ALLGEMEINER THEIL.
Geographisches.
T biza, das Ebusus der Alten, liegt im G o lf von Valencia zwischen 38° 50' 40" (Breite vom Cabo
XFalcon) und 390 6' 22-' (Breite von der Punta d’en Serra) nördlicher Breite, und i° 22' 50" (Länge
vom Cabo del Jueu) und i° 43' 15" (Länge von Cabo de Campanich) östlicher Länge von Greenwich.
Unter allen Balearen ist diese Insel diejenige, die der Festlandsküste am nächsten gerückt
ist, da die Entfernung zwischen dem Cabo de Llentrisca und dem Cabo de la Nau bei Denia an
der spanischen Küste nur etwa 50 Meilen beträgt. Der Cabo oder Puiita del Y io c auf Ibiza liegt
45 Meilen von der Mola de Andraitx auf Mallorca und etwa 138 Meilen vom Vorgebirge von Tenez
auf der afrikanischen Küste entfernt. Die Insel hat etwa 47 Meilen im Umkreise, w o b e i jedoch
die unzähligen Einbuchtungen der Küste nicht mitgerechnet sind. Nach dem statistischen Jahresbericht
von 1858 beträgt die Oberfläche von Ibiza sammt den nahen Klippeninseln 55V2 □ Meilen
(572 □ Kilometer).
Die Gestalt der Insel ist mehr abgerundet, als die der anderen Balearen; nur wenige und unbedeutende
Einbuchtungen lassen sich aufweisen. Sie bildet ein längliches, von Nordosten nach Süd westen
sich hinziehendes Oval, dessen grösste Länge 21 Meilen und dessen grösste Breite etwa 10 V2 Meilen
beträgt. Nach Südsüdosten erstreckt sich die Insel Ibiza mit der schmalen Punta de las Portas
weiter in’s Meer hinein, und scheint durch eine Reihe ziemlich nahe bei einander liegender Klippen,
welche mehrere kleine Meerengen und in der Mitte den grösseren Freu grande zwischen sich lassen,
mit dem südlich 2Vs Meilen entfernten Formentera verbunden zu sein.
Ibiza hat auf seiner ganzen Oberfläche keine eigentlichen Gebirge aufzuweisen, sondern die
ganze Insel ist ein ziemlich gleichförmiges Hügelland, aus dem sich durchweg meist sanft auf-
steigende Kuppen erheben. Zwei höhere zusammenhängende Hügelreihen durchziehen in g e schlängelter
Richtung die Insel von Nordosten nach Südwesten. Die nördlichere beginnt in der
Nähe von Sn Vicente Ferrer; sie Schickt gegen die Küste zw ei Ausläufer, w o vo n der eine den
396 Meter hohen Puig de Camp vey, der andere den Puig de Nonö bildet, und endigt dann fast in
der Mitte der Insel westlich von Sla Gertrudis. Nicht w e it von der ersten Hügelreihe erhebt sich
die zweite, welche sich bis hinter Sn José erstreckt; sie erreicht im Cerro grande und der an
ihrem Ende gelegenen Gruppe der Atalayaza eine nicht unbeträchtliche Höhe, in dem 430 Meter
hohen Puig d’en Serra aber die bedeutendste der Insel.
Das Hügelland von Ibiza entbehrt grossartiger Naturscenerien, aber wenn es auch im Innern
der Insel etwas einförmig ist, so zeigt es doch durchweg liebliche und dem Au g e recht w oh l-
thuende Landschaften. An der Küste fällt das Land fast überall senkrecht in’s Meer ab, weiter
hinausragende Hügel bilden Vorsprünge, die mit gleich schroffen Seiten halb abgerundete, halb
tafelförmig abgeplattete Rücken bieten und in senkrecht abgeschnittenen Vorgebirgen enden. In