zwei Engel mit den Passionszeichen. Der Treppe gegenüber ist die Zelle, welche die Beata Catalina
bewohnte. Man bewahrt dort die Urkunde ihres Ordensgelübdes von 1555, ihren Hut und das
Kleid, das si'e trug, als sie ins Kloster eintrat, und zahlreiche andere Erinnerungen. Dort befinden
sich auch zwei mit Wasserfarben auf Leinwand gemalte Bilder, das der heiligen Catalina und der
heiligen Magdalena, aus der Zeit der Beata, die ihr gehörige Caxa (Truhe) und der Stein, auf dem
sie im kleinen Chor kniete, welcher durch das Knieen ganz abgenutzt erscheint, sowie acht Bilder,
welche ihre Mirakel darstellen. In einer kleinen, hübschen, silbernen Kiste ist das Brevier aus dem
Jahre 1506, das sie benutzte, auf bewahrt. Auch ist das Bild ihres Beichtvaters, Salvador Abrines,
Sa Font de sa Beata in dem Convento de Sta Magdalena.
dort zu sehen. Die Zellen haben kleine Thüren in Kielbogen mit einem ziegelgepflasterten Eingang;
sie werden nicht verschlossen, sondern ein Holzklotz auf dem Ladrillos der Thür dient als
Zeichen, dass dieselbe als geschlossen zu betrachten ist. In allen giebt es ein Bufetet, ein Pajez de
Pared mit einem Llum, ein kleines Cantarano in einer Vertiefung, eine Wand-Almar und ein Kästchen
für die Bücher. Oben ist ein Licbtfensterchen. Eine Renaissancethür führt in die Enfermería;
an den Seiten sind Zellen mit durchbrochenen Kielbogenthüren, die grösser und geräumiger als
die übrigen sind. Am Ende des Ganges ist die heilige Jungfrau auf einem goldgrundigen Thron,
an den Seiten musicirende Engel. Die letzte Zelle dieses Ganges wurde auch von der Beata bewohnt;
sie ist ohne Möbel, nur die Wände sind mit Exvotos behängt. Im Ganzen giebt es
43 Zellen. Nach Passirung von zwei kleinen Corets gelangt man in den hell erleuchteten Chor,
mit grünen Azulejos verkleidet und mit gothischer Decke. A u f der Rückseite des Chors sind kleine
alte Chorstühle angebracht; jener in der Mitte, aus dem Jahre 1629, ist wahrscheinlich der Gründerstuhl
des Convento de la Misericordia. Es w ird dort ein altes, schönes Chorbuch, Antifonario, mit
farbigen Buchstaben und schönem Rand und Mittelverzierungen aufbewahrt. Es giebt ausserdem
noch drei andere verzierte, aber weniger schöne Chorbücher. A u f der ändern Seite sind zw ei
Corets, durch die man zum Crusd del Sn Cristo und in das Archiv des Klosters gelangt, w o einige
Bilder hängen. Oben im .Porche ist die Wohnung für den Geistlichen, wenn er kommt, um die
Nonnen beichten zu hören. Man hat von hier aus einen hübschen Blick auf den Klosterhof und
die Rambla. Eine kleine Schneckentreppe führt in den noch höheren Porche der Kirche, von w o man
eine herrliche Aussicht auf die umgebende Stadt geniesst. Innerhalb der beiden Seitenthürme,
von denen jener links der Glockenthurm ist, sind zwei kleine Miradors mit Bänken und hölzernen
Gittern. Neben dem Chor ist die Costura de las Novicias und darunter das Noviziat mit acht flach
gewölbten.Novizenzellen, von denen die erste für die Lehrerin bestimmt ist, mit eisernen Gittern
an den Zellen der Novizen und hölzernen an der Costura. Man gelangt vom Noviziat zum Transito-
Gang mit Kreuzgewölbe und Kreuzstationen mit Azulejos, um welchen fünf geräumige Zellen für
ältere Nonnen vorhanden sind. Im Priorato ist rechts das Confesionario, dann folgt der Terradet
de la Beata, an dessen Gitterfenster die gottgeweihte Beata arbeitete. Mittelst einer Rolle schöpft
man hier das Wasser aus einem, in dem unteren Hort gelegenen Brunnen heraus, w e lch er ein
frisches Quellwasser liefert. Unten ist eine ehemalige Kapelle, dann eine zweite mit Azulejos, w o
das alte Grabmal der Beata war ; von hier gelangt man hinter dem Hochaltar zum Grabe der Beata.
Von dieser Kapelle ist ein Ausgang in die Calle de Sn Jaime. Links unter dem Noviziat ist die
Nonnengruft. In der kleinen Sacristei bewahrt man einen schönen Renaissancekelch auf. Daneben
ist der Combregador, auf der anderen Seite der Capilla de la Beata, und von der Sacristei
führt ein Durchgang nach dem Hort, welcher, sowie der Hof, von der Mauer der Rambla begrenzt
wird.
Das Convento de las Capuchinas stammt aus dem 17. Jahrhundert. Man gelangt durch die
Eingangshalle in den kleinen Klosterhof, mit Bogen ringsum und einem Brunnen in der Mitte. Dem
Eintrittszugang gegenüber ist die schlicht und ärmlich gebaute Sala Capitular, in welcher ein
hübsches Bild der Anbetung der heiligen drei Könige hängt, lieb e r dem Eingang in den schlichten
Menjador steht das Bildniss der Angela Margarida Serafina de Manresa, der Stifterin eines Kapuziner-
Klosters, 160S gestorben, und gegenüber eine Darstellung des heiligen Abendmahles. Der geräumige
Hort enthält eine grosse Weinlaube, die erhöhte Noria und einen Brunnen in der Mitte. In dem
langen Dormitorio sind 27 Zellen, alle gleich gestaltet, von einer dünnen Wand umgeben und oben
ohne D e ck e ; eine dicke Leinwand schliesst den Eingang. Als Bett dient ein Brett mit zw e i Decken
und ein kleines Polster aus Stroh. Die weitere Ausstattung bilden einige Heiligenbilder, ein
Tischchen, ein Calaxeret, eine Caxeta und eine Estormia. Die Dachung des Dormitorio w ird von
Balken mit ausgeschnitzten Kämpferstützen getragen. Am Ende dieses Ganges kommt man zum
Dormitoret, w o fünf Zellen sind, dann aber zur luftigen Sala de Labor, mit einigen Banketten und
einer Thür für die Krippe. V on hier gelangt man auf eine Terrada, w o ein Kapellchen mit der
heiligen Jungfrau steht. Von dem Dormitoret geht man in den Corredor de Sta Clara, einen Theil
der oberen Klosterhallen, dann in die Libreria und von hier zum Cuarto del Cura, für den Beichtvater
bestimmt; daneben ist ein Kapellchen, in welchem sich ein alter Christus am Kreuz, von der
Stifterin hierher gebracht, ein schönes Madonnenbild in der Art Sassoferrato’s, wenn nicht vielleicht
eine Copie, und ein gegeisselter Christus befinden. Einige Stufen führen von der Libreria in den
Antecö, w o die Portraits von sieben Nonnen und zwei Domherren, sowie ein sehr hübscher
heiliger Anton mit einem ihn stützenden Engel zu sehen sind. In dem sehr schlichten Chor, einem
einfachen Tonnengewölbe, sind einige Bilder, von denen namentlich das des heiligen Franz von Assisi
und des dornengekrönten Heilands bemerkenswerth erscheinen. In der Sacristei mit alter Calaxera
und mit Ladrillos gepflastertem Boden sieht man einen hübschen Kelch in etwas zopfigem Renaissancestyl.
Ein Drehbrett (Torno) setzt die Sacristei mit der Kirche in Verbindung. Daneben ist eine