Weiterhin weicht die Küste etwas zurück; sie bildet den kleinen Hafen Cala Badella, und
alsbald zeigt sieb die abgerundete Punta de las Rocas malas, welche das südwestliche Ende eines
Vorsprunges bildet, dessen nördliches Ende die Punta Robira ist.
Diesem Vorsprung gegenüber befindet sich eine Gruppe kleiner Felseninseln: die Isla del
Espartal, die rundliche Klippe de la Gorre und gegen Nordwesten noch drei kleine Felseninseln:
la Bleda mayor, la Bleda plana und Las Redondas; alle drei zusammen beschreiben einen Bogen
von Südwesten nach Nordwesten; sie sind kahl und unbewohnt und dienen nur den Seevögeln
zum Ruhepunkt auf dem offenen Meere.
Ansehnlicher sind die mehr nach Norden zu nahe bei einander liegenden Inseln del Bosque
und Cunillera. Letztere ist die grössere; sie gewährt in Folge ihrer langgestreckten Gestalt dem
Hafen von S“ Antonio einen mächtigen Schutz. Im Norden der Insel erhebt sich ein Leuchtthurm
zweiter Ordnung, der wichtigste auf den Pityusen. Er steht unter dem 38° 59' 4711 nördlicher
Breite und i° 161 58" östlicher Länge auf einer Anhöhe, welche den Meeresspiegel 60 m überragt.
Die Laterne, deren Beleuchtungsherd 28 m über dem Boden und somit 88 m über dem Meere liegt,
enthält einen katadioptrischen Apparat zweiter Ordnung mit Finsternissen von Minute zu Minute.
Küste zwischen dem Cabo de Ubarga und dem Hafen von S11 Miguel.
Die drei Leuchtthurmwärter mit ihren Familien sind die einzigen Bewohner von Cunillera.
Dafür beherbergt aber die Insel zahlreiche Kaninchen, und dies gilt auch von ihren Nachbarinseih,
der Isla del Bosque und del Espartal. Die Kaninchen werden hier vielfach gejagt.
A u f der Ibizaner Küste liegt der Insel Cunillera gegenüber die Punta del Rubines, die sich
in Form eines vorspringenden niedrigen, von einem gleichnamigen Thurme überragten Hügels erhebt
und im Süden den Busen de S= Antonio einschliesst. Die Küste zeigt hier ziemlich viele Einschnitte
und gewährt einen Einblick nach der sanft ansteigenden Fläche des Thaies. Dagegen zeigt die
Nordküste des Hafens von S» Antonio eine Reihe meist kuppenartiger und bewaldeter Hügel,
welche sich mit jähen, starkgeschichteten, felsigen Abhängen gegen das Meer senken. Sie ist
weniger zerrissen als die südliche Küste und hat nur die w enig ausgedehnte, von dem etwas
vortretenden Cabo blanco gebildete Bucht Cala graciosa aufzuweisen, welche kleineren Fahrzeugen
einen guten Ankerplatz gewährt.
Fährt man die Küste weiter entlang, so erblickt man einen hervorragenden Felsen in
der Nähe des Meeres, von den Fischern als la Margarita bezeichnet, der eine Art Brücke bildet,
und gelangt zu einer kleinen Einbuchtung, welche la Cala de las Sardinas genannt wird. Nahe
dabei sieht man die hervorragende Felsenklippe de los Acos.
Das Cabo Nonö erscheint jetzt in seiner ganzen Pracht. In der Nähe desselben sind die
Gewässer bis zu 50 Brazas tief, die grösste Tiefe, w elche an den Ibizaner Küsten vorkommt. Im
Südwesten sieht man den Puig de Juan Andres, hinter dem Cabo Nonö das Cabo de Ubarca, und
noch weiter in blauer Ferne am duftigen Horizont die jähen Abstürze der Punta de Portinaix,
welche den Hintergrund dieses herrlichen Gemäldes ausmachen. Vom Cabo de Ubarca an schaut
die Küste genau nach Norden und ||illt mit Ausnahme einzelner höherer Kuppen durchweg mit
kahlen röthlichen Abhängen senkrecht in das Meer ab. Sow oh l hinter diesem Vorgebirge w ie
hinter dem nächstfolgenden Cabo de Rubio öffnen sich Calas mit flachem Strand, auf den kleine
Fahrzeuge gezogen werden können, die man v o r den auch hier tobenden Stürmen schützen w ill. Einige
benachbarte Felsen ähneln in ihrer Gestalt einem Schiffe und werden el Cabo de la Chamene genannt.
Nun winkt die runde Torre de S11 Miguel auf einem schroffen Felsen, an dessen Fuss die
Isla de la Muralla liegt. In einiger Entfernung von diesem Eiland erheben sich die malerischen
Felsen des^Cap Bernat, einer Schlossruine ähnlich, die gegen Westen die Einfahrt in den Puerto
Cueva de los Harenques.
de S* Miguel beherrschen. Dieser kleine, aber sichere Hafen ist genau nach Norden gerichtet und
wird von steilen, mit Strandkiefern und Feigenbäumen besetzten Hügeln eingefasst. A n dem
einsamen Sandufer steht ein von Feigenbäumen beschattetes Haus, welches als Speicher für die dort
einzuschiffenden Ladungen von Johannisbrod und anderen Gegenständen verwendet wird
Der Puerto de Sv Miguel hat eine bedeutende Tiefe; das östliche Ufer buchtet sich noch
einmal ein und bildet so die kleine Cala de Beni Raix, in w elch e ein Bach hinunter fliesst
Wieder zeigt die Küste dieselben schroffen Abstürze und bewaldeten Kuppen w ie vorher-
aber obwohl die kahlen Felsenwände oft einförmig sind, haben sie doch etwas eigenthümlich Wildes
und Anziehendes. Das Auge gewöhnt sich schnell an ihre spärliche Vegetation und wird bezaubert Mi Schönheit ihrer Formen. Namentlich in den Abendstunden, wenn das nackte Gestein
nt m s Rosige spielt, sind jene Felsen von einer besonders melancholischen Wirkung und bei
der ganzen Stimmung des Bildes dünkt es uns fast, als ob w ir in tiefere Breitengrade versetzt wären
w e i tv M M H M ,KÜf e etwas VOrtritt und das Cab0 de Id Isla d’en Caldes bildet, liegen nichi
weit vom Ufer die gleichnamige Felseninsel und eine unbedeutende Einbuchtung, welche den Namen