graben ist. Das Cabo de Barbaria und die im Westen vortretende Mola umschliessen eine Ein buchtung,
deren Rand die Playa del Mediodia bildet. Diese Meeresbucht ist nicht tief, sie besteht
an einzelnen Stellen aus Sandgrund von blendender Weisse, welche dem Seewasser eine ganz
besonders zartgrüne Farbe verleiht. Der Barranco del A lg a ergiesst sich aus der Ebene von Formentera,
welche diese Einbuchtung begrenzt, in das Meer. A u f einer unbedeutenden Erhöhung
liegt die Torre de Catalan; am Strande zeigt sich hier eine Gruppe von Sandhügeln, auf welchen
tiefgrüne Siwinengebüsche emporwachsen.
Die Mola stellt den höchsten Punkt der Insel dar; sie besteht in einem einförmigen, mit
Strandkiefern und Siwinen bestandenen Bergrücken, der mit einer Schicht weissen Sandes bedeckt
ist und sich 183,2 m über die Meeresfläche erhebt.
Die erste Spitze, welche uns nach diesem Vorsprung der Mola begegnet, ist die Punta
rasa. Die nächstfolgende heisst die Punta del Calo del Ram; sie tritt ziemlich w e it aus dem
weissen Hügelrücken hervor, alsdann kommt die Punta del Codolar; sie ist der östlichste Punkt
der Mola und Formentera’s überhaupt.
A u f dem folgenden geradlinigen Rücken der Punta de Cindrie, die jäh gegen das Meer
abfällt, erhebt sich der Leuchtthurm von Formentera, der bei seiner blendend weissen Farbe
schon von Ibiza wahrzunehmen ist. Er hat eine Höhe von 137 m über dem Meere und besitzt
Isla cFen Pou.
einen katadioptrischen Apparat zweiter Ordnung mit fixem Licht, das den ganzen Horizont erleuchtet
und im Umkreis von 18 Meilen sichtbar ist.
Auf die Punta de Cindrie folgen mehrere Vorsprünge der schroffen Hänge der Mola; das
Meer hat 18— 20 Brazas Tiefe, was sonst nur an wenigen Stellen bei Formentera der Fall ist.
Vom Cabo de la Palmera an verflacht sich die Küste allmählich bis zur Cala de Sn Agustin,
einem kleinen unbedeutenden Hafen. Von hier an bis zur Punta del Carnache ist die Küste wieder
mit einem Sandufer, welchem man den Namen Playa de Tramontana gegeben hat, umsäumt.
Ziemlich weit in’s Meer hinein erstreckt sich die Punta Prima, welche einen runden Befestigungsthurm
trägt, und wenn man etwas weiter fährt, kommt man zu dem Rincon de los Puyols
und nach diesem zu dem blendend weissen Sandhügel el Montana.
Alsdann biegt die Küste allmählich nach Norden um und bildet eine langgestreckte, kahle,
felsige Spitze, die Punta del Borronar, an deren Fuss die Cala Sabina liegt, von der w ir ausgingen.
III. Klippeninseln zwischen Formentera und Ibiza.
Nachdem w ir Ibiza und Formentera geschildert haben, wollen w ir noch der kleinen Felseneilande
gedenken, w e lch e zwischen jenen Inseln liegen. Es sind deren im ganzen sieben; sie finden
sich alle zwischen der Punta del Borronar auf Formentera und der Punta de las Portas auf Ibiza mil
Ausnahme der Insel Isla del Espardell, die nach Osten gerade der Punta Prima und der Stadt Ibiza
gegenüberliegt.
Die erste Gruppe bilden die Frejos oder Meerengen: eine sehr wichtige Strasse für die
von Spanien nach Ibiza fahrenden Schiffe. Die grössere dieser Inseln heisst isla del Espalmador.
Sie ist langgestreckt, etwa i xU Meilen lang, niedrig und kahl; ihre Küsten zeigen schroffe, abgesonderte
Schichten, zusammengesetzte Hänge mit verschiedenen Einbuchtungen und einen kleinen
Hafen, der nur kleineren Fahrzeugen zugänglich ist.
Die Insel ist fast unbewohnt. Desto reicher ist sie aber mit Ziegen bevölkert, die in voller
Freiheit auf den Klippen umherspringen und das magere Futter abweiden.
Blick auf die Dragonera bei Mallorca.
Unter den kleinen Inseln dieser Meerenge ist die kleine Isla d’en Pou oder de Puercos er-
wähnenswerth. Mitten auf derselben steht ein Leuchtthurm, der schon von Weitem dem Seefahrer
wie eine riesige Marmorsäule entgegenwinkt. Der Apparat ist ein katadioptrischer vierter Ordnung
mit fixem Licht, welches durch rothe Sterne von drei zu drei Minuten unterbrochen wird. Das
Licht ist 15 Meilen weit zu sehen.
A u f der Isla de Ahorcados, die viel grösser ist als die d’en Pou, steht ebenfalls ein Leuchtthurm
mit einem Apparat vierter Ordnung, welcher fixe Lampen von constantem Niveau besitzt.
lese beiden Leuchtthürme haben die Bestimmung, die wichtige Fahrstrasse des Freu «rande
zu beleuchten. 8