Fischertrages ausmachen. In grösser Menge werden auch Oblada- und Box-Arten verzehrt, ja von
dem Box salpa heisst es im mallorquinischen Sprüchwort: „Saupa y dona tot s’ any es bona“ :
die Saupa und das Weibchen sind das ganze Jahr gut.
Aus der Klasse der Crustaceen werden 24 Arten für die Küche verwendet. Besonders
geschätzt sind die Nika- und Palaemon-Arten; der Scyllaeus arctos, die berühmten Scampi, Hummern
und Langusten gehören ebenfalls zu den gesuchten Leckerbissen. Unter den übrigen auf den Markt
kommenden Crustaceen sind noch sehr geschätzt Pilumnum villosus, Cerecnus moenas und Maja
squinado, namentlich das Weibchen. Auch von Mollusken werden mehrere gegessen, namentlich
Cephalopoden, unter denen Loligo vulgaris ganz besonders geschätzt wird.
Sardinal.
Nach Palma bringen die Fischer das Ergebniss ihres Fanges selbst in ihren Faluchos; im
Innern der Insel ziehen Fischverkäufer mit einem kleinen Wagen oder einem Esel umher. Ausgeführt
werden wenig Fische, und zwar meist Selachier, die sich länger erhalten w ie die ändern,
sie werden, in Körbe verpackt, mit dem Dampfboot nach Barcelona befördert. A u f das Trocknen
und Einsalzen derJFische verstehen die Mallorquiner sich nicht. In neuerer Zeit versendet man von
Alcudia Langusten in Menge nach Barcelona.
Die Corallenfischerei bildet heutzutage noch in den Gewässern von Alcudia einen blühenden
Erwerbszweig. Man fischt Corallen an zwei verschiedenen Punkten. Der eine, Rocas del Uyastra,
liegt den Buchten von Pollenza und Alcudia gegenüber und ist eine etwa vier Meilen sich hinziehende
Bank in der Tiefe von 40 Faden. Die andere Stelle nennt man Rocas de la Costa de
Tramontana, zwei Meilen von der Nordküste entfernt, die eine lange, von VFesten nach Osten,
etwa 80 Faden tiefe Bank bilden. Zur Corallenfischerei bedient man sich kleiner Llauts (Faluchos)
die mit vier Männern und einem Knaben bemannt sind. Die Zahl der sich mit der Corallenfischerei
jährlich abgebenden Boote ist ziemlich bedeutend.
Man fischt die Corallen mit zw ei Werkzeugen, dem Capchico und der Coralera oder Raspes.
Ersteres hat in der Mitte ein Stück Blei im Gewicht von 30 Pfund (ca. 11 kg), durch das ein Tau
befestigt ist, und vier eingefügte Kreuzarme aus hartem Holz, an deren Enden alte Netzstücke befestigt
werden. Die Coralera hat in der Mitte anstatt Blei einen schweren runden Stein. Die
Arme haben 8— 10 Palms (156—240 cm) von einem Ende zum ändern und sind im Centrum über
einander befestigt. An dieser Kreuzungssteile werden zw ei Taue befestigt, deren Enden an die
Borratxina.
Arme fest angezogen sind, damit das Kreuz in horizontaler Stellung verbleibt. Daran w ird noch
ein weiteres Tau zum Heben und Senken des Werkzeuges festgemacht. Jeder der Arme hat an
seinem Ende einen eisernen Ring mit gezähntem Rand, an dem eine A r t Tasche aus dichtem, starkem
Netz hängt, welche die Corallen, die durch die Ringe beim Nachschleppen abgebrochen werden,
aufklaubt, ausserdem hängen noch einige Netzfetzen an dünnen Tauen herab. Man w irft den
Apparat auf das Corallenriff aus und fährt mit dem Llaut in verschiedener Richtung, indem man
das Instrument nach sich schleppt und auf dem Felsen beständig auf- und niedersteigen lässt, damit
die Netzfetzen die abgebrochenen Corallen aufklauben. Unter gespannter Aufmerksamkeit w ird
der Apparat heraufgezogen; bisweilen sehen die Fischer die bereits deutlich wahrgenommene Beute
beim Heraufziehen an den Maschen sich losmachen und plätschernd wieder in die unergründliche