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 Netz  zuklappen,  wodurch  die  V ö g e l  darunter  gefangen  werden.  Ein  besseres  Resultat  giebt  es  
 noch,  wenn  die  Filats  doppelt  sind,  wotiei  sie  30 -40   cm  übereinander  zu  stehen  kommen.  Mit  
 dem  Filat  jagt  man  auf  zw ei  verschiedene  Arten,  k  la  Beguda  und  en  Sech  (an  der  Tränke  und  
 im  Trockenen).  Im  ersten  Fall,  der  im  Sommer zur Anwendung  kommt,  macht  der Jäger  auf einem 
 offenen  Platz  eine  mit  
 Wasser gefüllte Vertiefung,  
 und deckt die benachbarten  
 Bächlein  und  Lachen  zu,  
 damit den  Vögeln  als  einzigen  
 Ort,  ihren  Durst  zu  
 stillen,  die  vorerwähnte  
 Pfütze  bleibt.  Die hierbei  
 am  häufigsten  gefangenen  
 V ö g e l  sind  Finken  (Pin-  
 sons),  Bachstelzen (Budites  
 flava),  Feldlerchen  (Tei-  
 rolas),  Schopflerchen  
 (Cucuyadas),Amseln(Mel-  
 leras),  Nachtigallen  (Ros-  
 sinols),  die  Halsdreher  
 (Formigues),  Rothkehl-  
 chen  (Ropits),  Ammern  
 (Solleras),  Kreuzschnäbel  
 (Trenca),  Rothschwänze  
 (Coa  rotja)  und  Andere. 
 Bei  der  Jagd  en  Sech  
 (im Winter)  stellt man  anstatt  
 Wasser  Körner  oder  
 Samen  von  Gräsern,  die  
 die  V ö g e l  sehr lieben,  auf.  
 Um  noch besser  hinter  die  
 V ö g e l  zu  kommen,  bringt  
 man  auf  den  Platz  einen  
 Vogel  derselben  Art,  der  
 als  Lockvogel  dient.  Ist  
 der  Filat  doppelt,  dann  
 werden  im  Vierecke  
 mehrere  Enses  aufgestellt;  
 einer  der Jäger  durchzieht  
 die  Felder  und  wirft  den 
 Cassada  ä  Coll.  Vogelfangnetz.  ‘  Vögeln  Steine  nach,  um 
 sie  nach  dem  Netze  hm- 
 -  . . .   zutreiben,  der  Andere  ist 
 m  einer  Hütte  und  schiesst  sie.  Au f  diese  Art  werden  Sperlinge  (Gorrions),  Grünlinge  (Ver-  
 derols),  Stieglitze  (Cädefnenfs),  Gafarrons  (Serinus  meridionalis)  und  Hänflinge  (Passarells)  gefangen. 
   Die  beiden  Jagdarten  werden  in  der  Ebene  betrieben.  Bisweilen  jagt  man  auch  k  la  
 Beguda  in  den gebirgigen  Theilen,  wobei  man  sich  stärkerer  Netze  bedient,  w e il  in  diesem 
 Falle kräftigere  V ö g e l gefangen werden,  w ie   die  Coloms  sauvatjes  (Columba  livia),  die 
 Wachteln,  die  Rothhühner  (Perdius),  die  Würger  (Capxerigany),  die  Reiher  (Ferrericos)  und  
 Andere  mehr. 
 Das  Jagen  ab  Filats  wird  auf  der  ganzen  Insel  sehr allgemein  geübt.  Es  giebt  viele Arbeiter  
 aus  Palma,  die  Sonntags  auf  das  Land  gehen,  um  diese  Jagd  zu  betreiben,  und  ein  Jäger  bringt  es  
 oft  auf  acht  und  mehr  Dutzend  kleiner  Vögel;  Singvögel  verkauft  er,  von  den  anderen  bereitet  er  
 sich  ein  leckeres  Mahl.  Die  gefangenen  V ö g e l  werden  in  einem  Korb,  der  mit  einem  Netz  g e schlossen  
 ist,  transportirt. 
 In  Palma  pflegen  ärmere  Jagdliebhaber  die  Sperlinge,  welche  in  der Dämmerung  in  grösser  
 Zahl  aus  den  Feldern  auf  die  Bäume  der  Rambla  und  der  verschiedenen  Gärten  kommen,  um  hier  
 die  Nacht  zuzubringen,  mit  Netzen  zu  fangen,  die  sie  emporheben,  damit  die  V ö g e l  in  ihrem  Flug  
 sich  in  die  Maschen  verwickeln  und  gefangen  werden  können. 
 Man  setzt  diesen  kleinen  Vögeln  auch  in  der  Weise  nach,  dass  man  die  Oeffnungen  der  
 Brunnen  und  Bergwerke,  in  deren  inneren  Wänden  sie  übernachten,  mit  einem  Netze  zudeckt und  
 sie  mit  einem  Licht  aufscheucht,  damit  sie  sich  in  das  Netz  verstricken.  Eine  andere  Jagd,  und  
 zwar  auf  die  Königin  der  europäischen  Sänger,  auf  die  Nachtigallen,  die  in  Palma  wegen  der  
 grossen  Vorliebe,  die  Mancher  für  sie  hegt,  gut  verkauft  werden,  ist  die  mit  den  Garballets.  W ie   
 unser  Holzschnitt  zeigt,  sind  es  verschiedene  Vogelfallen,  die  man  in  kühlen,  schattigen  Hainen  
 aufstellt  und  in  welche  man  entweder  einen  Wurm  als  Köder  oder  einen  Lockvogel  setzt. 
 Zum  Schlüsse  bleibt  noch  die Jagd Enviscada  (mit Vogel leim)  zu  erwähnen,  wobei  einige  in 
 Llosas. 
 einem  Käfig  gefangene  Sperlinge  ihre  Kameraden  anlocken  müssen,  welche  an  den  aufgespannten  
 und  mit  Vogelleim  bestrichenen  Spartfäden  mit  Leichtigkeit  gefangen  werden.  Dichte Feigen-  und  
 Platanenbäume  dienen  einer  Unzahl  kleiner V öge l  als Nachtherberge.  Bei Sonnenuntergang  erkennt  
 man  dies  an  dem  Lärm,  den  diese  Vogelrepublik  in  dem Gezw eig e  hervorbringt.  Die Jäger zünden  
 Nachts  Schwefelstücke  darunter  an,  und  die  kleinen  V ö g e l  fallen  nach  einander  erstickt  auf  den  
 Boden.  Eine  noch  einfachere  Jagd  ist  die,  dass  Nachts  einige  Jäger  mit  einem  Lichte  auf  den  
 Feldern  und  Wegsäumen  umherziehen,  auf  welchen  zwischen  den Gräsern die Bachstelzen  (Titinas)  
 und  Schopflerchen  (Cucuyadas)  zu  schlafen  pflegen.  Durch  das  Licht  überrascht,  gehen  die Vö g e l  
 nur  einige  Schritte  ohne  wegzufliegen,  und  der  Jäger  kann  sie  mit  der  Hand  fassen.  Das  Ausnehmen  
 der  Nester  seitens  der  Dorfjugend  ist  ebenfalls  eine  beliebte  Methode;  oft  werden  auch  
 die  zum  Neste  kommenden  Eltern  mit  Schlingen  (Angasas)  gefangen. 
 Zum  Schlüsse  bleibt  uns  noch  die  auf  Raubvögel,  w ie   Geyer,  Raben  und  Milane  (Voltös,  
 Corps,  Milans)  gerichtete  Jagd,  welche  mit  Rücksicht  auf  die  geringe  Anzahl  derartiger  V ö g e l,  die  
 man  fängt,  jedoch  kaum  den  Namen  Jagd  verdient  und  mehr  als Unterhaltung  anzusehen  ist.  Man  
 schiesst  die  V ö g e l  mit  dem  G ew eh r ,  wenn  sie  auf  ein  zufällig  im  Feld  liegendes  Aas  kommen,  
 oder  man  bereitet  ein  solches  vo r,  und  der  Jäger  erwartet  bei  Tagesanbruch  in  einer  nahen  Hütte  
 aus  Zweigen  den  V o g e l,  um  auf  ihn  zu  schiessen.  Manchmal  fängt  man  ihn  mit  einer  Angel,  die  
 man,  mit  Köder  versehen,  auf  das  Aas  befestigt.  Für  die  Rabenjagd  versenkt  man  an  einem  von  
 ihnen  besuchten  Ort  einen  kleinen  Krug  mit  breiter  Mundöffnung  in  die  Erde  und  legt  darein  
 trockene  Feigen  oder  Fleisch.  Gleichzeitig  wird  eine  Schlinge  so  eingerichtet,  dass,  sobald  der