
Nach dem nur schwach erweiterten Endglied der Kiefertaster, den getheilten
Angen und den gegen die Spitze hin stark verbreiterten Vorderschienen würde
sich diese neue Gattung zunächst an Microeowm, Re dt. anschliessen, von derselben
jedoch durch noch zahlreichere und auffallendere Merkmale, wie die deutlich aus-
gebildeten Schiensporen, die Form des Prothorax, die an der Basis winklig ausgeschnittenen
Flügeldecken, die Bildung- des Prosternalfortsatzes, die Skulptur und
seitliche Wimperung des Körpers u. s. w. unterscheiden. Die Fühler sind kurz
und ziemlich dünn, das dritte Glied verlängert, fast so lang wie das erst^ das
Endglied quer oval. Das Kinn ist quer fünfeckig, das Endglied der Kiefertaster
schwach erweitert, abgestutzt. Der Clypeus ist tief bogig ausgerandet, von der
Stirn durch einen Quereindruck geschieden. Die Augen sind dem grösseren Theile
nach durch einen ziemlich breiten und wulstigen Wangenfortsatz in zwei Hälften
geschieden. Der Prothorax ist abwärts geneigt, vorn zwar- ausgeschnitten, den Kopf
aber seitlich nicht umfassend, die Mitte des Hinterrandes stumpfwinklig ausgezogen.
Der Prosternalfortsatz breit lanzettlich, abschüssig. Das Schildchen sehr
breit und kurz, dreieckig zugespitzt. Die Flügeldecken dem Prothorax entsprechend
mit ziemlich tief winklig ausgeschnittenem Basalrand, die Hinterflügel ausgebildet.
Der zwischen die Hinterhüiten hineinragende Fortsatz des ersten Hinterleibsringes
abgestumpft dreieckig, der Hinterrand des vierten bogig ausgeschnitten. Der Endrand
der quer ahgestutzten Vorderschienen ihrer halben Länge gleichkommend;
an den Mittel- und Hintertarsen das erste und letzte Glied gleich lang. Der
ganze Körper ist ober- und unterhalb dicht gedrängt körnig punktirt und kurz
beborstet, die Flügeldecken tief längsfurchig.
240. Cyptus scabrosus, n. sp.
Taf. X. Fig. 1.
Ovatus, convexus, nigro-fiiscus, opacus, confertinr scábroso-punctatus, prothorace el/ytrisque
rufo-ciliatis, Ms aequaliter granulosis et sulcatis. Long. 9 mill.
Fühler und Taster licht rothbraun, erstere gelbborstig. Oberlippe pechbraun,
beiderseits dicht goldgelb befilzt. Kopf dicht gedrängt und tief grubig punktirt,
die Punkte auf der Stirn gitterartig mit einander verschmelzend. Prothorax doppelt
so breit als lang, seitlich erst von der Mitte ab nach vorn verschmälert, mit scharf
rechtwinkligen Hinter- und abgestumpften Vorderecken, hinter dem Ausschnitt des
Vorderrandes quer eingedrückt, im Uebrigen der Quere nach ziemlich stark und
gleichmässig gewölbt,' ohne dass die Seitentheile von der Scheibe irgendwie abgesetzt
erscheinen; längs der Basis dichter, an den feinen, eingekerbten Seitenrändern
sparsamer rostroth gewimpert, fast ebenso dicht, aber nicht ganz so grob wie der
Kopf und mehr schuppig punktirt, in jedem Punkt ein ovales Borstchen führend.
Schildchen mit gelbfilziger Basis und glattem, braunem Spitzenrand. Flügeldecken
etwa doppelt so lang als der Vordertheil des Körpers, genau von Prothorax-Breite,
regulär eiförmig zugerundet, die ganze Oberfläche gleichmässig und dicht grobkörnig,
ziemlich tief längsfurchig, der dritte mit dem siebenten und der vierte mit
dem sechsten Zwischenraum hinten spitzwinklig zusammenstossend; Beborstung
und Bewimperung etwas länger als am Prothorax. Prosternalfortsatz, Mittel- und
Hinterbrust, Hinterleib und Beine röthlich pechbraun, gleichfalls dicht und schartig
gekörnt-punktirt, gelbborstig. Vorderschienen hinterwärts tuberkulirt, auf der
breiten Endfläche jedoch glatt und glänzend; der oberste Zahn des Aussenrandes
kaum halb so gross als der zweite, fast nur höckerförmig, der letzte breit und
stumpf dreieckig.
In einem Exemplare von der Insel Sansibar vorliegend.
Platydema, L a p ., B r ü l l .
Annal. scienc. nat. XXIII. p. 350.
Diaperis, Klug.
241. Platydema väriipenne, G e mm.
Platydema väriipenne, Gemmin g e r , Coleopt. Hefte. YI. p. 122.
Diaperis variegata, *Kl u g, Insekt v. Madagascar. p. 93. Taf. IY. Fig. 5. (D. signata p. 134).
Zwei am See Jipe, Ende Oktobers 1862 aufgefundene Exemplare stimmen
mit den von Madagaskar herstammenden genau überein.
Uloma, R e d t e n b .
Faun. Austr. p. 593.
242. Uloma pu silla, n. sp.
Bufo-brunnea, vertiae, pronoti disco elytrisque ma/rgino bascdi excepto piceis: prothorace
transverso, apieem versus angustato, utringue fortiter, per discwm subtilius et disperse
punctato, elytris anguste sulcatis, ahdominis lateribus rude cribrato-punctatis.
Long. ß - 6 f/2 mill. ?. .
Zu den kleinsten Arten der Gattung gehörend, noch um die Hälfte kleiner
als eine von Buquet als TJloma Senegcdensis, Dej. versandte Westafrikanische Art;
von dieser u. A. durch kürzeren, mehr queren Prothorax und feiner gefurchte
Flügeldecken unterschieden. Fühler und Taster gleich dem vorderen Kopfrand,
der Unterseite des Körpers und den Beinen licht rothbraun, fast rostroth. Stirn
und Scheitel dunkel pechbraun, letzterer sparsamer und grober als erstere punktirt.
Prothorax fast um die Hälfte breiter als lang, seitlich bis über die Mitte hinaus
fast gleich breit, dann gegen die Spitze hin stark verschmälert, mit rechtwinkligen
Hinter- und abgerundeten Vorderecken, gleichmässig flach gewölbt, über die Scheibe
hin fein und zerstreut, vorn und seitlich dagegen dichter und tiefer, beiderseits an
der Basis sogar ziemlich grob punktirt. Die Ränder des Prothorax, das Schildchen
und der Basalrand der Flügeldecken rothbraun, die übrige Oberseite pechbraun.
Die Längsfurchen der Flügeldecken schmal und mässig tief, ihre Punkte besonders
vorn und hinten eng aneinander gereiht; die sechste und siebente Furche nach
vorn hei der Schulterbeule, die achte noch beträchtlich stärker abgekürzt; die
Zwischenräume so fein und verloschen punktirt, dass sie fast glatt erscheinen.
Die Seiten der Vorderbrust nach vorn und aussen sehr dicht und grob runzlig
punktirt; Prosternalfortsatz hinter den Vorderhüften nicht aufgetrieben, beiderseits
etwas wulstig gerandet. Metasternum tief gefurcht, in der Mitte glatt, beiderseits
und längs des Hinterrandes sehr grob punktirt. Die drei vorderen Hinterleibsringe
beiderseits mit sehr tiefen, grubenförmigen Punkten siebartig besetzt, zwischen
denselben längsrunzlig; die beiden letzten nur längs der Basis tiefer, sonst fein
und zerstreut punktirt. Vorderschienen aussen stumpf dreizähnig.
Von Cooke auf der Insel Sans iba r entdeckt.