Bahia de Palma viele mit einem einzigen Kiele giebt. Sie haben drei hohe, spitze lateinische S e g e l;
zumeist wird blos das grosse und mittlere benutzt. Das Verdeck hat Ablaufsröhren an der Bordwand
und gewöhnlich rückwärts Kappen zum Zudecken. Die grösseren Boote werden zum Fischfang
mit dem Bou verwendet und Barcas de Bou genannt; sie haben eine Länge von 13— 16 m. Die
kleineren, die man zu dem Fischfang mit den Palangres, Xerxas, Llampugas etc. verwendet, und
welche daher den Namen
Llauts pescadors palangrds
führen, haben nur 6—10 m
Länge. Die mallorquinischen
Fischerboote sind keine so
schnellen Fahrer, w ie die ibi-
zianischen; als die besten
sehen die Fischer die in
Mahon gebauten an. Auf
Mallorca werden die besten
in Palma gemacht, aber
auchinValldemosaundSoller
verfertigt man hübsche Boote:
Man baut den Kiel ausEichen-
holz, die Verstärkungen aus
wildem Oelbaum, die Rippen
und die Beplankung aus
Kiefernholz und das Verdeck
aus Fichte, die man aus dem
Norden bezieht. Ueber die
Dauer ihrer Verwendbarkeit
ist in Folge der vielen Ausbesserungen,
denen sie unterliegen,
schwerlich ein bestimmtes
Urtheil zu fällen;
man kann jedoch durchschnittlich
20— 30 Jahre als
die Periode annehmen, während
die der verschiedenen
Fischerbarken, falls- nicht
grosse Reparaturen in Betracht
gezogen werden, se e tüchtig
bleiben. Der Durchschnittswerth
beträgt 100
bis 115 Duros. Für den
kleinen Betrieb des Fischfangs
bedientman sich kleiner
Barca de Bou. Boote (Bots), die man mit
Rudern treibt, und die sich
durch den mehr hängenden Bug auszeichnen. Der mittlere Werth eines grösseren Bootes beträgt
1145 Reales, und seiner. Geräthe 523 Reales. Die mallorquinischen Fischer theilen die Ergebnisse des
Fischfanges derart, dass. die.Hälfte des Gesammtertrages für das Boot und die Geräthe verbleibt,
von der anderen Hälfte erhält der Patrö (Patron) 1 1/a Theil, jeder Fischer einen Theil und der
Bube einen halben Theil.
Die Kenntniss des Meeresgrundes ist für den Fischer von unendlicher Wichtigkeit, theils
w e il manche Netze, wenn sie auf ungünstigen Grund gesenkt werden, Gefahr laufen, zerstört zu
werden, theils w e il der Meeresboden als Richtschnur für das Fangen der gewünschten Fischart,
die sich mit Vorliebe bald auf dieser, bald auf jener Art des Grundes aufhalten, dient. Darnach bezeichnet
man auch die einzelnen Fischarten als Peix de Blanc, de Fort u. s. w ., während man alle
nie auf den Grund des Meeres gehenden, sondern auf der Oberfläche vorkommenden Fische als
Peix volant bezeichnet.
Die Fischereigeräthe zeichnen sich sowohl durch ihre Zahl, als auch durch Mannigfaltigkeit
aus. Sie werden alle auf Mallorca verfertigt und die Netze von den Weibern gearbeitet und mit
Palangre.
Kiefernrinde gefärbt. Bei Betrachtung der einfachsten Methode, der Angelfischerei, finden w ir
ausser der gewöhnlichen Angelruthe, der Cana und der Ams, deren man von den kleinsten bis zu
den 3 Zoll langen besitzt, noch den Cunican. Die Pesca el Cunican geschieht unter Anwendung
von mit Federn bedeckten Angeln, die mit Seidenzwirn an einer Schnur befestigt und am Hinterschiff
angebracht werden. Die Blasen, die sie beim Durchstreifen des Wassers verursachen, ziehen
die Fische an, die in ihrer Gier die Angelhaken verschlucken.
Eine andere Art sind die Bolanti, die gleiche Art, w ie die in Ibiza gebräuchlichen, mit denen
man an den Klippen der Küste fischt. Die Palangre wird vom Boot aus bisweilen nahe an der
Küste, mitunter aber auch auf hoher See geworfen. Der Palangres hat man auf Mallorca.-mehrere