Geht man- nordwärts noch weiter, so gelangt man, an dem Fuss der Festangsmauer des
Baluarte de S** Lucia vorbei, nach der Plaza de la Constitución, von dem w ir ausgingen.
II. Der Hafen von
Ibiza.
Der Puerto de Ibiza
ist der schönste und
sicherste Hafen der ganzen
Insel. Er liegt im
Nordosten der Stadt, wo
sein hinterer Theil von
der Fläche des Llano de
V illa begrenzt wird.
Gegen Westen schliesst
ihn die Spitze der Marina,
die mit dem Torre del
Mar endet, ab, während
ihn gegen Osten eine
Reihe kleiner Hügel begrenzen,
die im Süden mit
der kahlen, flachen Isla
plana enden. Letztere
ist aber nur eine Halbinsel,
da sie mit dem Festlande
durch eine niedere
grünende Zunge, die den
Hafen von der dahinter
liegenden Ensenada de
Talamanca scheidet, zusammenhängt.
Genau
nach Süden liegt die Isla
grossa oder grande, kahl
und felsig, im Osten mit
schroff abfallenden A b hängen.
Durch eine breite
und tiefe Meerenge (Frejo)
von dieser geschieden,
taucht die kleine, von zerfressenen
schwammartigen
Felsen gebildete
Isla de Botafoch auf. Sie
trägt einen Leuchtthurm
sechster Ordnung; er ist
der kleinste von allen, Ventana de la Casa Comasema.
w elche an den Küsten
der Pityusen errichtet sind. Das Ganze ist ein kleines viereckiges Gebäude mit zw ei Stockwerken,
von dessen oberer Terrasse sich der runde Thurm erhebt. Die Laterne steht 31,1 Meter übei dem
Meeresspiegel und besteht aus einem katadioptrischen Apparat mit fixem Licht, dessen Schein bis auf
eine Entfernung von neun Meilen gesehen werden kann.
Der Hafen von Ibiza ist in Folge der von der Natur so günstigen Lage und Gestaltung sehr
sicher, die Einfahrt eine leichte, und so begreift man, dass derselbe einen der vortrefflichsten Zufluchtsorte
bilden muss. Im Norden ist er durch die ganze Hügelreihe der Insel gegen die Winde
geschützt, gegen Osten wird er durch die oben erwähnten Inseln förmlich verschanzt, im Westen
bildet ausser der Spitze de la Torre del Mar die w e it in’s Meer hinausragende Punta de las
Portas einen zweiten mächtigen Schutzwall und gegen Süden schwächt das gegenüberliegende
Formentera bedeutend die G ewalt der Stürme. Längs des Quai der Marina, w o die meisten Fischerbarken
anlegen, ist das Wasser ziemlich tief. Die bedeutendste Tiefe befindet sich in der Mitte
des Hafens, w o sie zwischen 5 und 8 Brazas wechselt. Der Ankergrund ist im Ganzen gut, nur
etwas zu weich.
Ebbe und Fluth sind im Hafen von Ibiza, w ie überhaupt an den umliegenden Küsten, ganz
unmerklich, ebenso die Strömungen; w a s dagegen die Veränderungen des Meeres-Niveaus durch
Winde betrifft, so beobachtete man Differenzen bis zu 40 Centimeter und zwar wurden sie immer von
• Die Carniceria vieja.
den Winden des ersten, dritten und vierten, Horizontquadranten verursacht. Die Strömungen sind
ganz unbedeutend, da selbst die stärkste, welche zwischen Ibiza und der benachbarten Festlandsküste
sich hinzieht, fast unbemerkt bleibt.
:..V o n Schiffen wird der Hafen von Ibiza nur spärlich besucht, die ,wenigen Handelsgeschäfte
werden in den meisten Fällen durch kleinere Fahrzeuge vermittelt. Grössere Kauffahrteischiffe
sind dort eine seltene Erscheinung und von diesen, finden sich gewöhnlich nur solche ein, denen
Ibiza gerade bequem am W e g e liegt, um ihren, Ballast mit Salinensalz zu vertauschen. Man zählt
Jährlich durchschnittlich 490 spanische Schiffe mit 28302 Tonnen, die in Ibiza ein- und ausfahren
dazu einige ausländische.
Auch als Zufluchtstätte wird der Hafen von Ibiza fast gar nicht besucht, da man die auf
den ohnehin mehr befahrenen Linien liegenden Häfen von Mahon und Alcudia vorzieht. Ibiza liegt
nämlich für die spanischen Küstenfahrer zu w e it nach Osten, für die vom südlichen Frankreich
nach Nordafrika ihren Curs nehmenden Schiffe aber zu weit nach Westen.
Balearen I. _