Kielbogenfenstern und geräumigem Balcon liegt, auf dessen unterer Seite sich in der Schlussverzierung
das Datum 1509 befindet. Hier wird das Archiv der Kathedrale auf bewahrt.
Die Calle de Sn Roque führt andererseits in die Calle del Capiscolato, welche sehr kurz
ist und in jene von Sn Pedro Nolasco ausmündet. Quer durch die Calle de Sn Roque zieht sich
die des Estudio General, welche Anfangs ziemlich moderne Bauten, dann eine Längsseite des alten,
jetzt ärmlich aussehenden Estudio General zeigt, welches zu Montesion als dem alten Lullianischen
Institut gehört, und in welcher die Akademie der schönen Künste ihre Sitzungen und Schule
abhält. Die andere Ecke gegen die Calle de Sn Roque wird von einem grösseren Haus eingenommen,
das äusserst geschmackvolle Renaissancefenster hat.
Der Calle des Estudio General schliesst sich jene von Zanglada an, welche in der Nähe des
Bogens der Almudaina in die gleichnamige Calle ausmündet.
Hier erblickt man das grössere Haus von
Comasema. Den Hof schmücken Bogenhallen und
eine grosse Velada. Das Haus links, welches durch
seine Balcons und den Alero auffällt, gehörte ehemals
dem Conde de Ayamans. Rechts steht das Haus
Garau mit viereckigen, sich nach oben verjüngenden,
verkehlten, marmornen Pfeilern, welche die
Rundbogen des kleinen Patio tragen, in welchem
sich eine Treppe hinaufwindet. Die Gasse mündet
in jene von Sn Pedro Nolasco aus, w elch e theilweise
vom Garten des erzbischöflichen Palastes begrenzt
wird. Sie hat rechter Hand ein Haus mit grossen
Rundbogen, mehreren Balcons mit eisernem G e länder,
zw ei gothischen Fenstern und alterthüm-
lichem Alero. Der Hof enthält eine hübsche go-
thische Treppe. Treten w ir in die Calle del Palau
ein, so sind w ir in die Nähe des erzbischöflichen
Palastes angelangt; weiter um die Apsis der Dom-
kirche herum gehend, gelangen w ir in die Calle de
Sn Bernardo, in der ein Haus mit hübschem, spät-
gothischem Portal steht, und von hier durch die
Calle de Sn Pedro Nolasco in die schmale Calle de
Miramar. Sie enthält keine eigenthümlichen Bauten,
nur links tritt ein grösseres Haus hervor, mit
hübscher cassettirter Velada auf der sonst modernen
Treppe. A n der Ecke zwischen der C alle de Miramar
und jener der Portelia, die sich gegen das gleichnamige
Thor hinzieht, liegt das Haus Jorda. Jm
Fenster an der Hofseite des Hauses vom
Conde de Ayamans.
Hof, dessen Bogen von achteckigen Pfeilern gestützt werden, sind an den Bogen der Eingangshalle
schildtragende Greifen zu sehen. Wenn w ir die Calle de la Portella hinab verfolgen, finden w ir
rechts das einfache Haus des Conde de Espana, links das Haus Formiguera mit einem alten Vortritt
mit sculptirten Sparren am Alero. Ein Rundbogeneingang führt in den Hof, den eine von achteckigen
Pfeilern getragene Halle schmückt. Gegen die Muralla zu, von der das Haus durch ein
Gärtchen getrennt wird, hat es einen bedachten Thurm. Rechts auf dem steilen Plätzchen vo r der
Portella ist das Haus des Marquez de la Torre, ein kräftiger Bau, der auf die Muralla stösst, mit
einer Escarpemauer und grossen Balcons mit Eisengittern. Das Innere weist grosse, sehr hohe, reich
mit Bildern geschmückte Säle auf. Dieses und das Haus Formiguera sind zu den am besten
gelegenen Häusern Palma’s zu zählen. Gleich links sehen w ir dann in der Calle de Morey das
Haus Barbarini mit drei schönen Kielbogenfenstern und einem von achteckigen Säulen getragenen
Alero und mit vortretenden gothischen Wasserspeiern an der Vorderseite. Ihm gegenüber befindet
sich das schöne Haus des Conde de Ayamans; hier ist namentlich der Hof interessant, der zu den
schönsten Palma’s gehört. Die Capitäle des Bogens der Eingangshalle zeigen Engel, w elche
Wappen mit Sternen tragen. Rechts oben in der Wand ist ein hübsches gothisches Fenster zu
sehen, unten eine von einem Bogen gebildete Halle. Links führt eine gothische Treppe auf eine
Halle hinauf, welche von einem Bogen mit kleiner durchbrochener Arbeit getragen w ird und ein
durch vier Säulen von zierlichster Renaissancearbeit gestütztes Vordach hat. Auch darf man sich
das nette Portälchen gegen den
Treppenabsatz und die hübsche
Renaissancethür gegen die Halle
zu nicht entgehen lassen. Ein
paar Schritte von diesem Hause
entfernt liegt linker Hand das
alte Haus Co rtey; in der Eingangshalle
sieht man ein kleines
spätgothisches Thor, im Hofe
eine alte, aber schlichte Treppe.
Die anstossende Casa Oleza zeigt
oben durchbrochene Kielbogenfenster
als Alero-Stützen. Im
Entresol, sowie im ersten Stock
sind prachtvolle, in den Details
verschiedene, oben muscheltragende
Renaissancefenster.
Auch der Hof, in welchen ein
einfacher Rundbogen hineinführt,
ist wunderschön. Rechts und
links in der Eingangshalle führen
kleine Renaissancethüren ins
Entresuelo des Hauses, runde
Säulen mit pseudo-jonischen
Knäufen tragen Segmentbogen,
welche auf der einen Seite eine
schöne Halle bilden. In zwei
Rampen geht der Treppenaufgang
hinauf; zur Linken im Hofe ist
ein malerischer Brunnen. Links
von der Gasse sehen w ir wieder
ein Haus mit durchbrochenen
Kielbogenfenstern als Alero-,
Stützen und ein besonderes hübsches
Fenster. In diesem, sowie
im anstossenden Hause befindet Thür in der Treppenhalle des Hauses vom Conde de Ayamans.
sich im Entresuelo ein gothisches
Fenster; auf dem einen .winden zwei Teufel einen Strick um einen Kranz, der ein Wappen umgiebt,
auf dem ändern ziehen zw e i kleine Männchen einen Strick über den ganzen obern Theil des Fensters.
Einige neue Häuser und rechts das Haus Maliä mit Patio und cassettirter Velada über der Treppe
bilden das Ende der Gasse gegen die Plaza de Sta Eulalia zu.
V on der Plaza de Sta Eulalia geht gleich rechts die gewundene Calle de Fortuny aus, in
•der uns links das Haus Salvä, rechts das Haus Villalonga oben durchbrochene Kielbogenfenster als
Alero-Stützen zeigen. Das letzere, mit doppelten Sparren am A le ro , weist auch im Entresuelo
-zwei. Renaissancefenster. auf. Die Eingangsthür, auf der sich die Inschrift: Priamus Villalonga