gezogen. Wenn man den Bou herausziehen will, legen die Barken ihre Segel zusammen, und man
zieht gemeinsam das Netz heraus. Eine Pareya bleibt in der Regel eine ganze Woche auf dem Meere,
die gefangenen Fische werden von Zeit zu Zeit nach Palma gesendet. Diese Art Fischfang wird
fast ausschliesslich in der Bahia de Palma geübt; man betreibt ihn von October bis Mai. Ausser
dieser Zeit ist er verboten, damit nicht die Vermehrung der Fische beeinträchtigt werde. Die
dritte dieser Netzarten ist der Artet.
Bolitxfischer.
Derselbe ist so gross wie der Bou, man wirft ihn mit einem einzigen Boot Abends aus, indem
man einen Anker in den Meeresgrund wirft, an dessen Strick eine Kork-Boje, Gail genannt, angebunden
ist, die einen Stock mit einer Klingel trägt. An diese Boje befestigt man das eine Ende
des Netzes, dann entfernt sich der Kahn etwa 100 m weit, um das Netz auszuwerfen, wob ei ein
Halbkreis beim Fahren beschrieben wird. Nachher kehren die Fischer zur Boje zurück, indem sie dem
Läuten der Klingeln nachgehen, um dann beide Enden des Netzes zu ergreifen und dasselbe in den Kahn
hinaufzuziehen. Mit dem Artet fischt man eine grosse Menge Fische, namentlich den sogenannten Jarret.
V on sackförmigen Netzen sind noch einige kleinere im Gebrauch, und zwar der Ganguil,
der 4— 5 m lang ist, und die Salabres, die dazu dienen, um grössere Fische, w e lch e mit dem
Palangre gefangen wurden, aufzunehmen. Den Uebergang von den taschenförmigen zu den Wandnetzen
bilden diejenigen, welche zum Fang der Llampugas (Lampreten) dienen.
Dieses Fangwerkzeug besteht aus einer geraden Reihe von Korkstücken (Capsds), denen
ein grösser Stein als Anker dient. Die Capses werden in grösser Entfernung von einander angebracht.
Diesen Fischfang unternimmt man bei der Dämmerung oder in mondhellen Nächten,
denn da suchen die Llampugas den Schatten der Capsös auf. Der Fischer mit seinem Llaut umkreist
die Capses der Reihe nach, wobei er die Llampuguera, welche eine Art Tasche zum Ein-
schliessen des Capses besitzt, ausbreitet. Ist dies geschehen, so nähert er sich in dem Maafse, w ie
Bou-Fischfang.
er das Netz an sich zieht, dem Capse und fängt die Fische, die nicht mehr zu entkommen vermögen.
Häufig bindet man an jeden Strick eines Capses eine Reuse; auf diese Weise fängt man Pampols,
namentlich bei schlechtem Wetter, wenn man keine Lampreten fangen kann.
Von Wandnetzen, die aus einer einzigen breitmaschigen Wand bestehen, gebraucht man
vor allen die zum Fange der Langusten und Escats verwendete Xerxa grossa.
Aehnlicher Art, jedoch engmaschiger, ist der Sardinal. Er besteht aus 5— 7, etwa 12 m
hohen und 40 m langen Netzstücken, welche w ie eine lange Wand aufgestellt werden. Man benutzt
den Sardinal das ganze Jahr, namentlich bei stürmischem W e tte r , w e il sich da die Sardinen
(Alatsca grossa) in grossen Schaaren nach den Einbuchtungen flüchten; sie stossen dann gegen
das Netz und verwickeln sich in die Maschen. Dieser Fang ist gewöhnlich sehr einträglich.
Ein ferneres Wandnetz ist die Almadraba, die in spiralförmige Windungen ausläuft.
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