zw e i Kappengewölbe gebildet, welche in der Mitte und in den Ecken auf runden, pseudojonischen
Säulen ruhen. An dem Altar, der sich hier befindet, ist ein schönes Antependium in Gold auf
blauem Sammet gestickt, in der Sacristéi ein schönes Rauchfass in durchbrochener Arbeit. Durch
eine andere Thür gelangt man in den Combregador, w o die Nonnen an einem eisernen Gitter
mit kleiner Thür communiciren. Rund um den kleinen Hof laufen oben hölzerne Geländer mit
Eckpfeilern von höchst eigenthümlichen Verzierungen. Von hier aus gelangt man in den Rebost
(Speis), in welchem viele alte Schalen, Waschbecken etc. auf bewahrt sind, und in die Küche der
Hospederia. Daneben ist eine kleine Küche, Desayuno, in der jede Nonne sich selbst die Cena
mit ihrem Brasé, den sie mit dem Feuer bekommt, bereitet. Schlägt man oben an der Treppe eine
andere Richtung ein, so gelangt man in das Vorzimmer des Chors. Hier steht eine Fuente aus
rothem Ciment mit incrustirten Muscheldessins und der Jahreszahl 1636; darunter ist eine Brunnenöffnung,
welche durch das erste Stockwerk zum Erdgeschoss führt. Hier stehen zw e i sehr schöne
Cadiras de Repos mit den Insignien des heiligen Jeronimus, dem Löwen mit dem Cardinaishut,
reichlich mit blattartigen Nägeln geschmückt. Von diesem Vorzimmer aus gelangt man in den Chor;
derselbe ist sehr luftig und mit alten Chorstühlen an den Seiten versehen, deren Sitze zum Herunterschlagen
eingerichtet sind, während gedrehte, eiserne Stäbe, mit einem Teilerchen darunter, zum
A u f hängen von messingenen Lampen dienen. A u f dem mittleren Lesepult ist ein gewundener Stab
mit einem Löwen, welcher eine herabhängende Lampe hält; oben ein Ecce homo! auf Goldgrund,
der Sage nach vom heiligen Lucas gemalt. Rechts vom Eingang ist der Stuhl der Oberin mit
dem heiligen Jeronimus und niedlichen Verzierungen. Es werden dort schöne alte Chorbücher mit
herrlichen Initialen und Randverzierungen aufbewahrt. '
Aus dem Chor gelangt man in den Corridor, welcher auf der rechten Seite Zellen enthält,
w elch e das Bett, in einem kleinen Alco ven stehend, eine Commode, einige Stühle, eine Cadira en
Brassos, ein Tischchen und einige Bücher enthalten. Ein kleiner Gang führt zum Noviciat mit
engen Zellen; daneben ist eine kleine Terrasse, die auf den Huerto hinausgeht. Alles liegt aber
jetzt verlassen. Links von dem Noviciatgange ist eine Zelle, in der ein Bild, die Taufe Christi
darstellend, hängt.
Geht man geradeaus von dem Treppenaufgang hinauf, so stösst man auf ein Kapellchen des
Sn Cristo, mit gewundenen Rundbogen und Säulen an den Seiten. Einige Stufen führen rechts
davon zur Orgelkammer, welche als eine Art Sacristei für alle Pretiosen der Kirche dient. Man
zeigte mir eine höchst zierliche Urne für die letzte Oelung mit kleinen Drachen an den vier Ecken
und oben einer gothischen Fiale und ein kostbar auf Sammet gesticktes Antependium des Altars.
In einem oberen Zimmer sieht man ein schönes Kreuz in Platereskenstyl mit Engelchen an den
v ier Winkeln und lilienartigen Enden, welches in der Mitte ein Stück des wahten Kreuzes Christi
enthält, und schöne Messkleider. Von hier gelangt man in einen Gang, el Dormitoret genannt, w o
sechs Zellen stehen, einige mit Küche und Terrasse gegen einen kleinen Huerto versehen, und
kommt in den Corredor nou, w o auf beiden Seiten Zellen liegen. Die grössere ist die des Beichtvaters,
in welcher ein altes Madonnenbild hängt. A lle Nonnenzellen haben nach vorn eine Ziegelstütze
zum Schliessen des Raumes unter der Thür, damit der Staub und die Ratten nicht ein dringen.
Nach Todesfällen bekommt immer die Aeltere die bessere Zelle. Fünf Stufen führen durch eine
Thür zum Corredor de s’Abre, w o unter einem gewundenen Rundbogen und Säulen ein grösser
Sn Cristo, mit Ampel davor, steht. Hier befindet sich die grössere Zelle, die Celda grande genannt,
die von der Nonne Sureda des Pia del Carme bewohnt war. Die Zelle hat eine geräumige Küche
und selbst einen eigenen Brunnen. Viel heiterer sind aber die Zellen, w elche rechts von dem hohen
Gang liegen, in welchem Caxas und ein Brunnen stehen; die anderen gehen auf den Campet hinaus.
Auch hier hat jede Zelle ihren Auberjö mit verschiedenen Schüsseln auf einem Escudellé. Am
Ende des Ganges ist eine alte gothische Truhe mit Vierecken und Spitzbogen. In den Porches
oberhalb des Corredor de s’A b re sind die Kreuzstationen, zierlich aus Azulejos gebildet, angebracht.
Herrlich ist die Aussicht von dieser Höhe auf die umliegende Gegend. Eine Treppe führt hinunter
in den kleinen, mit einigen Citronenbäumen bepflanzten Garten, in dessen Mitte im Jahre 1573 ein
Brunnen mit einer grossen Cisterne errichtet wurde. Dann gelangt man in den Primé Hort, w o
die geräumige Bugaderia mit grossem Cosi und vielen grossen Waschbecken steht, und in die
Werkstätte der Bäckerinnen, denn die Nonnen von Sn Jerónimo sind berühmt w egen der herrlichen
Medrichos, der Cocas, Ensaimadas, Xucladors, Coquetas de Medrichos, Cocas en Bogns mit Anis
und vielen Buckeln und des trefflichen Bescuyts, den sie verfertigen. Es giebt im Kloster ein
Dutzend Backöfen, unter die verschiedenen Höfe in schlichten Baracken vertheilt. Die Nonnen
treiben mit diesen Back werken einen förmlichen Handel, welcher jetzt ihr hauptsächliches
Subsistenzmittel ist. In dem Hühnerhof, Campet genannt, mit einer Palme, einigen Feigenbäumen,
Maulbeerbäumen und Pfahlrohr giebt es verschiedene Gallinés, denn die Hühner sind Eigenthum
der einzelnen Nonnen und folgen denselben in die ihnen gehörigen Gallinés.
Die Gründung des Klosters von Sta Catalina de Sena durch die Dominikaner-Nonnen wurde
im Jahre 1613 bereits begonnen, aber erst im Jahre 1659 konnten sie die Klostergebäude beziehen.
Unter den verschiedenen hervorragenden Nonnen, w e lch e das- Kloster von Sta Catalina de
Sena zählte, sind zw ei besonders erwähnenswerth. Die eine ist Sor Eleonor de Brondo y Puigdorfila,
die im Jahre 1771 den Schleier nahm und 1819 starb. Sie hatte eine besondere literarische Bildung
und eine grosse Vorliebe für die asketische Dichtkunst und hinterliess mehrere werthvolle Com-
positionen, darunter eine Art Madrigal, welches sie verfasste, damit es jährlich im Kloster von
Sta Magdalena am Tage des Festes der Beata Catalina Tomás recitirt werde. Die andere ist Sor
Pascuala del Santísimo Sacramento, Tochter des Márquez de la Romana, die bei der Universität
von Valencia den Rang und Titel einer Doctorin und Professorin der Philosophie nach öffentlichen
Besprechungen erhielt; sie nahm das Kleid im Jahre 1789 und starb 1827.
Im Kloster von Sta Catalina de Sena kommt man durch einen kleinen Eingang in den Hof, der
von runden Marmorsäulen getragen wird. In den Klostergängen, an deren Seiten Bilder angebracht
sind, herrscht eine angenehme, kühle Luft, die von dem herrlichen Gärtchen hereindringt, das deren
Mitte einnimmt, w o Palmen und Citronen, sowie ein riesiger Lorbeerbaum wachsen. An die linke
Seite beim Eingang stösst der mit Azulejos gepflasterte Combregador, von welchem aus die Nonnen
communiciren. In der Sacristei bewahrt man einen hübschen Kelch mit vier Engelchen an den
Seiten und Früchteverzierungen, sowie zw ei Messkannen, mit Teilerchen darunter, und Glöckchen,
ein hübsches Rauchfass mit oben durchbrochener Arbeit und einen hübschen Handleuchter.
Gross und weitläufig ist die Küche, in deren Mitte ein Pfeiler steht, der von einem Marmortisch
umgeben wird. - In dem Rebost sind viele alte Teller aufbewahrt. Die Chocoladeschalen sind in
derselben aufgestellt, und jede Nonne erkennt die ihrige an dem besonderen Zeichen, das sie in die.
Glasur hineingekratzt hat. Im Refectorium hinter dem Tische mit gedrechselten, kugelartigen Füssen
ist ein Kasten mit verschiedenen Schubladen, w o jede Nonne ihre eigenen Sachen auf bewahrt.
Der Huerto enthält einen Estanque mit Goldfischen, von dem sich eine Weinlaube durch den ganzen
Garten zieht. Jeder Nonne ist ein Stückchen des Gartens angewiesen; sie kann dasselbe
nach ihrem Geschmack bebauen; oft sucht eine die andere an Geschicklichkeit zu überbieten.
Eine bequeme Treppe führt hinauf in einer vierfachen Rampe und mit drei Rundbogen, die von
angelehnten, rustischen, runden Säulen getragen werden. An der Seite der Gänge, w elch e mit
Ziegeln gepflastert und mit Kappenrippen versehen sind, liegen die reinlichen Zellen, alle mit
Thüren aus Lefiam vermey versehen, viele mit hübscher Aussicht auf den Hort. Jede Nonne hat
ihre Truhe und sechs Estormias, eine Tauleta und ein Banquet. Am Ende des Ganges ist ein breites
Eingangszimmer mit vielen Estormias, w o die Portraits des Stifters des Klosters, Juan Despuig, der
Mutter des Stifters, und der Beata Catalina Tomás hängen. Es giebt noch einen anderen Gang mit
einem Reliquiar, w o die Nonnen an gewissen Tagen die Horas stehend hersagen. Der Ch or ist
mit Azulejos gepflastert; neben dem Altärchen hängt eine Reihe Bilder, und rundherum laufen
Chorstühle mit engen Sitzen und sculptirten Rücken; der mittlere Stuhl ist für die Priorin. Links
vom Chor befindet sich die kleine Bibliothek. Eine Schneckentreppe führt zum Noviziat, w o die
Fensterchen oben angebracht sind und die jungen Nonnen somit fünf Jahre ohne Aussicht bleiben.
Das Kloster von Sta Teresa wurde im Jahre 1613 gegründet; die damalige kleine Kirche
w a r die erste, welche man in der christlichen W e lt unter der Invocation von Sta Teresa de Jesus
geweiht hat. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die jetzige Kirche vollendet.
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