Zoologica Heft LXXXIII.
Duschhat
KKur/a
K.S /Ojundoh/oatrM.
K.Tonkì
H.Kofe/nihoh
B.Mujinay
K. tic Kos sa J
ÌBJrìnda
K.EIochmj
VSaworotnù
\B.Sosnowhi
( nach HJohansen.) Uschhanjiyns-
'Tschiwyrhui
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H.Cholodjanka
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K.Chobcu1
S—^/K.Ts
'K.Krestowyi
■.Listwenitschnoe
Gorjatschmskoe
H.Anginshi
iK.Ssuchoj
fesfschanaja Buchit
ListwenUst
H ultuk
A yssowaja
Murinskaja
N. Gajewskaja: Infusorien des Baikalsees.
Einleitung.
Wenn w ir u n s dem g egenwä rtigen Z ustand d e r protistologischen Wissenschaft zuwenden,
f ra p p ie r t u n s das au ß e ro rd en tlich e M iß v e rh ä ltn is in der E n tw ic k lu n g ih r e r e in zelnen
Teile. Es g ib t in d e r Pro tisto lo g ie Gebiete, die b e re its glänzend au sg e a rb e ite t sind,
Und solche, an denen geg enw ä rtig energisch g e a rb e ite t wird. H ie rh e r gehören die Morphologie,
die Sy stem a tik , die Histologie, die Embryologie u n d P a ra sito lo g ie d e r P ro tis ten ,
d eren Geschichte b e re its J a h rz e h n te zählt. Ziemlich energisch w ird auch, viele andere
Gruppen der Wirbellosen überholend, im L au fe d e r le tz ten zwei bis d re i Ja h rz e h n te die
Physiologie d e r P ro tis te n b e a rb e ite t; zugleich werden a u f das genaueste auch die Lebensb
edingungen vieler P ro tis te n in den k ü n stlich en Bedingungen von L ab o ra to rium k u ltu ren
e rforscht, obgleich aus der Analogie m it an d e ren O rg anismengruppen anzunehmen ist,
d aß das V e rh a lte n d S lP ro tis te n zu den ä u ß e ren F a k to re n des Milieus in den Bedingungen
eines k ü n stlich geschaffenen L ebensraumes sieh wesentlich von ih rem V e rh a lten in den Bed
ingungen eines n a tü rlich en Wasserbeckens unterscheiden kann.
Trotzdem bleibt das w ichtigste Gebiet d e r P rotistologie , die Ökologie d e r P ro tis te n
u n te r n a tü rlic h e n Lebensbedingungen, bis a u f den heu tig en T ag seh r schwach beleuchtet;
ja m an k a n n annehmen, d aß sie; als b e sondere rAbschnitt d e r P rotistologie allerdings, bis
h eu te noch vollkommen fehlt. D e r Z u stan d u n se re r K enntnisse a u f dem Gebiete d e r Ökologie
d e r P ro tis te n zeigt sich seh r bezeichnend in dem re la tiv e n Hmfang d e r einzelnen Teile
eines so m u ste rh a ften u n d erschöpfenden L ehrbuchs wie F. I) o l' 1 e i u R e i c h e n o w s
„L ehrbuch d e r Protozoenkunde“ . In d e r letzten (5.) Auflage dieses H andbuchs (1927-29)
fa llen aus d e r Gesamtzahl von ü b e r 1200 Seiten d e r Ökologie d e r P ro tis te n — Meer-, Sü ß wasser,
Boden- u n d P a rä s ite n p ro tis te n —^ insge samt 51 Seifen zu, von denen k aum 4 bis
5 Seifen a u f die Ökologie d e r Süßwasser- u n d Meeresinfusorien entfallen.
E in solcher Z ustand u n se re r Kenn tn isse a u f dem Gebiete d e r Ökologie d e r In fu so rien
e rsche int d u rch au s n ic h t u n e rw a rte t, wenn b e rü ck sich tig t wird, d aß diejenige Wissen-
Schaft, d e r es eigentlich in e rste r Reihe zukommt, ih re Methoden zum S tu d ium des P ro ti-
stenlebens in den n a tü rlic h en Wasserbecken anzuwenden, die Hydrobiologie, die In fu so r
ie n ste ts als S tie fk in d e r b e tra ch te t; in d e r rie sig en limnologischen L ite r a tu r werden z. B.
k aum 10 Arbeiten, zu verzeichnen sein, die d e r Biologie u n d d e r Rolle d e r In fu so rien in
den n a tü rlic h e n Wasserbecken gewidmet wären. Selbst die d u rch au s erforsch ten W a sse rbecken
S kandinaviens, Deutschlands u n d d e r Schweiz ersche inen in dieser H in sic h t ebenso
u ngenügend stu d ie rt, wie die Wasserbecken irgendeines wenig erforsch ten Landes.
Dabei bezeugen schon die wenigen a u f diesem Gebiet e rb ra ch ten Angaben, d aß die
q u a lita tiv e wie auch die q u a n tita tiv e Rolle d e r In fu so rien im Leben d e r Wasserbecken von
g ro ß e r Bedeutung sein k a n n u n d daß diese Gruppe zu gewissen Zeiten z. B. die ganze P h y siognomie
dec P lan k to n s bestimmen k a n n ( S a s s u c h i n 1927, R y l o w 1927, S o k o l o w a
Zoologica. Heft 83. |