Trichophrya-Fo rm en beobachtete, denen das F ü ß ch en fehlte u n d welche dieses Merkmal
sodann als ständige s Me rkmal beibehielten.
P é r e z (1903), d e r Lernaeophrya capitata zu e rst beschrieben h a t, weist a u f den in te
rm ed iä ren C h a ra k te r dieser F o rm zwischen Trichophrya epistylidis CI. et L a c h , und
Dendrosoma radians E h r e n b . h in : „c’est u n Trichophrya de g ran d e ta ille e t ram e au x ,
ou un Dendrosoma ré d u it à ses stolons basila ire s. Les jeunes en p a rtic u lie r rap p e llen t
beaucoup les Trichophrya
Beide F o rm e n Tokophrya epistylidis u n d Lernaeophrya capitata — h aben eine
sehr ähnliche regelmäßig ge lap p te K ö rp e rg e sta lt. Lernaeophrya, als g rö ß e re F o rm , e rre
ic h t nach P é r e z 400—500 [¿, nach H i c k s o n und W o d s w o r t h is t diese A r t n u r bis
200 [a lang. Die Ausmaße von Trichophrya schwanken zwischen 50—240
Die Zahl, Größe u n d F o rm der H ände können bei beiden A rte n je nach Umständen,
besonders in A b h än g ig k e it vom A lte r, s ta rk v a riie re n , bei den ausgebildeten Lernaeophrya
jedoch sind sie im allgemeinen schmäler, d eu tlich e r von dem B a sa lte il abgesetzt als bei
Trichophrya, jene n ä h e r t sich in dieser H in sic h t gewissermaßen Dendrosoma. Die H ände
sind bei beiden A rten n ic h t verzweigt.
Als Grundmerkmal, das Lernaeophrya von Trichophrya u nterscheidet, muß v e rm u tlich
die au ß e ro rd en tlich e Länge d e r T entak e ln angesehen werden, die bei jen e r bis 400
u n d noch län g e r sein können. D e r K e rn a p p a ra t is t bei beiden Fo rm en seh r ähnlich. Dies
bezieht sich auch a u f die Schwärmer: sie hab en bei ih n en eine bikonvexe F orm, m it einer
E in sch n ü ru n g in äq u a to ria le r Rich tu n g , wo g e rad e die 3— 4 W im p e rre ih en an g eordnet
sind; die Z ahl d e r p u lsierenden Vakuolen b e trä g t bei den Schw ä rm e rn 3— 4.
Bei Lernaeophrya capitata w ird im Gegensatz zu Dendrosoma bei seh r ju n g en E xemp
la ren , die zuweilen noch keine H än d e aufweisen, eine seh r frü h z e itig e B ild u n g von in n
e ren Knospen beobachtet.
Aus dem D argelegten is t erstens e rsichtlich, daß Trichophrya epistylidis u n d Lernaeophrya
capitata, die auch im erwachsenen S tad ium eigentlich n u r d u rch die Ausmaß
e ih re s K ö rp e rs u n d die Länge d e r Saug n äp fch en zu u n terscheiden sind, in den frü h e re
n E n tw ick lu n g sstu fen p ra k tisc h als zwei s e p a ra te Gattu n g en u n d A rte n n ic h t u n te r schieden
werden können. Besser ste h t es in dieser H in sic h t m it Dendrosoma radians;
diese A r t weist la u t den Angaben H i c k s o n s im ju n g en A lte r eine ch a rak te ristisch e
F o rm au f, dan k welcher sie von den jungen u n d erwachsenen Trichophrya u n d Lernaeophrya
u n terschieden werden kan n .
F e rn e r, zweitens, daß die Verschiedenheiten zwischen den erwachsenen Formen, die
d u rch au s n ich t von g rö ß te r W ich tig k e it sind, u n d die v e rm u tlich v ollständige Id e n titä t
der S tru k tu r d e r in n e ren Knospen und S chw ä rm e r bei Lernaeophrya u n d Tokophrya die
Notwendigkeit in F ra g e stellen, Lernaeophrya a ls selbständige, von Tokophrya abgesonde
rte G a ttu n g hinzustellen, u n d daß es vie lle ich t ric h tig e r wäre, Lernaeophrya n u r als
bestimmte A r t Trichophrya zu betra ch ten .
Von den oben e rw äh n ten 3 Fo rm en is t Lernaeophrya capitata im B a ika lsee die v e rbre
ite tste . Dies S u k to r w ird a u f verschiedenen Teilen der Gliedmaßen von Gammariden
angetroffen; es schmiegt sich d e r Oberfläche d e r Kiemen, d e r Fußgelenke an , es um h ü llt
die Stacheln d e r F üße. Die Ausmaße d e r b aikalischen Lernaeophrya v a riie re n in beträ
ch tlic h em Maße. Die g rö ß ten E x em p la re erre ich en bis 300 [/-. Genaue Messungen sind
jedoch m it gewissen Schwierigkeiten verbu n d en , da der K ö rp e r des S u k to rs wie auch
seine H än d e in verschiedenen F lä ch en gelegen sind. Somit sind die Ba ika lformen kleiner
als die von P é r e z beschriebenen F o rm e n dés Brackwa sse rs, jedoch g rö ß e r als die von
H i c k s o n beschriebenen Süß wasserformen. Zugleich werden E x em p la re angetroffen, die
n ich t ü b e r 60— 70 p. groß sind.
Die Ausmaße u n d die K ö rp e rfo rm d e r b aikalischen Lernaeophrya, wie dies übrigens
auch bei solchen a n d e re r Orte d e r F a ll is t, v a riie re n sehr in Abh än g ig k e it von v erschiedenen
Umständen, v o r allem von dem A n h e ftu n g so rt am K ö rp e r des W ir ts u n d n a tü rlic h
von dem A lte r des In d iv id u um s ; dieses S u k to r ersch e in t als ä u ß e rs t polymorph. Bei den
a u f d e r Oberfläche d e r Kiemenlamelle an g eordneten Lernaeophrya-E x em p la ren is t der
basale K ö rp e rte il häufig ab g ep la tte t, plasmodisch. Die Hände, von verschiedener Länge,
gehen nicht* von d e r ganzen Körperobe rfläche aus, sonde rn meist u n te r verschiedenen
Winkeln von den B ä n d e rn des K örpersjtggweilen ziehen sie sich län g s d e r Kiemenoberfläche
h in , manchmal ste igen sie schroff jimbiegend empor (Abb. 150).
Be i den In d iv id u e n d® an d e r Ste lle der A n h e ftu n g der Kieme a n die Gliedmaße
sitzen, können sich die H ände a u f d e r S e ite dès Kö rp e rs, die nach dem Winkel d e r Kieme
g e ric h te t ist, n ich t entwickeln, dagegen entwickeln u n d strecken sich die H ân d é sehr
s ta rk u n d werden lan g , wobei zuweilen auch d e r K ö rp e r selbst sich in ein e r Rich tu n g
au s stre ck t; d ad u rch k önnen solche Lermwophrya- Individuen ein sehr originelles Aussehen
annehmen (Abb. 151 ).
A u f d e r von P é r e z gegebenen Abb. A sin d zwei Lernaeophrya-E x em p la re d a rg e ste
llt, d ie e in an d e r gegenüber p a ra lle l län g s des Stengels von Oordylophora laeustris stehen,
bei denen die z ahlreichen Arme m it den T en tak e ln n u r am äu ß e ren K ö rp e rra n d entwickelt
sind; die K ö rp e rs e iten jedoch, die zu r Mitte des Stengels u n d zu e in an d e r g ek eh rt
sind, h aben bei diesen In d iv id u e n n u r g e rin g e F o rtsa tz é , denen die T en tak e l fehlen.
Am Kiem en rän d e u n d a u f d e r Oberfläche d e r Glieder d e r E x trem itä te n werden meist
Lernaeophrya m it einem flach e rhabenen k issen a rtig en K ö rp e r ängetroffen, dessen obere
F lä ch e eine sehr g roße Anzahl, bis 25, k u rz e r H än d e trä g t, die an e in an d e r g e d rä n g t und
nach verschiedenen R ich tu n g en ausgehend erscheinen.
Ä u ß e rst in té re ssan t sind die Lerreueopferj/a-Exemplare, die Ä i f den Stächeln dfef E x trem
itä te n von Gammariden an g eordnet ' sind. Das S u k to r umgibt den S tachel von allen
Seiten u n d ersch e in t somit wie vollkommen von ihm durch d ru n g en . Die „Sohle“ wird bei
d e ra rtig e n In d iv id u e n eingebüßt u n d die Hände: entwickeln sich am K ö rp e r nach allen
S eiten (Abb. 152).
Im ju n g en A lte r h aben die a u f den Stacheln angeordneten und häufig von denselben
d u rch b o h rten Lernaeophrya o ft die F o rm eines Kegels, der m it seinem v e rschm ä le rten
Teil zu r Ba sis des Stachels g e rich te t ist; die H än d e jedoch entwickeln sieh bei d e ra
rtig e n E x em p la ren zu e rst n u r a u f dem entgegengesetzten, v e rb re ite rte n K ö rperende
(Abb. 153). Wen n ein solches junges In d iv id u um den S tachel n ich t um h ü llt/ sonde rn sieh
n u r se itw ä rts a n demselben befestigt, so bietet die g e rin g e Anheftungsfläche keine Möglichkeit,
eine' „Sohle“ zu entwickeln, wie dies hei den a u f den Kiemen angeordneten
Lernaeophrya der F a ll ist, und das u n te re E nd e v e rw an d e lt sich bei dem S u k to r in eine
A r t Pseudostiel, d e r n a tü rlic h k e in se lbständiges Gebilde d a rste llt; zum vord e ren Teil jedoch
v e rb re ite r t sich d e r K ö rp e r a llm äh lich u n d n im m t somit die F o rm eines Bechers an.
Die H än d e befinden sich wie auch bei den In d iv id u e n , die den Stachel umhüllen, a u f dem
v o rd e re n v e rb re ite rte n K ö rp e ren d e (Abb. 154). Mit dem A lte r en tw ick e lt' sich d e r K ö rp
e r nach allen Seiten h in und bedeckt den Stachel; a u f der ganzen Oberfläche des K ö rp e rs
entwickeln sich Hände, u n d Lernaeophrya n im m t a u f diese Weise das oben beschriebene
-* p l s s i o s : Heit 83. g