weithin ihre Weisen ertönen lassen in einem zum Dreschen eigenen Ton, der an den Gesang der
t ' ? ? « . “ T T ’ ,vom ef t0“ 'g en Lärm der Carretö begleitet. Ist das Getreide ausgestampft, so
d es mittels einer Holzschaufel auf eine höchst eigenthümliche Art zusammengekehrt, welche
an die in den südlichen Gegenden Italiens gebräuchliche Mode erinnert, von der Spreu gereinigt
und gesiebt. Man bedient sich zu diesem letzteren Zwecke eines in zw ei Aeste auslaufenden
Stammes den man im Boden befestigt und darauf ein Sieb mit Ringen festmacht, so dass es mit
den Händen nach rechts und links bewegt werden kann. Gewöhnlich geht das Getreide dann
noch durch ein feineres Sieb, bevor es aufbewahrt wird.
IV v Fu[ S f El° führun§ moderner Mäh- und Dreschmaschinen wurde bisher wenig gethan- dieselbe
beschränkt sich auf die grossen Landgüter der reicheren Herren.
Von Varietäten des W e iz e n s kennt man auf Mallorca eine grosse Menge. Mit Ausnahme
einiger Sorten, die man in steinigen, trocknen Gründen sät und deren braune Körner klein
bhuben sind sie alle von vorzüglicher Güte und Weisse, liefern ein ausgezeichnetes Mehl und
m m « ü am meis‘ en geschätzte Sorte, Xexa, welche alle hinsichtlich der Feinheit
und Weisse des Mehles ubertrifft und deren Superiorität selbst auf den Märkten des Festlandes
anerkannt wird, hat dem Weizen der Balearen einen Ruf erworben.
Dreschplatz.
Als mittleres Gewicht für die verschiedenen Weizensorten sieht man 136 Lluiras per
Cuartera an, was 78,555 k g per Hektoliter entspricht.
Von G e r s te und H a fe r unterscheidet man keine Varietäten, man nennt schlechtweg Ordi
die Gerste und den Hafer Civada, und fügt höchstens den Namen des Distriktes bei, aus dem sie
stammen. Uebrigens ist die Kultur der Gerste und des Hafers fast so allgemein, w ie jene des
Weizens, namentlich ist die Gerste weit verbreitet, während der Hafer gewöhnlich für die mageren
Grunde reservirt wird.
Unter den Hülsenfrüch'ten giebt es eine grössere Anzahl von Arten. Die Saubohnen (Favas)
machen, w ie w ir bereits gesehen haben, den Hauptzweig dieser Kultur aus und bilden einen der
reichsten Zweige der agricolen Production, in der Mehrzahl der Gründe mit Weizen und Gerste
altermrend Man sucht sie in Folge des häufigen Gebrauches, den man von ihnen macht, in allen
irgendwie dazu geeigneten Gründen anzubauen. Sie differiren zwar in der Grösse, Feinheit der
aut und dem Grade der Kochfähigkeit, doch unterscheidet man keine verschiedenen Sorten, sondern
eschrankt sich darauf, sie durch den Distrikt, woher sie kommen, näher zu bezeichnen. A ls durch
Saubohnenkultur ausgezeichnete Distrikte gelten: Pollenza, Valldemosa, Esporlas, Escorca Palma
und einige andere gebirgige Gegenden. Die besseren Abarten bilden, wie w ir gesehen haben,
einen Hauptnahrungszweig der Landbevölkerung, die schlechteren werden als Futter für Huf-
thiere verwendet.
Nächst den Saubohnen sind es die Fisolen (Monjetas), welche die grösste Wichtigkeit
haben; es giebt deren eine Unzahl von Varietäten, w elche meist Namen führen, die ihnen nach
ihrer Form oder ihrer Farbe gegeben wurden. Unter diesen Sorten sind die häufigsten die Biancas,
die Negras und die Moras; die letzteren sind die geschätztesten und theuersten. Die ausgezeichnetsten
selteneren Fisolenarten, wie die Confits blancs, Monjetas de la Reyna und Monjetas de
Indiana werden manchmal mit mehr als 200 Reales der Hektoliter bezahlt. Sie werden jedoch
Die Reinigung des Getreides.
auf Mallorca wenig angebaut und mehr als ein Gegenstand der Leckerei betrachtet oder auch bisweilen
zu Geschenken verwendet.
Unter den Fisolensorten müssen w ir noch zweier besonders Erwähnung thun: der Monjetas
Favas und des Fesolet menut. Erstere, so genannt nach ihrer Aehnlichkeit mit den Saubohnen,
auch hinsichtlich der Grösse, sind fast flach und ganz weiss. Der Fesolet menut ist eine Art
Monjeta de Careta, die mehr einer Erbse als einer Fisole ähnelt. Er ist ausserordentlich klein
und kocht sich sehr leicht, so dass er, mit Reis gemischt, sich diesem fast vermengt und ihm einen
sehr angenehmen Geschmack verleiht. Er ist sehr fruchtreich und verlangt nicht mehr Pflege,
als die änderen Sorten.