Sn Antonio Abad die Verwaltung des Kirchleins auf sich. Sie hat eine Rose und ein achteckiges
Thürmchen, im Innern ein Tonnengewölbe mit fünf Rundbogen, die auf Pfeilern ruhen, welche die
Rundbogenseitenkapellen und darüber Gittertribünen trennen, ferner eine sich verengende Hochaltarkapelle
und über dem Eingang eine Empore mit Dockengeländer, darüber einfach sich kreuzende
gewundene Rippen.
Die Kirche von Sn Felipe Neri, auf dem Plätzchen de Santo Espiritu, mit schiefer Hauptfront,
maurischem Zinnenkranz und vortretendem Thurm, welcher durch Gesimse in sechs Reihen
abgetheilt, von stattlichen Spitzbogen durchbrochen, oben mit Terrasse und erkerartigem Eckvor-
sprung versehen ist, hat ein schlichtes Spitzbogenportal, ein zopfiges Seitenthor und eine hohe Wand
mit zw e i Löwen als Wasserspeier am Schlüsse, welche die Façade bildet. Im Innern werden die
Kirche del Socorro von der Muralla aus.
Rundbogen des Tonnengewölbes von Pfeilern getragen, w elch e die darauf befindlichen vergitterten
Tribünen trennen. Ueber jedem Bogen befindet sich eine hübsche durchbrochene Rose. A u f jeder
Seite sind drei Rundbogenkapellen; hierauf folgt die sich verengende Hochaltarkapelle mit dem
Bildnisse des heiligen Philipp Neri im Centrum und der Heiligen Carl Borromeus und Franz von
Sales an den Seiten. Unter der Empore ist rechts eine Kapelle, links eine Art Kirche, im Längstheil
mit Fresken bemalt und mit einer Kuppel versehen. An Stelle des alten Kirchleins von
Sn Felipe Neri, welches einer Congregation der regulären Cleriker gehörte und im Jahre 1854
wegen Platzmangels demolirt wurde, erhielt die Congregation die Kirche de Santo Espiriti, nunmehr
Sn Felipe Neri. Diese Kirche gehörte dem alten Kloster der Trinitarios an, von D™ Constanza de
Aragon gegründet. Sie w a r die Schwester von Jaime I. el Conquistador, eine Frau von D° Guillermo
de Moncada, Vizconde de Bearne, der bei der Eroberung Mallorca’S 1229 fiel. Da sie W ittw e wurde,
nahm Dn* Constanza das Kleid der Trinitarierinnen, und damit man ein Kloster ihres Ordens
etabliren könne, schenkte sie den Trinitariern einige von den Häusern, die bei der Vertheilung der
Stadt ihrem Gemahl zufielen. Im Jahre 1299 übersiedelten dieselben zu dem Orte, w o sie bis zu
unserer Zeit ihr Kloster hatten. Dieses Gebäude war damals ein Hospiz für Findlinge, das man
dels Rossos nannte, in welchem 16 Knaben lebten, die, da sie Mönchskleider trugen, deren röth-
liche Farbe mallorquinisch Ros heisst, man daher das Hospital del Sant Esperit dels Rossos nannte.
DiesemUmstande zufolge erhielt
das Kloster der Trini-
tarier den Namen von Santo
Espiritu.
Die Kirche der Merced
auf dem Plätzchen gleichen
Namens mit dem ehemaligen
dazugehörigen Kloster ist
ebenfalls sehr alt. Man hält
für den Gründer dieses
Klosters Sn Pedro Nolasco
(am 11. October 1628 ca-
nonisirt), welcher Dn Jaime I.
bei der Eroberung Mal-
lorca’s begleitete. Es bestand
schon eine Com-
munität von Mercedarios
im Jahre 1230 in einem
Hause neben dem bischöflichen
Garten mit dem Eingang
gegen die Calle dels
Forats, heutigen Tags de
Miramar. Im Jahre .1245
zogen diese Klostergeistlichen
in ein anderes Haus
der Plaza de Cort, w o jetzt
die Casa de Cort steht;
dann um 1295 nach dem
Orte, w o sie das Kloster
bis zu ihrer Aufhebung im
Jahre 1836 hatten. Nach
der- Aufhebung wurde das
Kloster verkauft und zu
einer Kaserne der Guardia
civil -verwendet. Die ursprüngliche
Kirche ist, w ie
das Kloster, Ende des 13.
Jahrhunderts erbaut worden.
Im Jahre 1621 wurde der Portal von SQ Miguel.
Wiederaufbau beschlossen
und die Kirche 1661 eingeweiht, gänzlich vollendet im Jahre 1705, das Hauptportal jedoch erst 1720. Im
Jahre 1735 wurde der Bau des Thurmes begonnen, der 1757 zur Vollendung kam. Im Jahre 1793 brachte
man aus Valencia das Bildniss der Nuestra Señora de la Merced, die am Hochaltar verehrt wird. Die
Kirche, w elche kein unschönes Aeussere hat, ist ein Steinbau, von maurischen Zinnen gekrönt, mit
hübscher Rose, in Losangenfelder eingetheilt und von einem gewundenen Cordon umgeben. Ueber
dem seitlichen Portal befindet sich ein Standbild der- Merced. Der viereckige Thurm, durch einfache