bogens, von einem Kreuz überragt, dar. Die letzte Seite, die zu schildern übrig bleibt, ist die
interessanteste, da die Wand 15 Spitzbogen und 6 viereckige Kapellchen aufweist, ungleich hoch,
meist mit Wappenschildern versehen und von Kreuzen überragt. Die meisten enthalten theilweise
v erwitterte Inschriften und zw ei Figuren, w o von eine im Kriegerkleid. Au f dieser Seite sind 27
Bogen. In der Ecke stützt ein Segmentbogen den Eingang, und gegen diesen zu erhebt sich ein
Spitzbogen mit dreifacher, blätterverzierter Kämpferconsole. Rechts davon ist an der zuerst erwähnten
Wand auch ein Kapellchen, ähnlich den ändern. Oberhalb der Bogenhallen ist ein einfacher
Aufsatz an der Eingangsseite und ein Dach mit ausgekerbten Sparren. Im Uebrigen befindet
sich vorn und rechts ein Aufbau mit Dezvan mit runden und achteckigen Säulen. Gegen die
Klosterhof von Sn Francisco.
Kirche zu stehen runde Säulen mit pseudojonischen Capitälen. Rechts hat das Klostergebäude
viereckige Fenster mit Dezvan mit achteckigen oder viereckigen Säulen. Links kommt die Kirche
zu stehen mit fünf Seitenkapellen und acht Stützpfeilern; die Stelle einer Kapelle nimmt der
Thurm ein.
Neben dem Klosterhof von S» Francisco ist der Oratorio publico de la Tercera Orden de
S“ Francisco, welcher erst 1804 vollendet wurde.
Im Hintergründe des weitläufigen Gebäudes des Temple, gegen die Muralla zu, liegt die dazugehörige
alte Kapelle, mit zw ei gothischen Bogen davor, in der Mitte von einem bedachten
Glockengiebel überragt. Treten wir hinein, so gelangen w ir in eine Vorhalle, deren blofsliegende
Bedachung von einem mächtigen Spitzbogen getragen wird. Von hier führen drei Thore in die mit
einer Holzbedachung versehene Kirche. Aeusserst bemerkenswerth sind die beiden Seitenkapellen
gleich beim Eingang. W iew o h l leicht in Spitzbogen gebaut, bieten sie byzantinische Anklänge und
können zu den ältesten Bauten Palma’s gerechnet werden. Beide verfolgen die gleiche Richtung;
der Unterschied besteht lediglich in den Traggesimsen, von denen das linke w ie geschachtet, mit
grösseren erhabenen und kleineren vertieften Würfeln, erscheint, das rechte dagegen Rosetten und
rampende Greife darstellt. Das Gesims wird von je zwei freistehenden Säulen getragen, welchen
sich eine andere runde Säule als Doppelsäule anschmiegt, jedoch w ed e r Capitäl noch Postament
aufweist. Rechts wurden später zwei zopfige Kapellchen angebracht; zopfig sind auch die
beiden Altäre.
Die Kirche del Socorro auf dem gleichnamigen Platze wurde vom Orden des hl. Augustin
im Jahre 1650 erbaut. Im Jahre 1650 errichtete man die jetzige Kirche. Sie hat ein schlichtes
Aeussere, dafür aber einen in acht Stockwerke eingetheilten, von einem zopfigen Helm überragten
hohen Thurm, vielleicht den höchsten Palma’s. Das Innere weist ein mächtiges Tonnengewölbe
auf, durctu.sechs Rundbogen gestützt, von denen die vier mittleren über einem doppelten Gesims
auf Pfeilern mit römischen Capitälen ruhen. Nach vorn ist eine von einem grossen Segmentbogen
unterstützte Empore mit einem Dockengeländer, und unterhalb derselben sind zw e i Seitenkapellen.
Die Kirche hat im Uebrigen auf jeder Seite vier Rundbogenkapellen, durch gewundene Pfeiler von
einander geschieden, w elch e mittelst viereckiger Thüren mit einander in Zusammenhang stehen.
Oberhalb einer jeden Seitenkapelle sind zw ei Rundbogen mit Dockengeländern und zopfigem
Familienwappen im Sockel der die zw e i Bogen unterstützenden Pfeiler; über zweien derselben sind
Emporen. In der nischenförmigen Hochaltarkapelle befinden sich oben eine Muschel und an den
Seiten zw e i reich vergoldete Emporen. A u f dem römischen Altar mit Tabernakel steht die marmorne
heilige Jungfrau des Socorro. Die Seitenkapellen enthalten meist zopfige Altäre. In der zweiten
Kapelle rechts ist eine'nicht unschöne, vergoldete Statue der Mutter Gottes mit grösser silberner
Krone und gpldverziertem Kleid, eine Arbeit aus der Spätrenaissance. Die dritte Kapelle links
von der Correa, ist ein Meisterstück der Zopfzeit; sie bildet eine achteckige Ellipse, auf der sich
eine gleicbgeformte Kuppel mit zopfigen Ornamenten erhebt, von acht Früchte und Blumen darstellenden
Säulen getragen, auf welchen wiederum andere Säulen stehen, w o die Fenster und das
Kuppelchen sich befinden. Der Fussboden ist mit schöner Nolla-Mosaik bekleidet. Eigenthümlich
sind die auf beiden Seiten des Haupteinganges der Kirche stehenden Clairobscurfresken. Das alte
Kloster ist zu Privatwohnungen verwendet worden.
Der Kirche del Socorro gegenüber ist die ältere der Virgen de los Desamparados, w e lch e
gleichsam als eine grosse Kapelle der Virgen del Socorro des ehemaligen Augustinerklosters betrachtet
werden kann. Ihre Erbauung dürfte auf das Jahr 1544 zurückzuführen sein. Das Kirchlein
hat ein hübsches gothisches Portal, das 1814 restaurirt wurde. Das Innere zeigt ein Spitzbogengewölbe,
und bis um die Hälfte dieses Jahrhunderts sah man darin ein Grabmal der Ajusticiados
(der Hingerichteten), welche man daselbst zu begraben pflegte, bevor die Brüderschaft der Sanch
dies besorgte.
Die Kirche der Consolación gehört dem gleichnamigen Kloster der Augustinernonnen an,
die man gewöhnlich unter dem Namen von Las Monjetas des Canonge Garau kannte, da sie dieser
Domherr im Jahre 1610 gestiftet hatte, und dürfte auch aus derselben Zeit stammen. Die Aufhebung
des Klosters wurde accordirt und das Gebäude dem Ayuntamiento für Unterrichtsanstalten
abgetreten. Die Kirche, die auf die Calle de la Consolación stösst, ist von ernstem, schlichtem
Aussehen, hat ein Renaissance-Giebelportal mit einer Statue und eine Rose mit Ovuli. Zur Linken
befindet sich ein Thurm mit einer offenen Terrasse oben. Im Innern weist dieselbe Spitzbogen
auf, welche, ohne Anfang und Schluss zu rechnen, die W ölbung tragen. Links unter der kleinen
O rge l befindet sich eine Kapelle, rechts ein Seiteneingang, dann kommen zw e i moderne Kapellchen.
Die Hochaltarkapelle ist nischenförmig; die Empore über dem Eingang, mit ausgebauchten Gittern
versehen, ruht auf zw ei Bogen, deren erster gewunden ist.
Das Kirchlein von S“ Antonio de Padua auf der gleichnamigen Plaza wurde von dem seraphischen
Mönch P. Gregorio Benajam im 15. Jahrhundert mit einer Hospedería für die Mönche
seines Ordens, die in Inca lebten, gestiftet. Als dieser Orden erlosch, nahm der Commandeur von
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