zu ist auch sehr schön, reicht aber nicht so hoch hinauf und ist im Bogenfelde mit der Statue der
heiligen Jungfrau, von einem Engel überragt, geschmückt. Die Doppelportale auf der Strassenseite
sind einfacher gehalten; die zwei Fenster gegen die Seeseite zu werden durch drei kleine Bogen
abgeschlossen. An den vier Eckthürmen stehen Heiligenstatuen auf dünnen Pfeilerchen, die in einem
aus einer Figur gebildeten Tragsteinknauf endigen, und werden von kleinen gothischen Baldachinen
überragt. An den kleinen Thürmen treten prachtvolle, aus phantastischen Thieren gebildete
Wasserspeier hervor.
Das Innere der Lonja weist drei Schiffe auf, welche von fünf Spitzbogen getragen werden,
zwischen denen sich verkehlte Rippen einfach kreuzen, die w ie die Bogen von den sechs gewundenen
Säulen ausgehen, welche w ie schlanke Palmen die ganze Wölbung tragen. An den
Seiten verlieren sie sich in der Wand. Die Fenster werden auf der inneren Seite von einem Bogen
gebildet, in dessen Raum sich die Rippen der kleinen Fensterwölbung kreuzen, und auf jeder Seite
Durchschnitt der Lonja.
derselben sind Bänke angebracht. Die Schlusssteine, sowie die Seiten carniese werden von kleinen
Figuren gebildet. Gegenwärtig wird die Lonja als Halle für Getreide und Hülsenfrüchte benutzt
und ist in Folge dessen mit Säcken überfüllt; es ist zu bedauern, dass dieser Prachtbau, der eine
der Hauptzierden der Stadt bildet, nicht einem edleren Zwecke gewidmet,wurde.
Das Gärtchen der Lonja, mit einem Springbrunnen in der Mitte und einigen Palmen bepflanzt,
wird durch ein Gitter gegen das schmale Plätzchen vo r der Escuela de la Lonja abgeschlossen;
diese alte Kapelle hat ein gothisches Portal mit der Jahreszahl 1600, eine Renaissancerose und einen
Glockengiebel mit Spitzbogen. Das Innere bildet einen einzigen Raum, von vier Spitzbogen gestützt,
zwischen denen sich durch einfache Schlusssteine die Rippen einfach kreuzen. Die Bogen und die
an sie angelehnten Rippen ruhen auf Blätterkragsteinen, dann kommen hübsche Statuetten in
Gestalt von Kämpfern.
An die Escuela de la Lonja stösst das alte, ebenso wie die Lonja der Junta provincial de
Agricultura, Industria y Comercio gehörige, del Consulado genannte Haus, das einst dem Consulado
de Mar oder dem Handelsstande Palma’s gehörte. Die Junta gilt als Erbin und Stellvertreterin
und wird als eine Dependenz der Lonja betrachtet. Es ist jetzt von der Junta ver-
miethet. Mit Hülfe dieser Miethe und anderer Einnahmen, sow ie seit einiger Zeit auch mit einer
gewährten Subvention der Diputación provincial bestreitet die Junta die Kosten für die Erhaltung
der Lonja und der dazu gehörigen Gebäude. Prachtvoll ist gegen die Seeseite zu eine
Renaissancehalle, von fünf Segmentbogen gebildet, die auf runden Säulen ruhen, zwischen deren
viereckigen Postamenten eine Balustrade mit Dockengeländern entlang läuft. Besonders schön ist
Vorderseite des Hauses des Consulado.
die reiche, hölzerne, cassettirte Decke dieser Halle. Man übersieht von hier aus den ganzen Hafen.
Ein mit einer modernen Uhr versehenes, von eine Glocke überragtes Thürmchen ziert das
ganze Gebäude.
Rundgaiig. Die Privathäuser und ihr architektonischer Schmuck.
Wenn man durch die Oeffnung gegen den Molo zu geht, w o einst die Puerta del Muelle
stand, so gelangt man in die breite, auf der rechten Seite mit Platanen bepflanzte Calle de la
Marina, die einstige Calle de la Reyna. Rechts sieht man den Cuartel de Caballeria de Palacio,