Si 1* estiu roba á la rota
Sa verd or y sos jo y e lls ,
Negrejant de rehims la vinya
Te ajagudes sas sarments.
Los fadrins á les al-totes
Los beraten lo s cistells,
Mentres duen portadores
Riuen, bailen juganers
Dins e l cup lo most regala,
Lo v i b ull dins lo celler.
B ella térra n’ es Mallorca
QuJ es Mallorca rich verger.
A d o l toquen les campanes,
Lo camp de d o l se revest,
A solades cau 1’ oliva
Endolant tots lo s reguers;
Afanyades cullidoras
L’ apelluquen ben rebent;
L’ aygua b ull dins la caldera,
Lo front’ xuga el tafoner,
Roda 1* truy, la prensa gisca
Raija T oli en lo s cubells.
Bella térra n? es Mallorca
Q u ’ es Mallorca rich verger.
L’ auba riu: ses. fulles badent
Lliris, roses y .c la v e l ls ;
Remorejen les abelles
En llu r calzez mel beguent;
Lo gore t la réya solea
Trenca e l cavech los terrers;
Naix la Lluna; llu n y ressona
L’ esquelleta deis anyells,
De l pastor la dolsa gaita
La bandola del jovent.
Bella térra n* es Mallorca
Qu ’ es Mallorea rich verger.
Dalt del cim lo pi s’ oreja,
Baix del cim lo s olivers,
De la penya brolla l ’ aygua
Omplint T horta de fruits b ells,
En lo s boschs naixen alsines,
. En lo s plans arbres fruyters,
En la valí llargues rengleres,
D’ olorosos tarongers;
I ’n lo s horts palmera airosa
Sos venialls vinclant al vent
Bella térra n’ es Mallorca
Qu’ es Mallorca rich Verger.
Wenn der Sommer den Feldern
Ihr Grün und ihren Schmuck raubt,
Schwärzen sich die Reben von Trauben
An den niederhängenden Ranken.
Die Burschen nehmen den Mädchen
Die K ö rbe ab;
Während sie Portadoras tragen,
Schäckern sie und tanzen lustig;
In den Bottich fliesst der Most,
Der W e in gährt im K e lle r .
Ein schönes Land ist Mallorca,
Denn Mallorca ist ein- reicher Garten.
Zur Trauer läuten die Glocken,
In Trauer kle id et sich das Land,
In Schichten fällt die O liv e herab,
A lle Gräben schwärzend;
Emsige Sammlerinnen
Heimsen sie schleunigst ein;
Im Ke ssel siedet das}Wasser,
Die Stirn trocknet sich der Tafoner,
Die Mühle dreht sich, die Presse ächzt,
Und das O e l fliesst in die Becken.
Ein schönes .Land ist Mallorca,
Denn Mallorca ist ein reicher Garten.
Der Morgen lacht, es öffnen ihre Blätter
Die Lilien, die Rosen und die Nelken;
Die Bienen summen und trinken
Aus deren Ke lchen den Honig;
Den A cker furcht die Pflugschar,
Die Hacke zerstückelt die Schollen;
Der Mond geht auf, weithin erschallt
Das G lö ck le in der Lämmer,
Des Hirten süsser Dudelsack
Und die Mandoline des Jünglings.
Ein Schönes Land ist Mallorca,
Denn Mallorca ist ein reicher Garten.
Oben auf der Höh’ w ie g t sich in der Luft die Pinie,
Am Fusse der Höh’ der Oelbaum;
Dem Felsen entströmt das Wasser
Und füllt die Obstgärten mit lieblichen Früchten,
In den Wäldern wachsen Eichen,
In den Ebenen Fruchtbäume,
In dem Thale ausgedehnte Reihen
Wohlrie chend er Orangenbäume,
Und in den Gärten lässt die luftige Palme
Ihre W e d e l im Winde spielen
Ein schönes Land ist Mallorca,
Denn Mallorca ist ein reicher Garten.
A y ! Mallorca e l cor m’ encises:
Ab ton blau del c e l tan bell,
A b te platjes remoroses,
Q u ’ escomou 1’ ambat lleuger,
A b les fiors de tes praderes,
Ab lo cant de lo s aücells,
De lo cel é el paradis
Pera mi semblança n’ ets;
A y ! Mallorca,, si te deixo
De anyorança moriré.
Bella terra n7 es Mallorca,
Q u ’ es Mallorca rich vèrger.
Ach Mallorca, du entzückst mein Herz
Mit dem so schönen Blau d eines Himmels,
Mit deinen rauschenden Ufern,
W e lch e die leichte Brise b ewegt,J
Mit den Blumen deiner Wiesen,
Mit dem Gesang deiner V ö g e l;
Des Himmels und des Paradieses
A b b ild bist du für mich!
Ach Mallorca,' wenn ich dich verlasse
W e rd e ich v o r Heimweh sterben.
Ein schönes Land ist Mallorca,
Denn Mallorca ist ein reicher Garten.'
Ausser den bisher besprochenen Dichtern könnte man noch manche andere anführen-
wir haben uns jedoch begnügt die: zu nennen, die in Folge ihrer Begabung und ihrer Fruchtbarkeit
besonderes Ansehen erlangt haben. S Im Vorstehenden versuchten wir,, die .allmähliche Entwickelung
die Blüthe und den Verfall der mallorquinischen Sprache und Literatur, sow ie das
Wiederauf blühen derselben in zwei verschiedenen Schulen darzustellen» es dürfte hier der richtige
Platz sein, dem Charakter der Spräche nqch einige W orte zu widmen. Die mallor.quinische
Mundart ist besonders reich an einsilbigen Wörtern, so dass es sogar möglich ist, ganze Compo-
sitionen zu schreiben, die nur. aus solchen bestehen. Der hohe Grad von Kraft und Ausdruck
welchen dieser Reichthum an einsilbigen Wörtern der Sprache giebt, zählt zu ihren besten Eigenschaften.
Auch ist der mallorquinische Accent viel weicher als der catalanische. Die heutige mallor-
quinisehe Sprache bietet auf der Insel je hach den verschiedenen Ortschaften mannigfache Unterschiede
dar. In dem gebirgigen, den ganzen nordwestlichen Küstenstrich einnehmenden Theil der.
. ,at Slc.h der C£dalamsche Accent mehr erhalten als in der Ebene, was ohne Zweifel daher
rührt, dass die ersteren Gegenden dem Festlande näher liegen. In Soller lauten z. B. die Vocale
ganz so w ie in Catalonien, und in Pollenza haben sich die Artikel la, las öder les, el dels etc
d|s;Catalanischen erhalten, an deren Stelle sonst überall auf Mallorca in Folge einer unbegreiflichen;
unschön klingenden Corruption die Artikel sa, sas, es, des etc. getreten sind; die überdies noch sehr
häufig zu einer heillosen Verwirrung mit dem Pronomen possessivum Veranlassung geben. Darin
legt auch einer der wichtigsten. Unterschiede zwischen'den beiden Schriftstellerschulen Mallorca’s
indem sich die dem jetzigen Sprachgebrauche huldigende an die mallorquinischen, die repristina-
torische aber an die catalanischen Artikel, hält.
q - M H ®fmerjfung über die Sprache der Mallorquiner möge hier eine kleine Sammlung
. ? rU(ckweu-tern Platz finden; denn diese haben ebensowohl ein sprachliches.Interesse, w ie sie
auch einen Beitrag zur richtigen Erkenntniss des Nationalgenius der Bevölkerung liefern.
Un gri tot sol no ,fá estiu.
Molías moscas matan un áse.
A áse encarád, déxáulo passar.
Aucell v e y es mal d’engabiar.
Dos galls a un galliner no hi cantan bé.
Qui fá un co.vo en fá cent.
El bón pastor ton y no escórxa.
Criáu córps y vos treurán ets uys.
Des mentir non pagan déume.
Infant y cá coneix qui bé li fá.
Mes fá el qui v ó l que el qui pót.
Mes sáb un áse a cá seua que cént sabis á casa
m í d’áltri.
Molts d'áses h e y há en es mercat qui se assemblan.
Balearen I.
Eine einzige G r ille macht keinen- Sommer.
V ie le Fliegen tödten einen Esel.
Einen störrischen Esel lasst vorübergehen.
Ein alter V o g e l ist schwer in den Käfig einzusperren.
Zw e i Hähne auf einem Hühnerhof krähen nicht gut.
W e r einen Ko rb macht, macht auch, hundert.
D e r gute Hirt scheert, aber schindet nicht.
Zieht Raben auf und sie werd en euch die A u g en aushacken.
Vom Lügen zahlt man keine Zehnten.
Kind und Hund erkennen, wer ihnen Gutes thut. ‘
Mehr thut der, w e lch e r w il l, als der, w e lch e r kann.
Mehr weiss ein Esel zu Haus, als hundert Gelehrte
im Hause Anderer.
Es gieb t auf dem Markte v ie le Esel, die sich gleichen.
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