Eine einzige, und zwar die bedeutendere Fabrik bereitet in einem Jahr io o o o Arrobas (etwas über
i o o ooo kg) von verschiedenen Producten, die etwa 20000 Kisten füllen. Die Mehrzahl der Producte
dieser Fabriken wird nach Amerika (Cuba, Puerto Rico) und dem spanischen Festlande, manch-
mal auch nach den Philippinen ausgeführt.
In Palma bestehen auch einige speciell mit der Fabrikation von Branntwein beschäftigte
Etablissements, ausserdem giebt es Fabriken in Binisalem, Felanitx, Petra, Porreras, S ta Eugenia,
Sansellas und Sta Maria. Vie le Alambics, die in Privathäusern arbeiten, sind von geringer Bedeutung.
Der mallorquinische Branntwein, namentlich der Aquardiente anisado, ist in Spanien und Amerika
sehr geschätzt und w ird dahin in grösser Menge ausgeführt. Die beste Anisette ist jene von
Felanitx und Maria, namentlich eine stärkere Sorte, die man Anisat doble (Doppel-Anisette)
nennt. Der Anisette, die die Bauern in den Hostals trinken, wird eine Frucht, Punsi genannt, zugesetzt.
-Eine Fabrik in Palma liefert erfrischende Getränke, Limonaden, Gazeusen und Bier.
Alte Fayenceschüsseln.
Diese Getränke werden in kleinen Glasflaschen verkauft; man bereitet deren täglich 2000 während
des Sommers und 100 im Winter. Es giebt 13 kleine Fabriken in Palma für Confiserie- und
Wachswaaren, sow ie zwei für Mandelöl mit Mühlen und Pressen.
Eine wichtige Industrie ist die Gerberei. Man zählt auf Mallorca 56 Fabriken für die Bearbeitung
aller Sorten Leder und bezieht die Häute aus Amerika, Indien und anderen Gegenden.
Man benutzt auch die Häute, die das Vieh der Insel liefert. Diese sind jedoch im Verhältniss zu
den anderen in geringer Menge vorhanden. Die Gerbstoffe, Eichen- und Kiefernrinde, liefert die
Insel. Ein grösser Theil des gegerbten Leders wird nach dem spanischen Festland, den Canarischen
Inseln, Menorca und Cuba ausgeführt. Gegenwärtig bereitet man wenig Basana, denn die meisten
Schafhäute werden nach Barcelona exportirt.
Die Haut von Robben, welche manchmal an der Küste gefangen werden, wird zur Anfertigung
von kleinen Tabaksbeuteln für die Bauern verwendet. Einer der auf M allorca entwickeltsten
Industriezweige, die namentlich in Palma eine grössere Bedeutung erlangt haben, ist die Bereitung
von Schuhen. Man zählt in Palma und Umgegend wenigstens 88 Schuhmacher Werkstätten, von
denen eine grosse Zahl als förmliche Fabriken betrachtet werden können, da manche derselben
80—100 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigen. Kleine Schuhmacher Werkstätten findet man in
den Ortschaften; viele haben nur einen Lehrling, aber es giebt auch über 50, die mehrere Arbeiter
beschäftigen und deren Werkstätten als kleine Fabriken angesehen werden können. Diese Anstalten
liefern aber nicht blos den Bewohnern der Insel die Fussbekleidung, sondern ein grösser
Theil ihrer Production wird namentlich nach dem spanischen Amerika ausgeführt. Die mallor-
quinischen Schuhe sind dauerhaft gearbeitet und entbehren nicht der Zierlichkeit, da die Leute der
Insel darauf halten, einen hübschen Fuss zu zeigen.
Es giebt ferner Werkstätten für die Bereitung und Ausbesserung der Geschirre sowie
Schneidergeschäfte, die zusammen 200 Arbeiter beschäftigen; ferner Segelfabriken und in Palma
allein 17 kleine Filzhutfabriken.
Rohe Palmitosachen.
Papier wird nur in zwei Fabriken hergestellt; die eine liegt im Distrikt von Esporlas,
die andere in Puigpunent; letztere ist von geringer Wichtigkeit. In diesen Fabriken w ird lediglich
grobes Packpapier (Papel de Estraza) fabricirt und hauptsächlich für den Bedarf der Insel
gearbeitet.
Buchbinder giebt es in Palma zwei und Buchdrucker eien fünf, die etwa 30 Arbeiter beschäftigen;
ferner einige Photographen, Marmolisten, Stein- und Holzsculpteure.
Die Werkstätten, die sich auf Mallorca mit der Fabrikation von Fässern (Piperia) beschäftigen,
haben jede nur eine kleine Anzahl Arbeiter. Es giebt deren 13 in Palma und einige andere
in den bedeutenderen Ortschaften. Mit der Verfertigung von Holzsätteln beschäftigen sich zw ö lf
Werkstätten in Palma und drei mit der Construction von Koffern.
Fuhrwerksfabriken, von denen einige auch W ag en construiren, giebt es in Palma 19 und
in ganz Mallorca ungefähr 30.
Die Anzahl von Tischler-Werkstätten (Carpinterías) ist in Palma und verhältnissmäfsig auch
in den Ortschaften ziemlich gross. Für gemeine Möbel wird die Pappel, für feinere das Mahagoni
(Cajoba) und namentlich die schlechtere Sorte Xicarandana benutzt. Es ist fast nur in den W e rk -
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