licher Anzahl wurde dieses In fu so r am 19. V II. 1928 in d e r Region d e r Mündung des
Flusses Tompa gefunden; in den anliegenden Bezirken des Sees m it u n v e rän d e rten h y d ro logischen
Bedingungen kam es jedoch n ich t vor (Schnitt: K ap Kotelnikowski— Tompa,
19. V II. 1928).
C h a rak te ristisch ersch e in t auch das Bild d e r V e rte ilu n g von B. spumosa in der weiten
Ba rgusin-B ai, das w ir im J u li 1928 bei d e r F a h r t von dem südlichen E nde d e r Bar-
g usin-Enge län g s des Ufe rs nach dem nördlichen E nd e derselben zu beobachten konnten,
wie auch a u f dem Sch n itte d u rch die Ba rg u sin -B a i von U stj-B a rg u s in bis zum Nishneje
Isgolowje des Swjatoi Noss.
In den südwestlichen Bezirken d e r B a rg u sin -B a i bleibt Burselia noch aus: beim K ap
Kre stowy i u n d weiter östlich, im Gebiet des K ap Butschenkow in der B u c h t Maximicha
u nd noch weiter gen Osten S gegenüber dem K a p B ilju tin sk ^ ^ S in s g e s am t 15 km nach
Osten vom K ap K re stow y i — w urde in dem reichlichen, zu e rst re in baikalischen, weite rh in
m it gewöhnlichen See-Elementen gemischten P la n k to n kein einziges E x em p la r dieses g ro ßen,
m it bloßem Auge unte rsch e id b a ren In fu so rs verzeichnet. Diese ganze, d e r B a rgusin-
D u rc h fa h rt anliegende und d u rch sie u n g eh in d e rt m it dem offenen B a ik a l kommunizieren
d e Region ste llt ih ren hydrologischen Bedingungen wie auch ihrem P lan k to n b e stan d
nach eine Reihe allm äh lich e r Übergänge d a r von re in baikalischen, m ax im a l in d e r Nähe
d e r D u rc h fa h rt zutage tre ten d en Bedingungen S - z. B. beim K ap Kre stowy i — zu den
gänzlich verschiedenen Bedingungen, die in den von d e r D u rc h fa h rt en tfe rn ten Bezirken
d e r Ba rg u sin -B a i, dank dem S eichtwasser und dem Zustrom d e r W a sse r des B a rgusin-
Flusses, entstehen. Zum e rsten Mal k o n sta tie rten w ir einzelne E x em p la re von B. spumosa
zwischen K ap B ilju tin sk und K ap S eljeny (Grünem Kap), die, wenn nach einer
Geraden gen Osten gemessen wird, in ein e r E n tfe rn u n g von 15 km vom K ap Krestowyi
liegen. Das au ß e ro rd en tlich ü p p ig e P la n k to n dieser Stellen wies b e re its einen vollkommen
gemischten C h a ra k te r auf.
Die nachfolgenden P ro b en wurden zwischen K ap T sch e rn y i und K a p Cholodjanka
genommen. Das P lan k to n dieses Be zirkes e n th ie lt b ereits g a r keine Ba ika l-E lemente; in
ihm d ominierten die gewöhnlichen b lau g rü n en Algen: Aphanizomenon, Anabaena, v e r schiedene
Volvocales, eine Menge R o ta to rien , fe rn e r Bosmina u n d Leptodora in an seh n licher
Menge. Burselia entwickelte sich h ie r in g ro ß e r Anzahl. Die maximale E n tw ic k lu
n g des In fu so rs w urde in 4 km A bstand von d e r Mündung des Flusses B a rg u sin , in
westlicher R ich tu n g verzeichnet: Burselia bedingte in diesem Rayon eine echte W a sse rblüte:
das gelbliche Wasser d e r Bucht bekam dan k d e r Menge d e r in ihm suspendierten
ch lorellentragenden In fu so rien eine k la re g rü n lic h e F ä rb u n g (St. 5413 s. Tab. XVI). Es ist
zu betonen, daß in d e r vorliegenden Region, wie auch in den an d e ren Vormündungs-
gebieten B. spumosa sich in so g ro ß e r Menge g e rad e an O rt u n d Stelle entwickelt, keineswegs
durch die F lüsse h ie rh e r getrieb en wird ; im P la n k to n d e r Flüsse Ba rg u sin , Kit-
schera, A n g a ra , Selenga, Tompa, Tscheremschanka u. a. kam dieses In fu so r g a r n ich t vor.
Im nördlichen Teil der Bucht, d. h. schon jenseits d e r Mündung des Flusses B a r gusin,
konnten w ir Oberflächenproben au s dem Be zirk gegenüber dem Flusse Makarowa
u n tersuchen, der ca. 20 km vom Nishne je Isgolowje des Swjatoi Noss gelegen ist, welches
den E in g a n g in die Ba rg u sin -B a i von Norden begrenzt. In dieser Gegend b eg in n t wiederum
d e r E influß des B a ik a ls sich geltend zu machen; zu dem üblichen Seeplankton gesellen
sich allmäh lich baikalische Elemente : Melosira baikalensis, Epischura baikalensis u. a.
Bursella w urde in dieser Gegend in g e rin g e r Anzahl im Oberflächenplankton gefunden.
W e ite r, 1 1 km vom N ishne je Isgolowje und noch weiter, u nm itte lb a r bei dem Ausgang
d e r Ba rgusin-B ai, gegenüber dem Nishne je Isgolowje (St. 5493 s. Tab. XVI) b e re its über
se h r b e trä ch tlich en Tiefen ( > 493 m), w urde B. spumosa wiederum in d e r bis 16,5° e r w
ä rm ten Oberflächenschicht verzeichnet. Das P lan k to n dieser S chicht e n th ie lt eine bedeutende
Anzahl n ich t ba ik a lisch e r Elemente. In den tie fe r liegenden k a lten Schichten tru g
das P la n k to n einen ausgesprochen b a ikalischen C h a rak te r; Bursella blieb in diesen
Schichten aus.
Es muß noch a u f folgendes hingewiesen werden: obgleich B. spumosa im offenen
B a ik a l u n te r den in diesem Gebiet h e rrschenden Bedingungen n ich t vorkommt, k a n n das
In fu so r trotzdem sporadisch in den Oberflächenschichten verschiedener Bezirke des Pela-
gials, zusammen m it an d e ren nich tb a ik a li sehen Elementen bei heißem und stillem W e tte r
in den Perio d en k u rz fris tig e r E rw ä rm u n g d e r oberen Schichten au ftauchen. E in d e ra r tiges
A u ftre ten von Bursella im P e la g ia l des Baikalsees k o n sta tie rten w ir am 30. V II.
1928 am K ap Kotelnikowski bei 14,50° Ob e rflä chentempera tur, fe rn e r im J u li 1927 nahe
den Uschkani-Inse ln bei 15,30° u. a.
Versuchen w ir n u n d u rch Gegenüberstellung en tsprechender hydrologischer A n gaben,
uns d e r Lösung d e r Grund u rsa ch en zu n äh e rn , welche die horizontale u n d v e r tik
a le V e rte ilu n g von Bursella spumosa im B a ika lsee bestimmen.
In Tabelle X V I sind die hydrochemischen Angaben au s den Tagebüchern d e r E x p e d
itio n a n g e fü h rt, die sich a u f die max im a l ch a rak te ristisch e n P u n k te des A u ftre ten s von
Bursella beziehen, auß e rd em zwecks v ergleichender B e tra ch tu n g , Angaben fü r einige
P u n k te , wo Bursella zu r gleichen Zeit fehlte. So liegen z. B. von 12 S ta tio n en des oben
beschriebenen Schnittes von d e r B u ch t A ja ja bis zu r B u ch t Bog u tsch an sk a ja Angaben
fü r 4 S ta tio n en v o r u n d zwar: fü r 2 S ta tio n en in der B u ch t Bogutschanskaja, fü r 1 S ta tion
in d e r B u ch t A ja ja , wo Bursella v erzeichnet wurde, u n d fü r 1 S ta tio n im offenen
Baikalsee, wo sie a u f dem gegebenen Sch n itte n ich t vorkam. Dasselbe w u rd e au ch in
bezug a u f die v e rtik a le V e rte ilu n g von Bursella au sg e fü h rt: neben den Angaben fü r die
Wasserschichten, wo Bursella a u f tra t, b rin g en w ir zwecks vergleichender Übe rsich t auch
die Angaben fü r die Schichten, wo das In fu so r wegblieb.
Der Vergleich d e r in dieser Tabelle entha lten en Angaben u n d zugleich u n se re an deren
oben an g e fü h rte n Beobachtungen üb e r die V e rb re itu n g von Bursella im Ba ika lsee
zeigen erstens, daß Bursella in Regionen vorkommt, die sich ih rem S a lzgehalt nach sehr
s ta rk vo n e in an d e r unterscheiden, d a die W a sse r des Selenga-Seichtwassers u n d des Ba r-
gusinischen Vormündungsgebietes h ä r te r sin d a ls die Wasser des n ördlichen Seichtwassers
u n d d e r Bucht B o gutschanskaja; dabei nehmen die W a sse r des Stammbaikals, in denen
dieses In fu so r bei gewöhnlichen Bedingungen n ich t vorkommt, in dieser Beziehung eine
in te rm e d iä re Ste llu n g ein. Dies v e ra n la ß t zu r Ve rm u tu n g , daß d e r H ä rte fa k to r an und
fü r sich in den vorliegenden F ä lle n keinen u nm itte lb a r bestimmenden E influß a u f die
ho rizontale u n d v e rtik a le V e rte ilu n g dieses In fu so rs im B a ika lsee ausübt.
F e rn e r können w ir zweitens feststellen, d aß die in d e r Ökologie d e r In fu so rien so
wichtigen F ak to ren wie die a k tiv e R e ak tio n des Milieus und d e r Gasgehalt des Wassers
in allen erwäh n ten Regionen wie auch im offenen Ba ika lsee entweder e in an d e r ähnlich
sind, oder n u r ganz unwesentliche Abweichungen zeigen. Folglich müssen diese F a k to re n
in den vorliegenden F ä llen keinen u nm itte lb a re n differenzierenden Einfluß a u f die V e rb
re itu n g von Bursella ausüben.