aller drei Paare mit schwärzlichem Spitzenfleck.
Ein männliches Exemplar von W an g a (1863).
Mantis, Lin.
20. Mantis religiosa, Lin.
Mantis religiosa, Li n n é , Syst. nat. p. 690. No. 5. — P a n z e r , Faun. Insect. Germ. 50. 8.
Boe s e l , Insektenbelust. IV. p. 89. Taf. 12. — B u rme i s t e r , Handb. d. Entom. II. p. 535.
No. 26. — S e r v i l l e , Hist. nat. d. Orthopt. p. 193. No. 25. — F i s c h e r , Orthopt. Europ.
p. 129. No. 5. Tab. VIII. Fig. 1.
Var. major.
Mantis pia, S e r v i l l e , Hist. nat. d. Orthopt. p. 193. No. 24.
Ein (Mitte Septembers 1862) bei Mombas gefangenes weibliches Exemplar,
welches vom Kopf bis zur Flügelspitze 88 Mill. misst, lässt, abgesehen von seiner
beträchtlichen Grösse, keinerlei Unterschiede von der europäischen Mantis religiosa
erkennen. Gleich starke Exemplare liegen übrigens auch vom Kap (Krebs in
Mus. Berol.) vor. Dass auf solche die S e r v ille ’sche Mantis pia begründet ist,
scheint die Beschreibung, welche Unterschiede von Mant. rdigiosa nicht hervorhebt,
zu ergeben.
21. Mantis (Polyspilota) variegata, Oliv.
(1787) Mante bigarrée, S to l l , Represent, d. Mantes, p. 34. pl. XI. Fig. 41 (9).
(1792) Mantis variegata, Oli v i e r , Encycl. method. Vn. p. 638. No. 68 (Ç). — P a l i s o t de Beau-
voi s , Insect, recueill. en Afrique, Orthopt. pl. XH. Fig. 4.
(1797) Mantis adspersa, L i c h t e n s t e i n , Transact. Linnean soc. of London. VI. p. 30. No. 30 (Ç).
(1813) Mantis striata, Sto l l , Index, p. 78. No. 20.
(1838) Mantis variegata, *Bu rme i s t e r , Handb. d. Entom. H. p. 534. No. 21 (Ç).
Mantis varia, »I l l i g e r in Mus. Berol. — »Bu rme i s t e r , Handb. d. Entom. H. p. 534. No. 20 (<?)•
(1839) Mantis variegata, S e r v i l l e , Hist. nat. d. Orthopt. p. 187. No. 15 (3 $).
Beide Geschlechter von der Insel S a n s ib a r vorliegend. — Die Deckflügel
sind vielfachen Farbenabänderungen unterworfen, indem sie bald, wie in der S to ll’-
schen Figur, mit Einschluss des Randfeldes durchgehends braun gesprenkelt, bald,
mit Ausnahme der dunklen Subeostalflecke, grün gefärbt sind. Bei anderen
Individuen vertheilen sich beide Farben in der Weise, dass das Randfeld grün,
der übrige Theil der Deckflügel bräunlich erscheint. Die Vorderrandsflecke der
Hinterflügel sind im Leben und bei wohl erhaltenen Exemplaren tief karminroth
gefärbt.
22. Mantis (Stagmatoptera?) Kersteni, n. sp.
Laete viridis, prothorace breviore, lanceolato, vix carinato, flavo-limbato, ebytris macula
subcostali obliqua testacea signatis, area anali fere mtrea. Long. tot. 69 — 73,
prothoräcis 19 mill.
Dem Männchen der Mant. (Stagmatoptera) bioculata, *Burm. (Handb. d. Entom.
II. p. 537. No. 34) in Grösse und Färbung sehr ähnlich, aber durch den kürzeren,
hinter der Coxal-Erweiterung weniger eingesehnürten Prothorax, das viel breitere
und mit deutlichen Queradern durchzogene Randfeld der Deckflügel, die Form und
Färbung des hellen Fleckes auf denselben u. s. w. abweichend, Kopf wie bei
der genannten Art gestaltet, die Fühler nur an der Basis rostgelb, im Uebrigen
braun, gegen die Spitze hin dunkler werdend. Prothorax beträchtlich kürzer,
stumpf lanzettlich, nach hinten ganz allmählich und in leicht geschwungenem
Bogen verengt, der stumpfe Mittelkiel nach hinten ganz verschwindend, der gelb
gefärbte Seitenrand nur am vorderen Theile der Erweiterung schwach crenulirt.
Deckflügel längs der äusseren Hälfte licht spangrün, innerhalb fast farblos, durchsichtig;
am Ende des vorderen Drittheils steht ein schräger, die Längsrippe nur
mit seiner hinteren Spitze berührender, blass- oder rothgelb gefärbter, zuweilen
braun gerandeter Hornfleck, welcher demjenigen der Mapt. bioculata an Grösse
etwas nachsteht. Auf dem an der Basis bauchig erweiterten Randfelde treten bis
zur hinteren Grenze jenes Hornfleckes etwa elf bis zwölf rippenartig erhabene
Queradem hervor, welche sich von dem zwischen ihnen liegenden netzartigen
Geäder deutlich absetzen. Auf dem Innenfelde ist das die Längsadern verbindende
Netzwerk sehr viel dichter als bei Mant. bioculata, so dass sich zwischen je zwei
Längsadern der Quere nach oft fünf bis sieben Zellen zählen lassen. Hinterflügel
von gleicher Färbung wie bei jener Art, der Vorderrand jedoch etwas ausgedehnter
gi;ün; Bewehrung der Vorderbeine nicht verschieden. Die Lamina subgenitalis
des Männchens nach hinten stärker verengt und daher mehr zugespitzt erscheinend.
Die von Stä.1 (Oefvers. Vetensk. AlÄd. Förhandl. XV. p. 308. No. 3) aufgestellte
Mantis gastrica scheint der vorstehenden Art nahe verwandt zu sein,
würde sich aber schon durch den von der Basis bis Uber die Mitte hinaus gleich
breiten Prothorax unterscheiden. Ueber die Äderung des Randfeldes; die Richtung
des hellen Hornfleckes der Deckflügel und andere wesentlichere Merkmale sind
nähere Angaben nicht gemacht worden.
Auf S a n s ib a r im Januar und April angetroffen. — Beim Mangel von
Weibchen lässt sich nicht entscheiden, ob die Art zur Gruppe Stagmatoptera oder
Hierodula, Burm. gehört.
28. Mantis (Photina) agrionina, n. sp.
Capite protlwrace fere ter latiore, antice profunde excavato, oculis subpetiolatis: rufo-
ferruginea, nitida, femorilms fusco - variis, el/ytris aMsque flmescenti-pellucidis, Ulis
lituris tribus subma/rginalibus, his areae costalis apice fuscis. Long. (c. alis) 41 mill. <y.
Kopf gleich dem übrigen Körper glänzend rostfarben, mit tief ausgehöhlter
Gesichtsfläche und nach Art der Agrionen stark hervortretenden Augen; eine Querlinie
dicht über dem Ocellenhöcker, eine kürzere unterhalb desselben, der Unterrand
der Augen, die Spitze der Mandibeln und der Taster tief schwarz. Ocellen
sehr gross, auf drei dicht aneinander gedrängten, kugligen Wülsten liegend. Fühler