~m, £ef anmast übn8 blieb- Dem Chebec in der Hauptform ähnlich, aber mit Details moderner
Schiffsform ausgestattet, ist die Tartana oder Mistic. Der vordere Mast fehlt, und der Hauptmast
ist sehr hoch und stark und mit einer kleinen Stange versehen. Am Bugspriet ist noch Klüverstock
angebracht. Kleiner pflegen die Faluchos zu sein. Sie haben in der Mitte einen nach vorn geneigten
Mast mit grossem lateinischen Segel und hinten einen Paranzellmast.
Sie zeichnen sich aber durch den Bug aus, der nach oben abgerundet ist und an dessen
Seite der einfache Fockbaum vortritt; die Poupe ist gewöhnlich abgerundet. Man unterscheidet
kleinere und grössere Llauts viatgds und costds, die letzteren sind grösser und massiver gebaut
als die Fischerboote, und haben im Allgemeinen nur einen einfachen Kiel.
Tartana.
Die Schifffahrt beschränkt sich fast lediglich auf die Hochseefahrt, namentlich nach Habana,
oder auf das Cabotage mit den fremden Küstenländern; mit den einzelnen Häfen Mallorca’s
findet kein Transportverkehr statt. Der Hafen von Palma ist für die kleine Cabotage der wichtigste
der Insel, denn er überschreitet an Schiffszahl, sowie Tonnengehalt und Mannschaft die Hälfte
der gesammten ein- und auslaufenden Schiffe der übrigen Häfen der Insei. A u f Palma folgen
der Bedeutung nach die Häfen von Alcudia, Andraitx, Soller, Pollenza, Porto Colom. Die
Bedeutung Alcudia's hängt mit dem Dampfer, der den Postdienst zwischen Mahon, Mallorca
und Barcelona versieht, zusammen. Der Handel der grossen Cabotage ist auf den Hafen von
Palma beschränkt und ist auch hier von nur geringer Wichtigkeit. Nach Palma kommt Soller
wegen der Orangen, die man nach [den Mittelmeer-Häfen Frankreichs verfrachtet, in Betracht. Auswärtiger
Handel wird hauptsächlich mit Colonien Amerika’s getrieben, und zwar nur von Schiffen mit
spanischer Flagge. Nur in den Häfen von Palma und Soller sieht man fremdländische Schiffe, und diese
sind fast durchweg Segelschiffe; ausländische Dampfer kommen nur äusserst selten nach Mallorca.
Die Bemannung der mallorquinischen Schiffe ist fast stets eine einheimische. Die Mallorquiner waren
zu allen Zeiten treffliche Seeleute; sie zeigen eine besondere Anlage und Neigung für Alles, was
das Seeleben betrifft, so dass man sie als bevorzugungswerth von allen Matrosen erachten darf.
Gleichzeitig zeichnen sie sich durch ihre Gutmüthigkeit aus, weil an Bord ihrer Schiffe eine seltene
Harmonie, ja ein wahres Familienverhältniss zu herrschen pflegt. Hierzu trägt auch zum grossen
Llaut viatgé.
Theil bei, dass viele Schiffe, die kleineren Cabotageschiffe nahezu alle, nach derselben Gegend
fahren, weshalb die Matrosen das gleiche gemeinschaftliche Interesse haben, dass Alles gut gelinge.
Dieser Umstand bringt auch den innigen Verkehr zwischen den Matrosen und dem Kapitän,
welchen sie mehr w ie einen Vater lieben und schätzen, aber auch als Vorgesetzten fürchten, mit
sich. Der Nüchternheit und guten Natur der Mallorquiner ist es zu verdanken, dass ein Excess
oder ein Missbrauch dieser Intimität nicht vorkommt. Rührend ist, w ie namentlich auf kleinen
Schiffen, auch auf Kriegsfaluchos, alle Matrosen mit dem Patron aus derselben Schüssel, im Kreise
herumsitzend, essen.
Bei den Fahrten pflegt ein Jeder vo r der Abreise dem Patron eine gewisse Summe vorauszuzahlen,
womit der nöthige Proviant und häufig auch die Ladung gekauft wird. Bei der
Heimkehr wird der Gewinn gelheilt, wovon ein Theil dem Schiffseigenthümer zukommt; bis