befindet, führt in den dreieckigen Hof, in welchem w ir eine Terrasse mit Pfeilergeländer erblicken.
An dem schmalen Callejon de Andreu und an einem alten Hause mit gothischen Fenstern und
achteckigen Säulen als Alero-Stützen vorüber kommen w ir in die Calle de Montesion. Rechts
liegt das weitläufige Gebäude von Montesion. Der Calle de Montesion schliesst sich jene des Seminario
an, in der w ir rechter Hand das stattliche
Gebäude des Seminario Conciliar erblicken.
Die Calle del Seminario führt auf das schlichte,
ungepflasterte Plätzchen de Sn Jeronimo, dessen
ganze linke Seite von dem grossen, aber einfachen
Gebäude des Colegio de la Sapiencia eingenommen
wird. Die Ostseite des Platzes
schliesst die Kirche von Sn Jeronimo ab.
W ir w o llen nunmehr die Gassen des zwischen
den vorerwähnten Calles und der Muralla liegenden
Stadtviertels durchwandern. In der Calle de
Sta Clara erblicken w ir das Kapellchen desRamon
Lull und den malerischen Eingang des gleichnamigen
Klosters. In der Calle d’en Serra befindet
sich in dem Garten des moderni-
sirten Hauses Morell de Font y Roix ein altes
maurisches Bad, einer der wenigen erhaltenen
CJeberreste aus arabischer Zeit. Es bildet ein
Viereck mit vier Säulen auf jeder Seite, Länge
und Breite betragen 7 m; die Säulen haben im
Umfang 48 cm. Die Wölbung ist aus Ziegeln
gebaut und mit zw ei Reihen von runden Löchern
versehen. An ihrem Anfänge zeigt die Calle
d’en Serra eine Seite des Colegio de la Pureza,
der sich th eil wei'se bis in die gleichnamige Calle
fortsetzt. Letztere durchschneidet die Calle de
Pont y Vieh und mündet in die Calle de Morey
aus, w o sich uns rechts in ihrer ganzen Länge
die Längsseite der Casa Ayamans darbietet. Sie
ist auf dieser Seite meist modernisirt, aber
noch mit drei gothischen Fenstern im ersten
Stocke versehen. A ls Fortsetzung der Calle de
la Pureza kann man die Calle del Beato Alonso
ansehen, welche nahezu mit jener de Montesion
parallel läuft. Sie ist ziemlich breit und hat
mehrere Häuser mit Aleros und achteckigen
Säulen als Stützen und ein paar gothischen Fenstern
im Entresuelo. Das erstgenannte Haus enthält
Fenster im ersten Stock der Casa Oleza. das Colegio del Beato Alonso; rechts erblicken
w ir einige Alero-Häuser, theils mit viereckigen
Fenstern, theils mit viereckigen Pfeilern mit abgefassten Ecken, theils mit Kielbogenfenstern als
Alero-Stützen versehen, auf w elche weiterhin neuere Bauten folgen. Diese Gasse wird durch
zwei Quergassen, die Calles de Duzay und del Viento, mit jener von Montesion verbunden.
. Her ganze Stadttheil, welcher von der mit einigen Stufen gegen die Muralla gehenden
Calle de B e ra rd ,:der Manzana von Montesion, dem Seminario und der Plaza de SnJeronimo eingeschlossen
wird, und von welchem die beiden Thore der Puerta de la Calatrava und del Campo
ausgehen, w ird von vielen Gassen gebildet, die im unebenen Boden verlaufen und aus meist
styllosen, ärmlichen Bauten bestehen. Nur selten einmal tritt ein altes Rundbogenthor oder
Kielbogenfenster mit unterem Sims oder achteckigen Säulen als Alero-Stützen hervor. Es ist der
Stadttheil der Gerber, welche fast allein die Calle de Curtidores bewohnen, La Calatrava genannt.
An Ende dieses Viertels, bei der Puerta del Campo, befindet sich ein Platz, die Plaza de S** Fd,
auf welchem das alte gleichnamige Oratorio steht. V on dem Punkte, w o von der Calle de Co li
jene von Montesion ausgeht, zieht sich die Calle del S o l hin. Sie ist lang und schmal und gehört
zu den an interessanten Bauten reichsten Gassen. W ir treffen gleich Anfangs zur Linken das Haus
des Conde de Sta Coloma und das wunderschöne Haus des Marquez del Palmer mit prächtiger
Voiderseite im reinsten Renaissancestyl; die Fenster sind in der Hauptgliederung einander gleich,
in den Details aber verschieden. Das Haus ist mit einem geräumigen Hofe versehen; in der
Fenster im Entresuelo an der Casa Oleza.
Eingangshalle, zu der ein Rundbogen leitet, befinden sich rechts und links zwei kleine Renaissance-
thüren, die zum Entresuelo führen. Die meisten älteren Häuser dieser Calle weisen grosse Rundbogen
und achteckige Säulen als Alero-Stützen auf; das Haus Conrado’s hat einen von Hallen
umgebenen Patio mit runden rustischen Säulen aus gelblichem Marmor.
Kehren w ir nun auf die Plaza de Sta Eulalia zurück, um die Calle de S* Francisco entlang
zu gehen. Es befinden sich hier mehrere grössere Häuser mit vierbogigen Coronella-Fenstern, mit
Rosettengesims oder Pfeilerchen und nach aussen gewendeten Frauenbüsten.
Der Platz von S« Francisco ist unregelmäfsig, mit einigen Bäumen bepflanzt und nur rundherum
gepflastert; rechts von der Kirche sind noch die Trümmer des alten Klosters sichtbar.
Die Plaza del Temple, auf die w ir durch die Calle de Lulio gelangen, ist von armseligen
Bauten umgeben. Dagegen befindet sich auf ihr der festungsartige Eingang der alten Residenz der