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 von  S la Margarita,  das  älteste Nonnenkloster  der Insel.  Es wurde  kurz  nach  der Eroberung  errichtet.  
 Im  Jahre  1278  zogen  die  Nonnen  in  das  Klostergebäude,  das  sie  bis  1821  bewohnten.  Als  das  
 Kloster  aufgehoben  wurde,  zogen  die  Nonnen  in  das  der  Concepción,  welches  gleichfalls  von  
 Augustinerinnen  bewohnt  ist. 
 In  der  Galle  de  los  Olmos  ist  die  Findelanstalt  oder  Inclusa,  mit  dem  dazugehörigen  der  
 Virgen  de  los  Desamparados  gewidmeten  öffentlichen  Kirchlein,  zu  dem  man  durch  ein  Thor  im  
 Hofe  des  Gebäudes  tritt;  es  hat  einen  gothischen  Altar  mit  der  Virgen  de  los  Desamparados  und  
 dem  heiligen  Sebastian  und  heiligen  Vincenz  von  Paula  an  den  Seiten,  sowie  zwei  kleine  Seitenkapellen. 
   Die  Anstalt  bildete  ursprünglich  einen  Theil  des  Spitals,  von  dem  sie  im  Jahre  1798  
 getrennt  und  in  einem  Hause  der  Calle  de  los  Olmos Unterkunft  fand,  gleichzeitig  auch  bedeutend  
 verbessert  und  vergrössert  wurde.  Sie  steht  unter  dem  Schutze  und  der  Leitung  der  Diputación  
 provincial. 
 Die  Kirche  von  Sta  Teresa,  auf  der  Rambla  mit  dem  dazugehörigen  Kloster  gelegen,  hat  
 ein  vorderes  Gehöft,  oben  mit  Dockengeländer,  zw ei  achteckige,  kurze  Kapellchen,  in  der  Mitte  
 das  spanische  Wappen,  eine  schlichte,  mit  Ovuli  versehene  Rose  und  ein  zopfiges  Portal  mit  dem  
 Namen  Jesu.  Das  Innere,  in  der  Form  eines  nahezu  griechischen  Kreuzes,  hat  oberhalb  der  vier  
 Rundbogen,  welche Zwickelkappen  bilden,  eine grosse  steinerne  runde Kuppel  und  ein  von Pfeilerchen  
 getragenes,  gleichfalls  durch  Fenster  erleuchtetes  Kuppelchen.  In  den  Armen  des  Kreuzes,  
 deren  Ecken  pseudojonische  Pfeiler  bilden,  sind  je   zw e i  Altäre,  welche,  sowie  der  zopfige  Hochaltar, 
   auf  welchem  die  sitzende Statue  der  heiligen  Theresia  von Jesus  steht,  reich  an  verschiedenartigem  
 Marmor  sind. 
 Die  Kirche  von  Sn  Nicolás,  auf  der  gleichnamigen  Calle  durch  Gassen  isolirt,  ist  die  letzte  
 der  Pfarrkirchen  von Palma,  deren Distrikt  von  jenem  von Sta  Eulalia im Jahre  1302  getrennt wurde.  
 Sie  hat  ein  schönes  Portal  auf  der  Vorderseite  und  zw e i  aus  dem  Achteck  gebildete  Thürmchen  
 an  den  Seiten,  eine  Rose  und  Aufsatz,  zur  Rechten  ein  hübsches  Portal,  mit  der  heiligen  Jungfrau  
 im  Mauerwerkgiebel,  über  dem  Segmentbogen  Renaissanceeinfassung  und  Fialen,  sowie  oben  auf  
 jeder  Seite  zw ei  wappentragende  Engel.  Rückwärts  von  der  Kirche  ist  der  sechseckige  Thurm  
 mit  zwei  Reihen  von  Rundbogen  und  eine  dritte  obere  Reihe mit  kleinem  vermauerten Rundbogenfenster  
 und  rustischen  Pfeilerchen,  welche  die Gesimse  an  den Ecken  tragen.  Unter  diesem Thurm  
 ist,  w ie   eine  Inschrift  an  der  Wand  kund  giebt,  der  Stein  aufgestellt,  auf  dem  die  Beata  Catalina  
 in  der  Riera  sass,  als  man  ihr  die Aufnahme  ins Kloster  verkündete.  Darauf werfen der  arabischen  
 Sitte  gemäss  Junge  und  Alte  Steinchen,  w ie   man  es  auf  geheiligten  Plätzen  zu  thun  pflegt.  Im  
 Innern  hat  die  Kirche  ein  von  sechs  Rundbogen  getragenes  Tonnengewölbe,  dessen  Bogen  auf  
 pseudorömischen  Pfeilern  ruhen.  An  den  Seiten  sind  vier  Seitenkapellen,  über  welchen  sich  
 Tribünen  mit  Dockengeländern  befinden.  Eine  solche  liegt  auch  oberhalb  der  Empore,  die  von  
 einem'grossen  Segmentbogen  mit  der  Jahreszahl  1700  getragen  wird;  unterhalb  sind  zw ei  Seitenkapellen. 
   In  der  Hochaltarkapelle,  w elch e  nischenförmig  und  oben  mit  einer  Muschel  versehen  
 ist,  ist  eine  kleine  Sacramentskapelle  hinter  dem  Hochaltar,  auf  dem  ein  sehr  altes,  auf  Goldgrund  
 gemaltes  Holzbild  des  heiligen  Nicolaus  in  segnender  Stellung,  reich  mit  echten  Steinen  
 verziert,  aufgestellt  ist. 
 Wenige  Schritte  hinter  Sn  Nicolás  liegt  das  weibliche  Waisenhaus  der  Miñonas  mit  einer  
 aus  dem  15.  Jahrhundert  stammenden  Kirche,  welche  auf  jeder  Seite  drei  Kapellen hat.  Die  Statue  
 von  Nuestra  Señora  de  la  Soledad,  die  man  am  Hochaltar  sieht,  ist  dieselbe,  die  sich  in  der  zerstörten  
 Kirche  des  aufgehobenen  Minimenklosters  von  Sn  Francisco  de  Paula  befand;  auch  ist  hier  
 eine  von  Guillermo  Mesquida  gemalte Mutter  Gottes,  die  aus  demselben  Kloster  stammt. 
 Die  Kirche  von  Sn  Jaime,  auf  einem  Plätzchen  in  der  gleichnamigen  Gasse  gelegen,  
 ist  eine  der  ältesten  Palma’s,  Aus  einem  Document,  das  man  bis  v o r   nicht  gar  langer  Zeit  im  
 Archiv  des  Real  Patrimonio  aufbewahrte,  erhellt,  dass  im  Jahre  1327  die  Könige  von  Mallorca  
 diese  Pfarrkirche  stifteten  und  das Patronat  derselben  hatten.  Sn Jaime  hat  ein  schlichtes Aeussere,  
 ein  zopfiges Portal  mit  dem Datum  1776  und  einem  Basrelif des heiligen Jacob  vom mallorquinischen 
 Bildhauer  Tomás,  und  einen  hohen,  viereckigen  Thurm  zur  Linken,  durch Gesimse  in  sechs  Stockw 
 e rk e   abgetheilt,  oben  von  je  zwei  Spitzbogenfenstern  durchbrochen.  Das  Innere  ist  hübsch,  es  
 bildet  ein  langes  Schiff  mit  sechs  Spitzbogen,  welche  die  W ölbung  tragen  und  auf  ebenso  viel  
 runden  Pfeilern  ruhen,  deren  unschöne  Capitäle  mit  einer  Zinnenkrone  und  Eichenblätter w e rk   
 versehen  sind.  Dazwischen  kreuzen  sich  die  Rippen  einfach  in  den  mit  Wappen  versehenen  
 Schlusssteinen;  ferner  befinden  
 sich  dort  gothische  
 viereckige Fenster, welche  
 blos  durch  kleine  viereckige  
 Lücken  die  Kirche  
 beleuchten  und  sonst vermauert  
 sind.  A u f  jeder  
 Seite  sind  fünf  Seitenkapellen  
 in  Segmentbogen, 
   die  am  Ende  ihrer  
 sich  einfach  kreuzenden  
 Wölbungsripp en  zierliche  
 Knäufe  mit  Blätterverzierungen  
 und  die  Zeichen  
 der  Evangelisten  zeigen,  
 meistens mit ganz zopfigen  
 Altären  versehen. 
 Unter den Kapellen  sind  
 hervorzuheben  jene  von  
 Sn  Cayetano,  Patronat der  
 Familie  Cotoner,  w o   auch  
 die  Herzen  der  beiden  
 Johanniter - Grossmeister  
 Dn  F. Rafael und Dn  F. Nicolás  
 Cotoner  aufbewahrt  
 werden.  Dann  die  Kapelle  
 von  Sn  Placido,  in  
 welcher man  am  14.  April  
 1843  das  sehr  alte Bildniss  
 der Nuestra Señora  de  las  
 Nieves  des  demolirten  
 Franciscaner-Klosters  de  
 Jesus  aufstellte;  auch  ist  
 der Sn Cristo  des  einstigen  
 Oratorio  del Sepulcro  dort  
 zu  sehen.  Ueber  der  
 zweiten  Kapelle  links  erhebt  
 sich  eine  hübsche  Portal  von  Sn  Nicolás, 
 runde Kuppel, und über der 
 vierten  Kapelle  auf  derselben  Seite  ist  die  Orgel.  In  der  Hochaltarkapelle  sind  sechs  von  einem  
 Schlussstein  ausgehende  Rippen,  dazwischen  Fenster,  von  denen  zwei  oben  mit  bunten  Scheiben  
 versehen  sind.  Vier  Bogen  des  Chores  sind  oben  gesperrt,  zw e i  dienen  als  Kapellen,  zw ei  als  
 Eingänge  zur  Sacristei.  In  der  Kapelle  rechts  ist  ein  gutes  Bild  der  heiligen  Catharina. 
 Die Kirche  der Capuchinas, mit Renaissanceportal,  schlichter Rose und  einem Giebelthürmchen  
 zur  Rechten,  mit  Spitzbogenfenstern,  hat  ein  ganz  einfaches,  ja  sehr  nüchternes  Innere  in  der  
 Gestalt  eines  lateinischen Kreuzes.  Die  Kuppel  befindet  sich  über dem  Transsept;  über  dem Eingang 
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