messer, und in Alarö krumme Messer zum Stutzen der Bäume, deren Griffe mit Messingnägeln geschmückt
zu sein pflegen; sie sind fest, aber roh gearbeitet und schneiden gut.
Seit einiger Zeit besteht in Palma auch eine Nagelfabrik; sie beschäftigt aber nur einige
Arbeiter. In Palma giebt es 49, in den übrigen Ortschaften der Insel 141 Schmiede- und Schlosserwerkstätten
(Herreros und Cerrageros). Sie beschäftigen zusammen 750 Arbeiter, die Werkstätten
der Kesselschmiede etwa 30 Arbeiter; ausserdem giebt es Lampen-, Messing- und Bronce-Utensilien-
Arbeiter, und in Blechwaaren arbeiten etwa 80 Arbeiter. Zündhölzchenfabriken bestehen auf
Mallorca vier, nämlich eine in Llummayor, das ist die wichtigste, die gewöhnlich 35 Arbeiter beschäftigt,
und drei andere, kleinere, in der Umgegend von Palma.
Alte Steingutwaaren.
Gasfabriken giebt es nur eine, und zwar in Palma beim Molinar de Levante, die in den
Händen einer Actien-Gesellschaft ist, welche den Privaten das Gas um zwei Reales (0,40 Frcs.)
das Kubikmeter liefert und mit dem Ayuntamiento einen Vertrag für die Beleuchtung der Stadt
abgeschlossen hat. Die Fabrik hat zw ei Gasöfen-Batterien; die erste enthält vier Gasöfen mit fünf
Retorten und die zweite zwei Gasöfen mit vier Retorten. Die Gasproduction während eines Jahres
beträgt durchschnittlich 386,180 Kubikmeter. Stärkefabriken giebt es die Mehrzahl in der Umgegend
von Palma, drei davon in Inca. Ein guter Theil der Stärke wird auf der Insel selbst v er braucht;
man führt solche aber auch nach Cuba und Puerto Rico aus.
Die Fadennudeln- und Suppenteigwaaren-Fabriken sind zahlreicher und wichtiger, als die
Stärkefabriken; es giebt deren 17 in Palma, drei in Inca und eine in Manacor. Ein guter Theil
für Suppen auf der Insel verbraucht, man führt aber auch eine bedeutende Menge nach Amerika und
dem spanischen Festlande aus.
Chocoladefabriken giebt es in Palma drei und eine in Soller, die alle mittelst Maschinen,
die durch Maulthiere getrieben werden, arbeiten und täglich 40— 50 k g liefern; ausserdem giebt
es noch Chocolatés, w e lch e die Chocolade mit der Hand ohne Maschine bereiten. Die Chocolade
Mallorca’s geniesst einen guten Ruf in Spanien, namentlich ist dieselbe zum Kochen vortrefflich
und selbst durch die feinsten französischen und schweizerischen Chocoladen in dieser Beziehung
unübertroffen. Die meiste w ird auf der Insel selbst verbraucht, die übrige wird nach Ibiza und
manchmal auch nach dem spanischen Continent ausgeführt.
Ein Industriezweig, w e lch er in neuerer Zeit eine grössere Wichtigkeit erlangte, ist die
Alte Fayencescliüsseln.
Fabrikation von Seife, und zwar von weicher und harter. Im Ganzen giebt es 37 Seifenfabriken
auf der Insel, w ob ei Andraitx, sowohl w as Zahl w ie auch Wichtigkeit derselben betrifft,
vorangeht. Zur Seifenfabrikation verwendet man O el von Mallorca und von der spanischen Südküste,
und Soda aus Cartagena und Malaga. Ein kleiner Theil der auf Mallorca fabricirten Seife
w ird auf der Insel verbraucht, die meiste w ird nach Amerika und nach dem südlichen Spanien
verfrachtet. Im Durchschnitt werden jährlich 3 693 300 k g nach Spanien geliefert, von w o der
grösste Theil wieder nach Amerika ausgeführt wird; 30018 kg gingen nach Europa und Afrika
und 1 502 772 kg direkt nach Amerika.
Die Bereitung von Conserven und Liqueurs hat in Palma eine grosse Bedeutung, w e it mehr
aber durch die Menge und den W e rth ihrer Producte, als durch die Zahl der Fabriken, deren es
blos sechs giebt und zwar alle innerhalb Palma. Man bereitet flüssige Confitüren, Obst und allerhand
Speisen in Conserven, in Essig eingelegte Sachen, raffinirtes Oel und verschiedene Liqueurs.
Balearen I. 44