Salz legt, w o . sie sich dann das ganze Jahr erhalten. ■ Man.bewahrt sie aber auch in grösser Menge
in conserwrtem Zustande auf. Unter den zu den Gemüsesorten gehörigen Producten ist eines der
wichtigsten der spanische Pfeifer (Pebres). Man kennt davon zw ei Arten, die Dulces und die
Picantes. Erstere sind gewöhnlich grösser und dicker; sie werden namentlich als Gewürz, sei es
grun oder schon roth, für Sopas oder als Gebackenes genossen und zur Bereitung verschiedener
Gerichte^ verwendet. Die. Picantes, gewöhnlich länglich und dünn, bisweilen: auch ganz klein
und rundlich, werden als G ew ürz bei verschiedenen Gerichten benutzt. Namentlich werden sie.
aber zur Bereitung des spanischen Pfeifers, Pebre vermey, verwendet und zu diesem Behufe, wenn
sie gut reif sind, getrocknet, indem man sie auch in Kränzen aufhängt; häufig sieht man sie in
ganzen Reihen von korallenrother Farbe an den Häuserwänden. Sind sie gehörig getrocknet so
werden sie mittelst Drehmühlen (Molins de Sanch) zerstossen und zur Würze von allerhand Selch-
fleisch verwendet.
Der Verbrauch an spanischem Pfeffer ist so bedeutend, dass, w iew oh l die Insel davon viel
producirt, er doch nicht ausreicht, indem die durchschnittliche Einfuhr mit 29700 kg die Ausfuhr
mit 22798 k g überschreitet.
Die Kürbisse erreichen auf Mallorca eine bedeutende Grösse, namentlich in Muro und La
Puebla; man hat verschiedene Sorten, meistens sind sie rund und stark gekerbt, im Innern von
einer schönen, gelben Färbung. Sie werden vielfach zu Schweinefutter, jedoch auch zur Bereitung
von Confitüren verwendet; die Flaschenkürbisse, die bei einigen Häusern gezogen werden,
dienen als Wasserflaschen und werden viel von Arbeitern benutzt, die darin eingesalzene Oliven mit
sich fuhren. Die Melonen (Melons) und Wassermelonen (Sindrias) baut man auf Mallorca zwar
an, doch sind sie meistens nicht von guter Sorte. Der grösste Theil der auf der Insel verbrauchten
Melonen kommt von der Küste von Valencia, die Wassermelonen vielfach auch aus Ibiza,, wo. sie
sehr gross werden und von vortrefflichem Geschmack sind.
Von Knollenfrüchten hat man Erdäpfel, Pataten und Topinanbours.
Die Erdäpfel (Patatas) haben sich erst während der letzten fünfzig Jahre auf Mallbrfj| v er breitet.
V o r dieser Zeit wurden sie dort kaum kultivirt, und fast alle auf Mallorca verbrauchten
Erdäpfel kamen aus Menorca. Jetzt baut man sie aber fast überall an, w o hierfür geeignete Gründe
vorhanden sind, und ihr Gebrauch w ird immer allgemeiner. Früher waren die Erdäpfel Mallorca’s
von untergeordneter Qualität, doch haben sie an Güte im Laufe der Zeit entschieden gewonnen,
so dass jetzt Mallorca einen Vergleich mit Menorca nicht mehr zu scheuen braucht. Als die besten
Erdapfel der Insel gelten diejenigen des Distrikts von Palma, namentlich die des Plä de s’ Indioteria
in der Nähe von Pont d’ Inca. Die in einem Normaljahre auf Mallorca producirte Erdäpfelmenge
lässt sich auf 1 000 000 k g schätzen.
Nichtsdestoweniger genügt diese Ernte nicht für den Bedarf, weshalb man jährlich noch im
Mittel 720000 k g Erdäpfel, namentlich aus Cette, einführt.
Die Kultur der Pataten (Moniatos oder Buniatos) ist auf Mallorca noch neuer, als die der
Erdäpfel, da man erst kurz nach 1840 damit begann. Sie w ar auf Menorca bereits ein. wichtiger
Kulturzweig geworden, von hier aus verpflanzte sie sich auf die Schwesterinsel und bildet jetzt
auch hier einen wichtigen Zw e ig der agricolen Production. Die Menge Pataten, die man in Normaljahren
auf der Insel einerntet, dürfte jetzt den dritten oder vierten Theil von dem, was sie an Erd-
äpfeln producirt, betragen.
Die Moniatos liefern eine treffliche Nahrung, die wegen ihres geringen Preises namentlich
von den ärmeren Klassen gesucht wird,- aber auch bei den Wohlhabenden beliebt ist. Man bedient
sich ihrer als guten Ersatz für die Erdäpfel, bei dem durch die Kartoffelkrankheit verursachten
Mangel derselben. Sie werden zumeist gesotten oder unter der Asche gebraten genossen, vielfach
aber auch dünn zerschnitten gebacken, auch werden sie zu Confitüren verwendet.
Die Topinanbours oder Patatas de Cana werden in geringer Menge kultivirt.
An Zwiebelgewächsen werden, w ie w ir sagten, Zwiebeln, Knoblauch und Lauch, letzterer
in geringerer Menge, gebaut. V on Zwiebeln werden häufig aus dem spanischen Festlande die
sogenannten Sebas forasteras eingeführt. Man führt deren aber auch vielfach aus.
Die Zwiebeln werden in allerhand Gerichten genossen, die jüngeren Seitentriebe, Grills
genannt, auch roh und mit Salz. Der Knoblauch hat eine ziemliche Wichtigkeit, und der aus Petra
ist wegen seiner Grösse und Güte bemerkenswerth; es werden jährlich 46264 kg dieses Artikels
ausgeführt.
Der Safran (Safrä) gehört zu denjenigen Pflanzen, die für das Klima und den Boden von
Mallorca am geeignetsten zu sein scheinen. Er w ird in mehreren Distrikten der Insel kultivirt;
vorzüglich ist die Ebene dazu geeignet. Dennoch wird er nur in geringer Menge angebaut, am
meisten noch in Porreras, w o auch das beste Product gezogen w ird , dann in den Distrikten von
Inca und Lloseta. Der Safran von Mallorca gilt als einer der besten Spaniens, ja der W e lt. Die
Pflanze blüht im Mai, und man sammelt die Blüthen, sobald sie sich öffnen. Man trocknet die
Stigmata und begiesst sie, wenn man sie als Gewürze zu Speisen verwenden will, mit siedendem
Oel; darauf trocknet man sie wieder und bewahrt sie in einem wohlverstopften Topfe oder einer
Flasche auf, um sie vor der Einwirkung der Luft zu schützen. Der Safran, den man zur Färberei und
zur Ausfuhr benutzt, wird dagegen nicht mit siedendem Oel übergossen. Der grösste Theil des
Safrans, den Mallorca producirt, wird auf der Insel selbst zur Bereitung von Speisen und Saucen
verbraucht, namentlich als Gewürze der Suppen, vor allem der Reissuppe. Fast alle Landbewohner
bedienen sich desselben, und auch in der Stadt giebt es viele Leute, die ihn verwenden. Man
benutzt den Safran auch als Farbstoff; er wird jedoch auf Mallorca selten als solcher verwendet,
dagegen führt man bedeutende Mengen nach Amerika aus.
Der Kapernstrauch (Taperera) wächst w ild in fast allen Gegenden der Insel, namentlich in
der Ebene. Man sieht diese schöne, tiefgrüne Pflanze mit den herrlichsten Blüthen längs der
Strassen, auch auf den Festungsmauern der Stadt Palma und in unglaublicher Menge auf den Mauern
der Stadt Alcudia, die man mit Recht Kapernstadt nennen könnte. Auch auf den Feldern ist er
häufig anzutreffen, am zahlreichsten in dem Distrikt von Xlubi, w o er am vorzüglichsten ist, und in
Campos. Nach ihrer Grösse unterscheidet man vier Sorten von Kapern (Taparas). Man verbraucht
auf Mallorca viele davon, indem man sie unter den Salat mengt oder sie zur Bereitung gewisser
Speisen, namentlich der Rindszunge, benutzt oder endlich sie in Essig einlegt (Envinagrat). Um sie
zu conserviren, setzt man sie in thönernen Töpfen und gläsernen Flaschen mit sehr starkem Essig
auf. Eine ziemlich bedeutende Menge solcher Kapern w ird ausgeführt.
Eine Pflanze, welche auf Mallorca von ziemlich bedeutender Wichtigkeit ist, ist die Cactusfeige
(Figuera de Moro). Sie ist namentlich in der Ebene fast unzertrennlich von jedem freistehenden
Bauernhaus,: vor welchem sie Gruppen von üppiger Fülle bildet. Häufig werden auch, um
das Eindringen von Thieren zu verhindern, Gehöfte oder Strassen damit umgeben, und sie leisten
dann den Dienst einer fruchttragenden Hecke. Wenn w ir dies und den Umstand berücksichtigen,
dass die Cäctusfeigenpflanzungen in neuester Zeit sehr zugenommen haben und stets zunehmen, so
kann man annehmen, dass diese Pflanze über 500 Hektar, vielleicht gar 600 einnimmt. Das Partido
de Manacor enthält allein über die Hälfte der mit Cäctusfeigen bepflanzten Gründe, nach ihm
kommt Palma, am geringsten ist das von Inca damit versehen, das im Ganzen ihrer weniger aufzuweisen
hat, als mancher einzelne Distrikt des Partido de Manacor.
Die Cactusfeige, die sich sehr leicht mittelst des Blattes vermehren lässt, wächst gut auf
allen Plätzen, selbst in den dürrsten, namentlich aber in den etwas steinigen Gründen, die eine
warme Temperatur haben. Die Natur genügt im Allgemeinen zur Entwicklung dieser dankbaren
Pflanze; sie verlangt nur viel Sonnenschein, den ihr die Ebene in vollem Maafse bietet; im Gebirge
sind gegen Süden oder Westen gelegene Lehnen vorzuziehen. Die Cactusfeige hat das Gute, dass
man auch sonst zu kaum einem anderen Zwecke benutzbare W inke l oder erdige Stückchen an
steilen Lehnen oder Abstürzen zu ihrer Anpflanzung verwenden kann. Es giebt auf der Insel,
namentlich in der Ebene, in vielen Besitzungen grosse regelmäfsige Cactusfeigenpflanzungen
(Figuerals de moro); sie sind gewöhnlich von einer trockenen Mauer (Paret) umgeben.
Von Cäctusfeigen (Figas de moro), zum Unterschiede von eigentlichen Feigen (Figas de
Cristiä) so benannt, kennt man auf Mallorca zwei Arten, die gewöhnliche und eine mit langen
weissliehen Stacheln. Die Früchte der gewöhnlichen unterscheiden sich wieder durch die Färbung,
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