Tafeltrauben Rem de Balanza werden in Binisalem zur Zeit der Weinlese zu 4 0 -5 0 Centimos de
Real das mallorqurnische Pfund (407 Gramm) verkauft. In Palma kosten sie 20-40 Centimos
Die zur Wemfabnkation bestimmten Trauben haben meist einen Preis von 50-60 Reales der
Quintal. Der neue W ein wird schon in einigen Jahren um 28 Sous (4,70 Frcs ) bis 35 Sous
(5,9° Frcs) der Corti (20,28 Liter) verkauft; der alte Wein nimmt im Preise bedeutend zu je nach
we'inher t 061 ^ ualltat Die Traaben v0" untergeordneten Sorten, welche man zur Branntwembereitung
verwendet, werden nach fünfjährigem Mittel um 9 Reales (2,25 F rc s) der Quintal
Z TraUK n Ü S man 13 Reales (3>2 5 * “ •> der Quintal. D e r W e g der
13 R r a la 618 gebraucht w.rd, kostet 9 Reales der Corti, für gute Qualitäten werden
t , , ™ er f roaste Weinbergbesitzer in Binisalem erhält im Mittel jedes Jahr 100 Fuhren (Carre-
42 0 o o S s 7 ’ k “ ,J6de.etWa f3St 20 Cortins fasst; woraus sich ein 42000 Reales ( n 210 Frcs.) ergiebt. Bruttoeinkommen von
d6r Gewinn des grössten dortigen Weinbergbesitzers auf etwa 3000
Quintais Trauben oder Cortms Wein geschätzt.
Die Ausfuhr von Wein nach Europa, Amerika und Spanien beträgt im Mittel per Tahr
55 9 4 9 °3 2 Liter, die Einfuhr 36163176 Liter. P J
auf M a l w f T T l U i imP ° rtirten W emes darf nicht als Zeichen eines Mangels dieses Artikels
Weto den L p n r 3 nWe^ en;, Vlelmehr dient dieser> gewöhnlich aus Catalonien stammende
A m S k a fCuba 3 1DP T a'S Handelsobj e * und w ird meist nach dem spanischen
verschifft m a l n ^ Wleder ausEeführt Gleichzeitig mit dem catalonischen Wein
sich i f d ? I v A em® gr0sse Menge von Wein aus Mallorca. Alles bisher Gesagte bezieht
sich auf den gewöhnlichen Rothwein (Vino Tinto); von den sogenannten Vinos generofos ist der
sich wesentlich auf einige Kisten mit Flaschfn ÜÜM
namenthch von Banalbufar. Der Import ist auch von geringer Bedeutung; einige Fässer Malaga und
Jeres sow ie einige Dutzend Flaschen Champagner- und Bordeauxweine ist Alles Die Einfuhr
von Brapntwein stellt sich jährlich im Durchschnitt auf 2x4298 Liter, die Ausfuhr auf 5 7 ^ 7 8 W e r
(AguardieauteTeP c S . ferner ^ EUr° Pa C ° gnaC’ UDd ^ A " erika Branntwei“ « » Zuckerrohr
Die Kultur des Getreides und der Hülsenfrüchte und einiger anderer land-
wirthschaftlicher Producte.
Pi «1 ' 0 1 1 1 C a r e a l ie n und H ü ls e n f rü c h te , Weizen, Gerste und Hafer, Saubohnen
“ Erbsen, Kichererbsen, Linsen etc., w iew oh l in ihren Erträgnissen weniger bedeutend als
jene der verschiedenen Fruchtbäume und der Rebe, nimmt auf Mallorca das grösste Areal der
alieen e,mdn H-ni zw ar “ cht weniger als 38,50 Procent der productiven Gründe. Die mit den Cerealien
und Hulsenfruchten bebauten Bodenflächen werden in zw e i Klassen unterschieden: in solche
die nie ruhen, und in solche, die man periodisch brach liegen lässt. Zur ersteren Klasse gehören
die bewässerten Grunde (de Regadio), die man der Getreide- und Hülsenfruchtkultur abwechselnd
mit d e r jo n Kuchengewächsen ^widmet, und die trockenen Gründe (de Secano) von besserer Sorte
a‘e Bebanunf . dleser Gründe ist gewöhnlich die folgende: Bohnen, Weizen,
, , ' 1 Grunde der ändern Klasse, d. h. jene, welche periodisch ruhen, sind für die in Rede
stehende Kultur in 3 - 4 Abtheilungen eingetheilt, die man Sementers nennt. Im ersteren Falle
a\ teIC,° oder en tres Sementers (ohne Bäume). Man erhält hierbei zwei Ernten
innerhalb drei Jahren, bei Gründen mit Bäumen eine Ernte in derselben Zeit. Von al cuarto oder in
vier Sementers kultivirten Gründen giebt es je nach der Güte solche, die drei, andere die nur zwei
Ernten ,n vier Jahren geben. Die Mehrzahl der Gründe ist al cuarto bebaut und liefert drei oder
zwei Ernten in vier Jahren, in einigen Gegenden findet auch die Kultur in fünf Sementers statt.
Die Gesammtheit dieser der Kultur der Cerealien und Hülsenfrüchte gewidmeten Gründe
ergiebt etwa 29 Procent jährlich für Weizenproduction, 28 Procent für Gerste und Hafer, 33 Procent
bleiben brach und werden als Weiden und 10 Procent für Hülsenfrüchte verwendet.
Sind die Halmenfrüchte im Juli goldgelb und reif, so werden von den tüchtigsten Land-
wirthen v o r der Ernte die grössten Getreideähren ausgerupft und gesammelt und zur nächsten
Aussaat verwendet; auf diese Weise wird die Qualität des Getreides fortwährend verbessert.
Zum Mähen des Getreides bedient man sich der einfachen, dünn gezähnten Sichel, die
Garben werden gebunden und auf Maulthieren zur Tenne gebracht, w o b e i man sich einer A rt
Leiter (Garbatxadö) bedient, welche auf dem Holzsattel befestigt w ird und auf der die Garbenbündel
fortgeschafft werden. Manchmal sind die Garbatxadös, statt aus Holz, theilweise aus Stricken
verfertigt und bilden dann eine Art Netz.
In den meisten Gegenden der Ebenen geschieht der Transport mittelst Fuhrwerken. Sind
die Garben zur Tenne
gebracht, so gehen
Weiber und Kinder
auf den Feldern
A ehren lesen (espi-
golar), meistens ihre
Arbeit mit fröhlichen
Liedern begleitend.
Zu jedem Landgut
(Predio), sei es noch
so klein, gehört eine
Tenne (Era) und die
grösseren Possessions
besitzen deren zwei.
Kleine Gutsbesitzer
haben zuweilen eine^
Tenne gemeinschaftlich.
Die Eras w e r den
nur an besonders
luftigen Stellen
angelegt, wodurch
die Reinigung des
ausgedroschenen Ge -
treides wesentlich erleichtert
wird; es Garbatxadö mit Stricknetz,
sind grosse runde
Plätze von 10— 13 Meter Durchmesser, die mit Schotter überdeckt werden und durch eine Schicht
Lehm eine glatte feste Oberfläche erhalten.
Das Ganze umgiebt man mit einer Einfassung von Steinen. Das Dreschen findet in folgender
Weise statt: Die Garben werden zunächst strahlenförmig auf die Era niedergelegt und mit den
Forcas ausgebreitet. Hierauf stellt sich ein Mann in die Mitte der Era und treibt fünf, sechs, ja
selbst acht an Leinen gehaltene Maulthiere über die Garben. Ein ganz lose aneinander gebundenes
Paar schreitet voran und tritt die Garben leicht nieder; hierauf folgen die Uebrigen einzeln hinter
einander, jedes eine W alze (Carretö) ziehend, die aus einem kurzen, mit kantigen Längsrippen versehenem
Cylinder von hartem Gestein und aus einem denselben einfassenden hölzernen Rahmen
besteht, in welchem sich der Cylinder um eine Achse dreht. Die lange Peitsche (Corretjada) des
Mannes treibt die Maulthiere beständig im Galopp im Kreise umher; damit sie nicht schwindelig
werden, sind ihnen kleine Körbe von Palmenblättern über die Augen gebunden. Stundenlang kann
man sie unter sengender Sonne dahinjagen sehen, während die Bauern mit dem breiten Strohhut