erbauen dürfen, w ob ei ihnen der König die Erlaubniss gab, alle Gründe oder Häuser, die hierzu
nothwendig wären, niederzulegen, wenn sie vorher den Werth dieser Besitzungen abgeschätzt und
Die Lonja.
ihre Eigenthümer entschädigt hätten. Es ist nicht zu bezweifeln, dass man sofort mit dem Bau
begann. Das Colegio de Mercadores oder die Körperschaft der Defenedors de la Mercaduria, wie
man sie nannte, schloss im Jahre 1426 einen öffentlichen Vertrag mit dem berühmten Baumeister
Guillermo Sagrera ab, worin sich dieser verpflichtete, den Bau der Lonja nach dem übergebenen
Plane innerhalb 12 Jahren um den Preis von 22000 Libras Mallorquinas zu vollenden. Die Lonja
w a r jedoch am bestimmten Termin nicht fertiggestellt, denn zu Anfang des Jahres 1449 w a r s*e
noch nicht gänzlich vollendet. Nichtsdestoweniger w a r das Gebäude in der Hauptsache fertig
und bereits der Benutzung übergeben, und die Handelsleute hielten darin ihre Versammlungen
(Juntäs) und wickelten ihre Geschäfte ab.
Die Lonja bildet einen stattlichen Mares - Quadernbau, mit auf jeder Seite achteckig
Ih o r der Lonja. Statue der Lonja.
gebauten Thürmen, zwischen welchen sich auf der Längsseite drei, auf der breiten Seite zwei
pfeilerartige, gleichfalls achteckig gebaute Thürmchen befinden. Alle diese Thürme werden oben
durch eine offene Bogengallerie mit einander verbunden, welche, w ie die Thürme selbst, von
maurischen Zinnen gekrönt wird; die Eckthürme sind überdacht. Ein starkes Gesims, das nur oberhalb
des Hauptportales höher gesetzt wurde, trennt das Gebäude in eine obere und eine untere
Hälfte. Nur die untere Hälfte hat Oeffnungen aufzuweisen, und zwar an beiden Breitseiten
je ein Portal und zwei Fenster; an den Längsseiten befinden sich zwei Portale auf der Strassen- und
zwei Fenster auf der Seeseite. Die Hauptfa9ade ist gegen die Plaza de la Lonja zugewendet, mit einem
Engel im Bogenfelde des prachtvollen Portals; das gegenüberstehende Portal nach dem Lonja-Garten
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