den Spitze steht ein sechseckiges Schilderhaus. Das ganze Bo llw e rk ist mit 13 Schiessscharten
versehen, w o vo n 7 allein auf die der Marina zugewendete Seite kommen. Kanonen sind blos 3
vorhanden und davon 2 demontirt. Fast in der Mitte des Bollwerkes liegt in einer gegen Geschosse
geschützten Vertiefung ein altes, jetzt nicht mehr benutztes Pulvermagazin, zu dem ein ebenfalls
vertiefter W e g führt. Eine breite Strasse geht vom Bollwerke zuerst rechts längs der Muralla,
und dann links zum Hauptthor hinunter.
Die Aussicht, welche man vom Bollw
e rk e Sta Lucia aus geniesst, ist w irk lich
entzückend. Man übersieht fast
den ganzen Hafen und die nahe Marina;
in sanften, schön geformten Umrissen
■neigen sich von Norden her die Hügel
allmählich gegen das Meer und v er schwinden
dann in die Ebene des Llano
de Villa. Gegen Süden steigen die
kalkigen Ufer des Hafens wieder empor
und schliessen mit ihren abgerundeten
Kuppen die tiefblauen und ruhigen G e wässer
ein. Weiter südwärts zeigen
sich die Isla Plana und die Isla Grossa
und endlich die zierliche Isla del Bata-
foch mit ihrem Leuchtthurm,- die die
Gewässer des Hafens v o r den brandenden
Wo g en schützen.
Der eben geschilderte Theil der
Stadtbefestigung stösst westlich an den
Baluarte de Sta Tecla.der mit spitzwinkeliger
Kante über den unteren Theil
emporragt. Er nimmt den höchsten
Punkt der Stadt ein und bildet gewisser-
mafsen die Ibizaner Akropolis, die von
dem fast festungsartigen Chor der Dom-
kirche und von dem Castillo gekrönt
wird. Der vordere Theil des oberen
Bollwerkes ist mit 3 aufgestellten K a nonen
und einem Mörser bewaffnet.
Der Baluarte de Sn Bernardo und
der von Sn Jorge folgen sich in gleicher
Entfernung; sie enthalten feste, von Rundbogen
unterstützte Unterbauten und
Kleiner Hof bei dem Callejon del Gallo. ' sind unbewaffnet, trotzdem sie mit
Schiessseharten und Schilderhaus v er sehen
sind. V on dem hochgelegenen Baluarte de Sn Jorge an läuft die nun genau nach Westen
gekehrte Seite stark bergab, um mit dem gegen Norden am Fusse des Hügels liegenden Baluarte de
Puerta nueva zusammenzustossen. In der Mitte zwischen dem Baluarte de Sn Jorge und dem der
Puerta nueva bildet die Mauer einen stumpfwinkeligen Vorsprung, dies ist der Baluarte de Santiago.
Vom Baluarte de Puerto nueva, der mit einem runden Thurm den Eingang zur Puerta nueva ver-
theidigt, geht eine gradlinige Mauer zum Baluarte de Sn Juan, dem grössten aller Bollwerke. Es tritt
mit zwei stumpf- und zwei rechtwinkeligen Kanten hervor und hat drei lange und mit demon-
tirten Kanonen bewaffnete Seiten. A u f zw ei der Ecken stehen Schilderhäuser.
Bei dem Baluarte de Sn Juan befindet sich das Hauptthor, Portal de las Tablas oder Puerto
Die Stadt Ibiza. 49
principal. V on der in der Marina liegenden Plaza de la Constitución führt ein dreimal gebrochener
W e g zu demselben hinauf. Zu beiden Seiten des Aufgangs ziehen sich die Festungsmauern mit
Schiessscharten hin und eine Fallbrücke setzt noch gegenwärtig die Strasse mit der Stadt in V e r bindung.
Das Thor ist einfach; über demselben befindet sich ein grosses alt-spanisches Wappen
in Stein, und zu beiden Seiten in Blenden, die in die Festungsmauer gelassen sind, stehen zwei
verstümmelte antike Marmorstatuen, einen römischen Krieger und eine antike Priesterin vorstehend.
Das Portal hat in der Dicke der Festungsmauer, die eine A r t Tonnengewölbe bildet, drei
Bogen, wovon der erste und der zweite durch Thüren verschlossen werden können. Durch den
letzteren tritt man in einen rings umschlossenen Raum, w o links das Gebäude der Thorwache
Aufgang zum Po r ta^ ^ i
steht; rechts führt die Strasse zu einem durch ein hölzerhes Gitter geschlossenen Rundbogenthor,
das mit dem Stadtwappen von Ibiza und mit den fünf aragonischen Balken geschmückt ist; rechts
neben dem Thor sieht man in einer Blende eine Statue in Toga von i m 80 cm Höhe, die anscheinend
einen römischen Priester darstellt. Sie ist sehr vérstümmelt und giebt sich áls ein W e rk
aus dem Verfalle des Imperatorenreiches zu erkennen. Die kleine Plaza de las Herrerías’ ist von
weiss angestrichenen, meistens einstöckigen Häusern umgeben; von diesen führt die Strasse zur
oberen Stadt, an einer Anzahl; der stattlichsten zweistöckigen Häuser von Ibiza vorbei, zur Kirche
b“ Domingo. Die Kirche hat ein einfaches Aeussere, dem nur die drei Kuppeln auf den an
die Kirche angebauten Kapellen, ein gewisses charakteristisches-Gepräge verleihen. Jene Kuppeln
ragen über die Festungswälle empor und beherrschen weithin das1 Meer. Ein zopfiges Marmorthor
Balearen I. _