¡il frèischwimmendem Zustand: Gr. Plöner See ( Z a c h a r i a s , 1893), Lake E rie ( J e n n i n g s , 1899), Wolga-Fluß (Zy-
kow, 1902), Newa-Fluß, Newa-Bucht und östlicher Teil des Finnischen Meerbusens (Skor ikoiW, 1909;. Ry l o w , 1923;
Sö l i ' o l owa , 1927); F. plkalilis wurde außerdem als Plaukton-EpihiOht VBruehmliCh auf Ödpepode» angegeben: See
d'Annecy (Le R o u x , 1907), Kossogol-See ( Da d a y , 1908). Besondere häufig wird aber die M.plüaliUs für kleine Becken
in allen Jahreszeiten erwähnt. Dieses Infusor zeigt gar keine Spezifität in der Wahl des Wirtes und befestigt sich an
den mannigfaltigsten pflanzlichen und tierischen Organismen, sowie an leblosen Gegenständen (viele alte Verfasser und
von den späteren Z s c h o k k e , 1890; H em p e l , 1898; R o u x , 1901; Da d a y , 1908; A n d r é , 1912; Me rm o d , 1914;
T h i e b a u d , 1907; S c h l e n k e r , 1908; H ä b e r l i , 1918; Mo n a r d , 1919; K e i s e r , 1921, n. viele a n d e r e ; ^ *
Epistylisnympharum Engelmann (Abb. 109).
K ö rp e r länge 8 0 ^ 1 0 0 fr, B re ite im M itte lte il 35—40 fr. K ö rp e r gestreckt, im m ittle
re n T e il ein wenig v e rb re ite rt, na ch v o rn unbedeutend, n a ch h in te n s tä rk e r verschm ä le
rt. P e ristom schmal. P e ristom ra n d verd ick t. Wimperscheibe ziemlich konvex. Schlund
lan g , re ic h t b einahe bis zu r H ä lfte d e r K ö rp e rlän g e . Makronukleus bandförmig;, gek
rüm m t. Stiel seh r b re it, an ihm sind seltene, unreg e lm äß ig e Querfa lten sich tb a r, am h äu figsten
a n der Ba sis d e r Verzweigungen. E s sitzen häufig je zwei In d iv id u e n a n einem
Stiel. N ich t zahlreiche Kolonien; w ir h aben n ich t meh r als 12 Zooide beobachtet, häufiger
kommen deren 4— 8 vor. Be i d e r K o n tra k tio n h än g en die K öpfchen zur Seite u n d nach
u n ten herab.
E. nympharum k am sehr selten an den E x trem itä te n u n d Maxillopoden d e r Ufer-
g am m a rid en vor. Sie wurde bei T em p e ra tu ren von 9—14° gefunden.
Nach den Literaturangaben findet sich diese ziemlich stark verbreitete Art vornehmlich in kleinen Becken, in Teichen,
in der Uferzone der Seen, auf verschiedenen Crustaceen und Insekten (sowohl auf planktischen,.wie auch auf bento-
nischen) und auf Wasserpflanzen; sie weist somit keine Spezifität in der Auswahl der Träger auf (li a g e 1 ni a n n, 1862;
Ro u x , 1901; T h i e b a u d , 1906; Z s c h o k k e , 1911; Mö U ä r d , 1914; K e i s e r , 1921).
Epistylis rotans Svec (Abb. 110).
Ebenso wie Zoothamnium limneticum g eh ö rt Epistylis rotans zu den re in p lan k ti-
schen, f re i schwimmenden P e ritric h e n . Sie w urde zum e rstenm a l von S v e c (1897) aus
dem U n te rp o tz e rn itz e r Teich in Böhmen beschrieben; d e r V e rfa sse r n im m t an, daß das
H au p tm e rkm a l dieser A r t in d e r e ig en a rtig en Ro ta tio n d e r ganzen Kolonie um ih re Achse
b esteht. F e rn e r w ird au f das Vorkommen von E. rotans ira. P la n k to n d e r holsteinischen
Seen hingewiesen: Gr. P lö n e r See, Schöh-See, Schlüen-See, Kl. Hklei-See . ( V o i g t , 1903,
Z a c h a r i a s , 1903; R u t t n e r , 1909), in den Teichen der Hmgegend von Alt-Pe te rho£ (R y -
low, 1924), im P lan k to n des Ilmen-Sees (R y l ow, 1925) u n d in dem Donjez-Fluß ( F a d e -
j e w, 1926).
In allen e rw äh n ten Becken w urde die E. rotans ausschließlich wäh ren d d e r Sommer-
monate Mai—September, m it dem Maximum d e r E ntw ick lu n g im J u n i—J u l i gefunden.
W. R y l o w c h a ra k te ris ie rt E. rotans a u f Grund von eingehenden Beobachtungen der Öko*
logie dieses In fu so rs im Krista te lla -T e ich (Pe terhof), einem k ü n stlichen Becken, welches
den C h a ra k te r eines „Seen-Teiches“ h a t, als sehr ausgesprochen stenothe rme Warm-
wasser form.
D e r allgemeine C h a rak te r d e r Ba ika lseebezirke u n d die Bedingungen, u n te r welchen
die E. rotans in ihn en vorkommt, stimmen m it den Angaben des S ch rifttum s vo llstä
n d ig überein: das In fu so r kommt v ornehmlich im P lan k to n d e r seichten, g u t d u rch w
ä rm ten Be zirke vo r, z. B. in ein e r ganzen Re ihe von B uchten a n der westlichen K ü s te
des Baikalsees: d e r B u c h t d e r M a la ja Kossa, Senogda, Onogotschanskaja, S lju d jan sk a ja ,
B ogutschanskaja, in den kleinen B uchten d e r Ba rgusin-Bai, d . h . in den Teilen des B a ikalsees,
welche sich nach ih re n Bedingungen u n d nach d e r F a u n a den gewöhnlichen k le inen
Seen u n d soga r den Seen-Teichen n äh e rn . E in e eingehendere Be schreibung dieser
Bezirke u n d d e r Lebensbedingungen w ird im allgemeinen Teil gegeben; an dieser Stelle
weisen w ir d a ra u f b in , d aß die T em p e ra tu rg ren z en , bei welchen die E. rotans in diesen
Bu ch ten vo rk am , von 12,40—17,40° b e trag en ; die Beobachtungen wurden im J u n i—J u li
1928 gemacht.
Außerdem w urde E. rotans in g ro ß e r Zahl im P la n k to n d e r Teile des Baikalsees
angetroffen, welche einen deutlich ausgesprochenen C h a ra k te r von Teichen a u f weisen,
in den sogenannten „Ssor“ , nämlich im A n garschen Ssor u n d im Posolschen Ssor, wo (am
26. VI. 1928 u n d 2. V II. 1927) es sowohl in den Teichen von deutlich ausgesprochener
p e lagischer N a tu r, wie auch in denen m it d ich te r Wasserflora, bei ein e r Oberflächentemp
e r a tu r von 20,6— 22,5° vorkam.
In d e r Regel kommt E. rotans im P la n k to n des P elagialgebietes des offenen B a ik a lsees,
m it d e r nied rig en T em p e ra tu r u n d dem häufigen Wellengang, n ic h t vor. Zusammen
m it Vorticella monilata, Zoothamnium limneticum, Stentor roeselii u n d an d e ren n ich t
b aikalischen Elementen, die eigentlich dem P la n k to n d e r W a rm wasser teile des Baikalsees
angehören, k a n n E. rotans sporadisch auch im P lan k to n des P elagialgebietes des Sees
erscheinen. Da diese F ä lle m it dem E rsch e in en der oben g en an n ten F o rm en vollkommen
zusammenfallen und d urch dieselben U rsa ch en bedingt werden, so verweisen w ir
a u f S. 156, wo diese E rs ch e in u n g fü r Vorticella monilata eingehend beschrieben wurde;
alles a n dieser Stelle Gesagte trifft fü r E. rotans zu; E. rotans en twickelt sich u n te r diesen
Bedingungen n ich t so ü p p ig wie in den seichten Teilen des Baika lsees m it warmem
Wasser.
Die ökologische Am p litu d e d e r E. rotans schw an k t also im Ba ika lsee von den „Ssor“
bis zum P e lag ia lg eb ie t des offenen Sees, während d e r Perio d en d e r E rw ä rm u n g d e r obere
n Wasser schichten in denselben. Z u r U lstra tio n der physikalisch-chemischen B edingungen
dieser zwei Grenzwerte in der Ökologie von E. rotans wollen w ir die Angaben
au s dem Tagebuch d e r E x p ed itio n in bezug a u f den A n g arschen Ssor u n d die S ta tio n
5957, gegenüber d e r L andzunge M a la ja Kossa, IV2 km vom Ufer, an fü h ren .
Tabelle XXIV.
inm
Erpoitsatynlsis T ° PH 02mg/t COz m g /i
SAtn 5g8a2r9 's.c her Tiefe
cCaOrbznbfbyCaO
mg/L
MgO
mg/L
S /0 2
mg/L
| |
27.rn.28. 0 sehr riet 19.20 70 1170 0.96 227 16.2 1.0 503 3.08
S t.5957. Offener ßaiha/ 0 vie/, 72.20 76 11.73 0.56 50.1 2/.0 0.0 2.27 2.75
gegenüber d.Hap 25 wenig ■5.37 7.0 1187 2.07 08.3 Mi — 1.72 Mafa/a Kossa 3/M 50 0.60 7.0 1577 2.23 07.6 E9| — 1.92 —
iOO 0.60 7.3 11.52 2.76 06.3 23.6 0.2 2.00 m
Obschon w ir üb e r g a r keine Angaben in bezug a u f die jahresze itliche V e rte ilu n g der
E. rotans im Ba ika lsee verfü g en , v e ran la ssen uns das beständige F eh len dieses In fu so rs
im P e lag ia lte il des Baikalsees bei n ied rig e r W a s se rtem p e ra tu r und, um gekehrt, ih r E r scheinen
in dieser Gegend des Sees bei E rw ä rm u n g d e r oberen Schichten, die V e rb re itu
n g von E. rotans wäh ren d d e r Sommermonate in den seichten, d u rchw ä rm te n Teilen des
Sees, sowie die Angaben des S ch rifttum s (R y l ow) zu d e r Annahme, daß die horizontale
V e rte ilu n g dieser F o rm im Ba ika lsee vornehmlich d u rch den T em p e ra tu rfa k to r bedingt
wird, u n d daß E. rotans in die Gruppe d e r euplan k tisch en stenothe rmen W a rm w a sse rformen
g e ste llt werden kann.