Um diese Transportwagen kenntlich zu machen, tragen alle eine vom Ayuntamiento ausgegebene
kleine Holzplatte mit fortlaufender Nummer, Name und Wappen der Ortschaft, der der Wagen
angehort, und das Jahr seiner Erbauung. Hauptsächlich dienen diese Karren zum Transport auf
den Chausseen und sind zahlreich auf den grossen Carreteras anzutreffen. Die Thiere sind
1 9 » dass f e auch obne Führer, der häufig im Innern des Wagens schläft, in ruhigem
Schritt den W e g verfolgen und etwa vorbeikommenden Wagen auf der richtigen Seite, d h rechts
ausweichen. Es giebt auch noch eine kleine Art Carros, die manchmal von ganz kleinen Eseln
gezogen werden und zum Gyp s-, Fisch- etc. Transport gebraucht werden.
Von Personenfuhrwerken hat man verschiedene
Arten: zunächst die Carretons, im
Bau den Carros sehr ähnlich, nur eleganter,
die Innenseite der Seitengeländer mit einer
A r t Teppichstoff ausgbfüttert, gewöhnlich
mit einer Vela überzogen, die auf Reifen
und Längsstreifen sauber gespannt und rückwärts
zugeknöpft wird. Diese Vela ist
meist so fest, dass man sie sammt dem G e stell
abheben muss. Die Carretons werden
von den Arrendadors und kleinen Landbesitzern
zum Reisen, um in die Kirche zu
fahren, etc. benutzt und nur mit einem Thier,
bespannt. Einige der eleganteren haben
Federn, eine Thür rückwärts und Seitensitze.
[Bei den übrigen steigt man vorn ein; sie
haben lediglich auf beiden Seiten an .einem
Riemen aufgehängte Banksitze. Eine andere
Form von Carretons, aber sehr klein, stets
auf Federn ruhend, die Innenseite mit Wachsleinwand
ausgefüttert und mit einer Vela
w ie die Carretons, ohne w elch e sie zumeist
gebraucht werden, heisst Carretets.
Sie werden von kleinen Pferden, die«
man aus Valencia bezieht, gezogen, und
ihre Zahl ist bedeutend. Es sind vorzüglich
kleine Handelsleute Palma’s, die sich solcher
Carretets zu Ausflügen und Spazierfahrten
bedienen.
W eiter sind erwähnens werth die Galeretas,
welche in Palma die Stelle der Lohnkutschen
vertreten und ziemlich verbreitet sind.
Sie bestehen aus einem langen, mit einem
Bauernwagenzäumung.
H B B H H BM B B B . Stäbchengeländer versehenen Korbe, der aut
und von Vler Rädern getragen wird. Ueber den Wagenkorb ist ein
w ä r t , B rzugn fBBI gespannt und Vorn’ neben dem K u ts cW ’ hat nocb «»« Person Platz; rück- die Sitze im Innern sind auf beiden Seiten der Länge nach
d l b e b e t ; a f B BEB Slnd die beiden Enden der Tonne durch Glasfenster geschlossen,
d emi t t l r h l r ' :hlaSen 7 erden können. Ausserdem besitzen viele auf beiden Seiten Fenster,
Dta Tonne i - f l f l oder rlediglicb mit ]etz^ e n allein geschlossen werden können,
l l schwarzem Leder, bei Lohnkutschen auch manchmal mit weiss an-
M i t v W h ™ M H l Ube™ gen> während sie innen mit Kattun oder ähnlichen Stoffen verkleidet ist.
Mit gleichem Material sind auch die Sitzbänke überzogen. Das Fuhrwerk trägt entweder eine
Deichsel oder eine Gabel, je nachdem es als Ein- oder Zweispänner benutzt wird. In letzterem
Falle pflegen die Galeretas etwas breiter zu sein. Die zu P rivatzwecken verwendeten sind gewöhnlich
mit zwei, die reicheren Herren gehörigen mit vier Maulthieren, die Lohn-Galeretas mit Pferden bespannt.
Die Lohn-Galeretas, welche die Bewohner Palma’s für Fahrten nach Nachbarorten benutzen,
haben vom Publicum spottweise den Namen Carrils (Eisenbahnen) erhalten, w e il sie häufig sehr
langsam fahren. Der Fahrpreis ist ein billiger. Für eine Fahrt in der Stadt zum Bahnhof oder Molo
bezahlt man bei Tag 3 Reales und 5 in der Nacht, und zwar 1 Real mehr für jede Person über
zwei; für einen Tag verlangt man 10 Pesetas. Die Galeretas, deren Zahl täglich zunimmt, fangen
an, sich auf der ganzen Insel sehr einzubürgern. Da sie gewöhnlich leicht sind, so ist es möglich,
viele Leute zugleich bergauf zu transportiren. Wegen des Luftzuges, der beim Fahren, wenn man
vorn und hinten öffnet, entsteht, sind sie die geeigneten Fuhrwerke für den Süden.' Nichts ist angenehmer,
-alj':im Sommer in. den warmen Tagesstunden unter fröhlicher Gesellschaft, auf den
Carretet.
Bänken der Galereta ausgestreckt, in schnellem Trab dahinzufliegen und von der Luftströmung angenehm
erfrischt zu werden. Von der Gegend geniesst man freilich sehr wenig; die freieste Aussicht
hat man noch auf dem Sitz neben dem Kutscher, und mancher Herr, der allein fährt, macht
von diesem Sitze Gebrauch.
Den Galeretas im Bau sehr ähnlich sind die Galeras, schwere Fuhrwerke, w elche von den
reicheren Gutsbesitzern zu allerlei Transport von Palma nach ihren Besitzungen verwendet werden.
Sie sind stets aschgrau angestrichen, mit einer Decke von weisser Leinwand überzogen und haben
gewöhnlich keine Federn.
Eine zweite A r t der Personenfuhrwerke sind die Omnibusse, w elch e blos von reicheren
Gutsbesitzern benutzt werden, um darin auf ihre Güter und auch in der Stadt umherzufahren. Sie
bestehen aus einem viereckigen Korbe mit flachem Dach, das mit glänzendem Lack überzogen ist.
Die übrige Einrichtung ist wie bei den Galeretas, jedoch sind sie bedeutend schwerer. Man hat
Omnibusse für 4 und andere für 8 Personen; die kleineren werden mit 2 Maulthieren bespannt, die
grösseren und zur Zurücklegung grösserer Wegstrecken bestimmten mit 4. Das Geschirr ist aus
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