ment, eine Urne mit Figur in liegender Stellung innerhalb einer zierlichen Bogennische. Es ist
das Grabmal D° Ramon Torrella oder Torruella, des ersten Bischofs von Mallorca, welcher
Dn Jaime I. bei der Eroberung der Insel begleitete.
Die Hochaltarkapelle oder Capilla real ist natürlicher Weise viel geräumiger; sie hat fünf
Bogen, w elche auf kurzen Pfeilern ruhen, gegen die sich je eine gothische Fiale erhebt, um einer
steinernen Heiligen- oder Engelstatue (also zehn im Ganzen), die auf einem Tragstein steht, als
Baldachin zu dienen. Von diesen
Statuen stellen die ersten, einander
gegenüberstehenden,David
und Isaias, die darauffolgenden
die heilige Jungfrau und den Erzengel
Gabriel in der Verkündigung,
und die sechs ändern in
der Apsis Candelaber tragende
Engel dar. Ringsum ist ein an
arabische Arbeit erinnernder
Karnies, von dem alte Tapeten
herabhängen. Oben befindet
sich eine vergoldete Balustrade,
welche mit G old Verzierungen
versehen ist. Die Apsis hat
einen Schlussstein mit den fünf
Sparren von Aragon, von w e lchem
sechs Rippen abgehen.
Jeder Bogenraum ist mit einem
langen, vermauerten Spitzbogenfenster
und mit zw ei dünnen
Pfeilerchen versehen. Bios drei
Fenster sind oben offen und mit
schön bemalten Scheiben geziert,
die ändern nur von den viereckigen
Fenstern durchbrochen.
Das letzte links trägt eine
grosse Uhr, nach welcher sich
alle Functionen der Domkirche
regeln, so dass alle halbe Stunden,
von der ersten Morgenstunde
bis Mittag, eine Messe geläutet
wird. Das Centralfeld der Hochaltarkapelle
ist von einer grossen,
strahligen Rose mit bemalten
Thurm der Domkirche. Scheiben durchbrochen. Nach
rückwärts öffnet sich noch die
kleine niedrige, von drei kleinen Bogen getragene Transaltar-Kapelle. Hinter dem zopfigen Hochaltar
steht der prachtvolle gothische Transaltar aus dem 13. Jahrhundert, welcher einst die Front des
Hochaltars w ar . und den man an seine ursprüngliche Stelle zurückzubringen beabsichtigt. In der
Mitte ist die Mutter Gottes mit dem Kinde, an beiden Seiten je drei Heiligenfiguren, alle in Nischen
von Giebeln überragt, welch^fialengekrönte Pfeilerchen von einander scheiden, das Ganze reichlich
vergoldet und bemalt. Demselben gegenüber ist vorn ein steinerner Stuhl unter einem gothischen
Giebel, zu dem eine' Grandinade mit eisernem Dockengeländer führt. Dieser Stuhl w a r wahrscheinlich
der des Bischofs, wenn der Chor innerhalb der Capilla real stand. In der Mitte der
Inneres der Domkirche.
Capilla real oder Hochaltarkapelle, w ie w ir sie nennen wollen, ist in einer von Karl III. geschenkten
Urne aus Binisalemer Marmor die Mumie des am 28. Mai 1311 verstorbenen Königs Jaime II. aufbewahrt.
Die Urne kann durch eine schmale Thür geöffnet werden; die Mumie ruht in einem